Russischer Präsident vergleicht Schlagkraft der „Oreschnik“ mit Atombombe und Meteoriten / Kujat: Angriff demonstriert „enormes technologisches Potenzial“ Russlands – Einsatz ist Warnung an Deutschland
3. Dezember 2024
Astana. (multipolar)
Die am 21. November erstmals eingesetzte russische Hyperschallrakete „Oreschnik“ hat laut Wladimir Putin die Schlagkraft einer Atombombe. „Wenn wir mehrere dieser Systeme in einem Angriff einsetzen, wenn wir zwei, drei, vier Raketen einsetzen, dann ist das von der Kraft her mit dem Einsatz von Atomwaffen vergleichbar“, erklärte der russische Präsident am 28. November in der kasachischen Hauptstadt Astana. Allerdings habe das neue Waffensystem im Vergleich zu Atombomben den Vorteil, präzise eingesetzt werden zu können und keine radioaktive Verseuchung zu hinterlassen.
Beim Angriff mit der neuen Waffe auf das Rüstungswerk „Juschmasch“ in der ukrainischen Großstadt Dnipro (Russisch: Dnjepropetrowsk) seien in den Mehrfachsprengköpfen der Raketen Putin zufolge „ziemlich starke Elemente“ eingesetzt worden, die sich auf eine Temperatur von bis zu 4000 Grad Celsius erhitzen. Im Zentrum des Einschlags habe eine Temperatur „vergleichbar mit der auf der Sonnenoberfläche“ geherrscht. Alles im unmittelbaren Radius des Angriffsziels zerfalle in seine molekularen Bestandteile und werde zu Asche. Das Waffensystem zerstöre auch befestigte Strukturen wie Bunker unter der Erdoberfläche. Putin verglich die Wirkung der Waffe in seiner Rede auch mit der kinetischen Energie eines Meteoriten. Er kündigte an, „Oreschnik“ künftig bei Bedarf gegen „wichtige Ziele“ wie militärische Industrieanlagen und Entscheidungszentren in der ukrainischen Hauptstadt Kiew einzusetzen.
Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat sagte, der Einsatz der „Oreschnik“ sei kein Zeichen an die Ukraine gewesen sondern eine Botschaft an den Westen – vor allem an Deutschland. Putin beobachte genau die Absicht Washingtons, in Deutschland US-amerikanische Mittelstreckenraketen zu stationieren. Die neue Hyperschallrakete sei die russische Gegenmaßnahme und werde nun in Serie gefertigt. Russland demonstriere damit „enormes technologisches Potenzial“ sowie „enorme militärische Kapazität“ „ohne überzureagieren“, erklärte der General a.D. und ehemalige Vorsitzende des NATO-Militärausschusses.
Wladimir Putin hatte am 21. November erklärt, die „Oreschnik“ könne auch gegen militärische Objekte in westlichen Ländern eingesetzt werden, wenn es weitere Angriffe mit westlichen Präzisionsraketen auf russisches Gebiet gebe. Seitdem waren mindestens zwei weitere derartige Angriffe von ukrainischem Territorium ausgeführt worden. Das Europäische Parlament hatte zudem am 28. November eine Resolution verabschiedet, in der unter anderem die sofortige Lieferung von Langstrecken-Marschflugkörpern wie dem deutschen Waffensystem „Taurus“ gefordert wird und keinerlei Beschränkungen bei deren Einsatz vorgesehen ist.
Putin: Neue russische Hyperschallrakete hat Wirkung wie Atomwaffe
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