Beinahe gelungene Dokumentation
Zur besten Tageszeit um 19:20 Uhr, hat 3sat am Samstag, den 8. Oktober, eine ältere, nun überarbeitete Dokumentation gezeigt: „Krieg der Sternchen – Die Debatte um gendergerechte Sprache“. Lohnt sich der Besuch der Mediathek, oder haben wir alle Argumente für und gegen das Sprachgendern bereits vernommen? Doch, die 37 Minuten kann man sich antun, schon wegen Nele Pollatschek. Ihr Einwand – „Gendern ist sexistisch“ – zählt zu den stärksten in der Debatte und ihr Lösungsvorschlag hat den Vorteil, dass er in anderen Sprachen längst praktiziert wird, beispielsweise in dem hierzulande so beliebten Englisch. Auf Pollatscheks Worte wird erfahrungsgemäß selten oder nie näher eingegangen, auch nicht in dieser Doku, deren Macher sich immerhin um Fairness bemüht haben. Interessant sind Peter Eisenbergs Anmerkungen, immerhin die eines der wichtigsten Linguisten im Lande. Aber ihm wurde beim Schneiden offenbar übel mitgespielt. Übrig bleibt der Eindruck: Ein alter weißer Mann, was kann man schon von ihm erwarten! Ähnlich wird Josef Lange, Vorsitzender des Rates für deutsche Rechtschreibung, durch eine süffisante Bemerkung des beliebten Claus Kleber abgeschossen. Unter dem Strich bleibt hängen, was man offenbar schon immer wusste: Wer gegen das Gendern ist, beweist ja nur, dass er nicht fertig wird mit der neuen Wirklichkeit.
https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/k ... n-100.html
Fundstück bei Verein Deutsche Sprache e. V.
Krieg der Sternchen – Die Debatte um gendergerechte Sprache
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