Darauf, dass der eigentliche Skandal der Causa in keiner der vergangenen und künftigen Sendungen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten thematisiert wurde und wird, verwette ich bereits jetzt eine Kiste Rotkäppchen-Sekt. Halbtrocken.
Aus welchen Ländern fließt denn der Großteil der finanziellen Mittel und warum kommt die überfällige Attacke auf die testosteronschwangere Riege der Rasenballgranden nicht aus diesen (europäischen) Geberländern, sondern ausgerechnet aus den USA? Hatte der vielgescholtene FIFA-Boss Blatter nicht einst gegen die Vergabe der WM 2022 an Katar gestimmt und die USA als Austragungsort favorisiert? Also, um was geht es hier eigentlich wirklich?
Lohnt sich eine Recherche darüber, was die heutigen Chefankläger aus Politik, Verbänden, Finanziers und Medien aller Couleur zu Korruption und Vergabepolitik der FIFA in den vergangenen 10 Jahren so an Kritik von sich gaben? Eventuell über die Vergabe einer WM, in deren Verlauf von einem gekauften "Sommermärchen", von großangelegtem Ticketbetrug, persönlicher Bereicherung, Bestechung und allerlei unappetitlichen Hinterzimmergeschäften gemunkelt wurde?
Um die wirklich interessanten und bislang kaum thematisierten Hintergründe einem breiten Publikum zugänglich und begreiflich zu machen, sollten möglichst Personen zu Wort kommen, die wirklich in der Lage sind, Konstruktives zur Sache beizutragen und die nicht nur durch leere Worthülsen und absurde Deutungen auffallen.
Im Presseklub - Betrug, Korruption, Vetternwirtschaft – wie schmutzig ist der Sport? diskutierten jedenfalls nicht unbedingt die honorigsten Auskenner des sportlichen und organisatorischen Genres. Insbesondere ein Vertreter der anwesenden Gäste in der Debatterunde fiel bislang nicht durch eine besondere Zuneigung zu der in die Kritik geratenen Mannschaftssportart und deren Organisationsstrukturen auf.
Christoph Schwennicke:
Insofern dürfte Schwennickes Sachverstand in Fußballfragen in etwa mit meinem korrespondieren.(...) ein Geständnis vorweg: Ich bin ein Fußballmuffel. Fast schon ein Fußballfeind. Schon der Klang, wenn ein Ball vom Kickschuh gedroschen wird, bereitet mir Pein. Ich finde Fußball unästhetisch und überschätzt. Ich weiß nicht, wie man so viel kostbare Lebenszeit als Außenstehender mit diesem Sport zubringen kann, sein ganzes Leben danach ausrichtet, ob das Runde ins Eckige ging.
Sachdienlichere Hinweise zum Thema können gerne im Anschluss hinterlassen werden.