Von den Griechen lernen?
"Ein öffentlich-rechtlicher "Journalist" betätigt sich als williger
Apparatschik der Regierung.(...) Einerseits verbreitet er auf einer Plattform mit großer Reichweite Parolen nach jeweiliger politischer Vorgabe. Gleichzeitig untergräbt er das Ansehen der Öffentlich-Rechtlichen (...)."
"Nach der stoischen Erkenntnislehre wird nur als wahr anerkannt, was nach methodisch korrektem Einsatz des „Kriteriums“ (von Griech.: Κριτήριον = ‚Entscheidungsmittel‘) unmittelbar einleuchtet. Nur ein selbstbeherrschter Mensch gelangt zu zutreffenden Wahrnehmungen, während ein von Trieben und Gefühlen geleiteter Mensch zur Erfassung der Wahrheit und demgemäßen Handeln unfähig ist."
Prof. Gesine Schwan sagte es Rolf-Dieter Krause neulich auf den Kopf zu, was viele Zuschauer bereits seit Wochen beklagen. Feindseeliger und einseitiger als Krauses Griechenland-Berichterstattung ist fast nicht möglich. Zumindest innerhalb der ARD nicht, das ZDF beschäftigt ähnliche Experten.
»Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.« (§11 Rundfunkstaatsvertrag)
Warum ist das wohl so?
Momentan tun ARD und ZDF - wieder mal in völliger Ausblendung alternativer und vor allem
qualifizierterer Informationskanäle - alles, um zu vermeiden, dass der Kern des Konfliktes angemessen und wahrheitsgemäß diskutiert wird. Diese Informationspolitik widerspricht in eklatantem Maße so ziemlich Allem, was gesetzlicher Auftrag und Rundfunkstaatsvertrag vorschreiben. Innerhalb der Nachrichtengebung, der Brennpunkte, Talkrunden und Sondersendungen ist das Bestreben der Programmverantwortlichen klar erkennbar, mittels Halb- und Unwahrheiten, blanken Populismus und Ressentiments die hiesige Bevölkerung gegen die griechische Nation und deren aktuelle Regierung aufzubringen.
Ob mit
falschen Zahlen,
Diagrammen oder
schlichten Falschinformationen operiert wird, es ist alles möglich was Reaktionen schlichter Gemüter, wie im Eingangsbeitrag,
im Blog oder auch auf der
Facebookseite beschrieben, hervorrufen kann. Selbst die
Bosbach-Lüge vom frühen Renteneintrittsalter der Griechen - im Übrigen auch bei Jauch unwidersprochen kolportiert - wurde innerhalb der erbosten Kommentare auf Facebook bemüht.
Wenn es keine Selbstreinigungskräfte innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen gibt, die einen derartigen Niveauabfall stoppen und politische Einflussnahme ausschalten, dann wird es meiner Meinung nach höchste Zeit, dass wachsame und informierte Bürger sich der Sache annehmen und den wuchernden politisch-medialen Komplex nicht nur per Programmbeschwerde einmal kräftig ausmisten. Das Recht haben sie, wer zahlt, bestimmt die Musik. Dazu muss nur der deutsche Untertanengeist abgelegt werden ...
Edit:
"Das Maß ist übervoll"
Hart aber fair: Wieder Krause mit von der Partie - wieder Stammtisch. Aber zumindest ein angemessener Kommentar von einer Online-Seite, die sonst nicht im Verdacht steht "linke Positionen" zu vertreten.
"Dennoch war die inhaltliche Marschrichtung der Sendung von Beginn an klar – nicht nur durch die Auswahl der Gäste, sondern auch durch die Fragen von Plasberg. Auch die Zuschauer durften den ungeliebten Hellenen mal so richtig die Meinung geigen und von "das Maß ist übervoll" bis zu "Ärmel hochkrempeln" gängige Stammtischparolen absondern."
"Um welche Vertragsinhalte es dabei eigentlich geht, verriet er (Krause) in seinen darauf folgenden Wutreden jedoch nicht."
Weil er sie nicht kennt. Anders kann man sich den Unsinn nicht erklären, den er seit Wochen verbreitet.
Beispiel:
In der Pressekonferenz vom 23.06.2015 mit der Kanzlerin stellt Krause eine Frage an Merkel und zeigt, dass er weltweit der einzige "Journalist" ist, welcher noch immer nicht weiß, das Griechenland keinen Schuldenschnitt mehr fordert (seit Ende Januar bereits nicht mehr), sondern eine Umschuldung, bzw. Streckung der Laufzeiten oder eine Kopplung der Rückzahlungen an das BIP. Es handelt sich hier nicht um IRGENDEINE Falschinformation, sondern um den Kern der 5-monatigen Verhandlungen (was die griechische Seite betrifft). Gemäß To Vima und eKathimerini ist die Position der Regierung Tsipras, dass eine Einigung nur unterschrieben wird, wenn die Schulden tragfähig werden. Es wird aber kein Schuldenschnitt (haircut) gefordert. (Quelle: Meyer-Durant)
Andere Beispiele kann man sich bei Interesse
hier zu Gemüte führen.