Qualitätsjournalisten bewirken Falschinformation-"Keine Luftangriffe"
Verfasst: 3. November 2016, 20:17
Programmbeschwerde: Qualitätsjournalisten bewirken Falschinformation -"Keine Luftangriffe"
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien ... e-101.html
http://www.ardmediathek.de/tv/Tagesscha ... d=38700378
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Marmor,
Chapeau! Am 2. November 2016 meldete ARD-aktuell (Tagesschau und tagesschau.de, Wortlaut tagesschau.de. Hervorhebungen V.B. u. F.K.. Quellen s.o.):
„Russland ist offenbar zu einer weiteren Waffenruhe für Aleppo bereit. Am Freitag sollen demnach zwischen 9 und 19 Uhr keine Luftangriffe geflogen werden. Die Rebellen im Ostteil Aleppos sollten die Zeit nutzen, um die Stadt zu verlassen. Die syrischen und russischen Luftangriffe auf die umkämpfte syrische Stadt Aleppo sollen am Freitag offenbar erneut für ein paar Stunden ausgesetzt werden. Russlands Präsident Wladimir Putin habe angeordnet, zwischen 9 und 19 Uhr Ortszeit eine Waffenruhe einzuhalten, teilte der Generalstabschef Waleri Gerassimow mit. Die Verlängerung der "humanitären Pause" solle den aufständischen Rebellen, die den Ostteil Aleppos besetzen, mehr Zeit einräumen, die Stadt zu verlassen. Dazu stehen laut Gerassimow zwei Korridore zur Verfügung. Um Zivilisten und Verwundete aus der Stadt zu bringen, seien weitere sechs Korridore offen. Zudem wolle die russische Regierung "sinnlose Opfer" vermeiden. Noch am Dienstag hatte Russland eine Verlängerung der Waffenruhe nur in Aussicht gestellt, wenn die Rebellen ihre Kampfhandlungen in Aleppo einstellen würden. (...)“
Da waren wir nun aber platt. Nicht wegen der verkorksten Sprache. Über einzelne grammatikalische Böcke in TS-Nachrichten lohnt sich kein Lamento mehr, die systemische Macke scheint irreparabel. Vielmehr machte der Inhalt sprachlos, denn am 18. Oktober 2016, fast drei Wochen zuvor, hatte ARD-aktuell doch schon mitgeteilt:
„Russland und Syrien haben ihre Luftangriffe auf Aleppo nach eigenen Angaben eingestellt. Seit dem Morgen würden keine Angriffe mehr geflogen, erklärte das russische Verteidigungsministerium. So solle die für Donnerstag zugesagte humanitäre Feuerpause vorbereitet werden. (...)“
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/russla ... e-103.html
Seit dem 18. Oktober fliegen russische und syrische Luftwaffe zwar tatsächlich keine Angriffe mehr auf den Kessel in Ost-Aleppo. Doch nun beglückt ARD-aktuell das Publikum mit der Information, dass am 4. November von 9 bis 19 Uhr ebenfalls keine Luftangriffe geflogen würden. Dürfen wir unsere Besorgnis darüber ausdrücken, dass der Redaktion der Schlauch zu ihrem Korrespondenten Volker Schwenk, zu Aleppos Terroristen-Medienzentrale AMC und zur "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ im britischen Coventry geplatzt ist? Oder müssen wir auf eine Erklärung des Chefredakteurs Dr. Gniffke warten, wie der Verzicht auf Luftangriffe am Freitag, 4.11., von 9 bis 19 Uhr merkbar wird – in einer bereits seit Wochen bestehenden Pause?
Nee, wir erledigen das doch lieber mit einer eigenen Erklärung: Die Qualitätsjournalisten der ARD-aktuell-Redaktion können nicht zwischen eingestellten Luftangriffen und Waffenruhe (die auch von den Bodentruppen gewahrt wird) unterscheiden. Qualitätsjournalisten schnallen es nicht, selbst wenn ein russischer General das Motiv für die Waffenruhe im Detail beschreibt.
Notabene: Jede von Russland und Syrien für Ost-Aleppo bisher verfügte Waffenruhe hat ihr humanitäres Ziel verfehlt. Die dortigen Terroristen hielten sich nicht daran und hinderten die Zivilbevölkerung an der Flucht durch die dafür vorgesehenen sechs Korridore. Sie nahmen alles unter Feuer, was sich dort bewegte. Deshalb gaben es auch die UN-Verantwortlichen in Syrien auf, Zivilisten herauszuholen und Versorgungsgüter hineinzubringen. Nur eine Handvoll Menschen entkam – gegen Lösegeld von 300 US-Dollar pro Person, eine für die meisten Eingeschlossenen unerschwingliche Summe.
Präzise Informationen, sachgerechte Differenzierung, klare Worte über das in Ost-Aleppo herrschende Terroristengesindel: von ARD-aktuell nicht zu haben. Die Redaktion zieht verbale Fälschungen vor: „Rebellen“, „bewaffnete Opposition“ und erzählt lieber Schauergeschichten über syrische „Fassbomben“ – anstatt über mörderisches US-amerikanisches Gesindel zu berichten, z.B. darüber, dass das Zentralkommando der US-Streitkräfte, CENTCOM, nach langem Leugnen endlich zugeben musste, dass US-Kampfflieger Uranmunition in Syrien eingesetzt haben.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien ... e-101.html
http://www.ardmediathek.de/tv/Tagesscha ... d=38700378
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Marmor,
Chapeau! Am 2. November 2016 meldete ARD-aktuell (Tagesschau und tagesschau.de, Wortlaut tagesschau.de. Hervorhebungen V.B. u. F.K.. Quellen s.o.):
„Russland ist offenbar zu einer weiteren Waffenruhe für Aleppo bereit. Am Freitag sollen demnach zwischen 9 und 19 Uhr keine Luftangriffe geflogen werden. Die Rebellen im Ostteil Aleppos sollten die Zeit nutzen, um die Stadt zu verlassen. Die syrischen und russischen Luftangriffe auf die umkämpfte syrische Stadt Aleppo sollen am Freitag offenbar erneut für ein paar Stunden ausgesetzt werden. Russlands Präsident Wladimir Putin habe angeordnet, zwischen 9 und 19 Uhr Ortszeit eine Waffenruhe einzuhalten, teilte der Generalstabschef Waleri Gerassimow mit. Die Verlängerung der "humanitären Pause" solle den aufständischen Rebellen, die den Ostteil Aleppos besetzen, mehr Zeit einräumen, die Stadt zu verlassen. Dazu stehen laut Gerassimow zwei Korridore zur Verfügung. Um Zivilisten und Verwundete aus der Stadt zu bringen, seien weitere sechs Korridore offen. Zudem wolle die russische Regierung "sinnlose Opfer" vermeiden. Noch am Dienstag hatte Russland eine Verlängerung der Waffenruhe nur in Aussicht gestellt, wenn die Rebellen ihre Kampfhandlungen in Aleppo einstellen würden. (...)“
Da waren wir nun aber platt. Nicht wegen der verkorksten Sprache. Über einzelne grammatikalische Böcke in TS-Nachrichten lohnt sich kein Lamento mehr, die systemische Macke scheint irreparabel. Vielmehr machte der Inhalt sprachlos, denn am 18. Oktober 2016, fast drei Wochen zuvor, hatte ARD-aktuell doch schon mitgeteilt:
„Russland und Syrien haben ihre Luftangriffe auf Aleppo nach eigenen Angaben eingestellt. Seit dem Morgen würden keine Angriffe mehr geflogen, erklärte das russische Verteidigungsministerium. So solle die für Donnerstag zugesagte humanitäre Feuerpause vorbereitet werden. (...)“
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/russla ... e-103.html
Seit dem 18. Oktober fliegen russische und syrische Luftwaffe zwar tatsächlich keine Angriffe mehr auf den Kessel in Ost-Aleppo. Doch nun beglückt ARD-aktuell das Publikum mit der Information, dass am 4. November von 9 bis 19 Uhr ebenfalls keine Luftangriffe geflogen würden. Dürfen wir unsere Besorgnis darüber ausdrücken, dass der Redaktion der Schlauch zu ihrem Korrespondenten Volker Schwenk, zu Aleppos Terroristen-Medienzentrale AMC und zur "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ im britischen Coventry geplatzt ist? Oder müssen wir auf eine Erklärung des Chefredakteurs Dr. Gniffke warten, wie der Verzicht auf Luftangriffe am Freitag, 4.11., von 9 bis 19 Uhr merkbar wird – in einer bereits seit Wochen bestehenden Pause?
Nee, wir erledigen das doch lieber mit einer eigenen Erklärung: Die Qualitätsjournalisten der ARD-aktuell-Redaktion können nicht zwischen eingestellten Luftangriffen und Waffenruhe (die auch von den Bodentruppen gewahrt wird) unterscheiden. Qualitätsjournalisten schnallen es nicht, selbst wenn ein russischer General das Motiv für die Waffenruhe im Detail beschreibt.
Notabene: Jede von Russland und Syrien für Ost-Aleppo bisher verfügte Waffenruhe hat ihr humanitäres Ziel verfehlt. Die dortigen Terroristen hielten sich nicht daran und hinderten die Zivilbevölkerung an der Flucht durch die dafür vorgesehenen sechs Korridore. Sie nahmen alles unter Feuer, was sich dort bewegte. Deshalb gaben es auch die UN-Verantwortlichen in Syrien auf, Zivilisten herauszuholen und Versorgungsgüter hineinzubringen. Nur eine Handvoll Menschen entkam – gegen Lösegeld von 300 US-Dollar pro Person, eine für die meisten Eingeschlossenen unerschwingliche Summe.
Präzise Informationen, sachgerechte Differenzierung, klare Worte über das in Ost-Aleppo herrschende Terroristengesindel: von ARD-aktuell nicht zu haben. Die Redaktion zieht verbale Fälschungen vor: „Rebellen“, „bewaffnete Opposition“ und erzählt lieber Schauergeschichten über syrische „Fassbomben“ – anstatt über mörderisches US-amerikanisches Gesindel zu berichten, z.B. darüber, dass das Zentralkommando der US-Streitkräfte, CENTCOM, nach langem Leugnen endlich zugeben musste, dass US-Kampfflieger Uranmunition in Syrien eingesetzt haben.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer