Der Kommentator

Alles rund um Nachrichten, Nachrichtenmagazine inklusive Internetauftritte
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator über ferndiagnostische Schmieren-Tragikomödien

Beitrag von Maren »

Launen der Götter

Es liest sich etwas eigenartig: “Maria Liz Nava hat ihre fünfjährige Tochter bei der Oma in Venezuela gelassen und ist hochschwanger sieben Stunden im Bus gereist, um ihr zweites Kind gesund auf die Welt bringen zu können - auf der anderen Seite der Grenze, in Kolumbien.“ Die Korrespondentenzeile lautet „Von Anne Herrberg, ARD-Studio Buenos Aires“

https://www.tagesschau.de/ausland/venez ... a-103.html

Beinahe unweigerlich stellt sich die Überlegung ein, daß hier eine ferndiagnostische Schmieren-Tragikomödie in Szene gesetzt wird. Der Eindruck verstärkt sich bei Anblick der Bildquelle, die mit AFP angegeben wird. Der Gutgläubige stellt natürlich die Frage, wo denn dieser Argwohn seinen Ursprung hat. Die Antwort darauf ist einfach. Direkt über der rührenden Geschichte hat die ARD einen „faktenfinder“ plaziert, in dem in entschiedener Vielleicht-Manier ganz vorsichtig „zurückgerudert“ wird. Zurückgerudert von einer Story, in der mal die venezolanische Nationalgarde, mal die Polizei, mal „Maduros Truppen“, ein anderes Mal wiederum venezolanische Sicherheitskräfte geziehen wurden, sie hätten Lastwagen in Brand gesetzt.

http://faktenfinder.tagesschau.de/ausla ... r-101.html

Die ARD brüstet sich immer wieder damit, ein dichtes Korrespondentennetz zu unterhalten; das kommt gut an beim Publikum und rechtfertigt obendrein den massiven Rundfunkbeitrag. Im Beitrag, der zum Rückrudern geführt hat, war eine Fülle von Quellen angegeben, aus denen Wahrheit geschöpft wurde. Wahrheit, die plötzlich dasteht wie nackte, häßliche Propaganda. Giftige Propaganda, die Verständnis erzeugte für militärische Interventionen von außen. Wer die intellektuellen Niederungen oder Gipfel einer Schülerzeitungsredaktion hinter sich lassen konnte, begreift: Dieses Verhalten hat nichts mit Völkerverständigung oder Friedensförderung zu tun, unter anderem Grundlagen des Rundfunk-Staatsvertrags.

Es ist ja nicht bloß das arrogante fern-abgehobene Gehabe mal aus Buenos Aires, mal aus Mexiko im Fall Venezuelas. Vielmehr erzürnt die ARD mit Quellen wie „Bild“, Bellingcat oder die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London, auf die sie sich immer wieder beruft. Gleichzeitig empört an der anfangs erwähnten Tränendrüsen-Animation, daß die Korrespondentin nicht einen Gedanken darauf verschwendet, ob der Medikamentenmangel in Venezuela mit den Sanktionen der USA zusammenhängt. Schon als Einzelfall wäre diese Geschichte inakzeptabel. Das perfide Spiel mit Emotionen über Benachteiligung von Kindern, Frauen oder diskriminierten Minderheiten wird aber in allen Ecken des Korrespondentennetzes aufgeführt. In Syrien, der Ukraine, Russland, allüberall Storys nach dem Strickmuster des Films „Wag the dog“.

Bedauerlicherweise ist anzunehmen, daß eine Reform der ARD erfolglos bleiben wird. In Zeiten der Einschaltquoten und des Hinterher-Hechelns hinter den privaten Medien können Korrekturen nichts bewirken. Viel zu sehr steht im Vordergrund der vorauseilende Gehorsam gegenüber der westlichen Wertegemeinschaft, vielmehr: gegenüber den Oligarchen von Buffett bis Zuckerberg. Motto Konsumieren auf Teufel komm raus. Und sei's auf Kosten von Leichenbergen.

Die ARD erbost aber auch mit Anspruch und abweichender Wirklichkeit. So Kai Gniffke: Die Nachrichtensendungen seien sprachlich „außerordentlich akkurat“. Dem gegenüber das Resultat der Suche im Duden aus Anlass Herrbergs Sprachgebrauch. „Leider haben wir zu Ihrer Suche nach 'Dyphterie' keine Treffer gefunden. Oder meinten Sie: Dysenterie?“. Acht Milliarden Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag, aber keine Aufwendungen für Menschen, die schreiben und lesen können. Bemerkenswert. Noch immer aber eine Kleinigkeit gegenüber der Praxis im Bereich der Leserkommentare. Beiträge können nicht kommentiert werden, wenn das Thema offensichtlich zu heiß ist. Die Dauer der Kommentierbarkeit wird der Beliebigkeit der Moderatoren untergeordnet. Daß schließlich die ARD ein „Hausrecht“ praktiziert, das User sperrt, muß einer Laune der Götter zugeordnet werden.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zu Scheibtischtätern und Profiteuren

Beitrag von Maren »

Eine Frechheit zum Frühstück:

https://www.tagesschau.de/inland/ard-festakt-101.html

„Zuerst sind es die alliierten Sieger, die in Deutschland Radio machen. Erst Jahre später dürfen deutsche Zivilisten die Sender übernehmen – bis 1949, vor 70 Jahren, das Grundgesetz den Öffentlich-Rechtlichen mit der Pressefreiheit ihr Fundament gibt.“

– Zur Pressefreiheit sei Paul Sethe empfohlen. Im ganzen Bericht nicht eine Erwähnung des Rundfunk-Staatsvertrags. Aber, naja klar… weshalb soll man was erwähnen, das man tagtäglich bricht. Wäre ja eine desaströse Lawine an Eigentoren, die man dadurch lostreten würde.

Dafür das:
„Heute seien es fake news, die den demokratischen Diskurs von innen bedrohen, und Algorithmen-getriebene Tech-Firmen aus dem Silicon Valley, die Europas Presselandschaft austrocknen. Netflix allein, sagt BBC-Generaldirektor Tony Hall bei dem Festakt auf dem NDR-Gelände in Hamburg-Lokstedt, habe für seine Filme ein Budget fast doppelt so groß wie alle Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland zusammen.“

– Da fehlt doch was. Kein Wort von den russischen Trollfabriken. Zuviel BBC-Zungenschlag, wo es doch auch um Deutschland gegen die russischen Untermenschen geht? Ist Hall von Putin gekauft? Zudem, wie sieht der Vergleich aus der Budgets der Ö/R zum Springer-Konzern, Funke Mediengruppe, WAZ usw. usf.? Acht-Milliarden-Giganten gegen vergleichsweise genügsame Unternehmen. Daß man Döpfner & Co. ihre Wehklagen nicht wortwörtlich abnehmen soll – selbstverständlich. Klappern gehört zum Handwerk.

Ein gewisser Zynismus steckt aber schon dahinter, wenn ARD und ZDF in schöner Regelmäßigkeit Funke- und Springer-Quellen beispielsweise zitieren. Der User denkt mit Stolz daran, welch ausgezeichnetes, dichtes Korrespondentennetz er mit seinem Beitrag… und dann der Lackmustest, au weia. Was der Faktenfinder bezüglich Venezuela einräumen mußte, war ja nicht ohne. Aber – tatata tatata – auch in dem Punkt hat der Griff ins Framing-Manual famos geholfen. Die ARD wäscht ihre Hände in der Schuld anderer Berichterstatter. Vom potenziell vergossenen venezolanischen Blut wollen wir erst gar nicht reden.

Darüber hinaus haben die Schreibtischtäter virtuell Blut an den Händen in der Ukraine, Syrien, Afghanistan, Libyen. Bevor es unübersichtlich wird, ein paar Begründungen. Janukowitsch muß weg, Assad muß weg, Gaddaffi sowieso und Oberst Klein war nur ein Brunnenbohrer. Alles Forderungen, Darstellungen der WWG, die von unseren Ö/R tendenziell unterstützt wurden. Daß „moderate Rebellen“ nichts anderes sind als Kopfabschneider, kriegt man nicht in marktorientiert-verseuchte Gehirne, das ist hoffnungslos.

„…trotzdem (s. das mickrige Budget, der Verfasser) schaffe man immer wieder Gemeinschaftserlebnisse – ob Weltmeisterschaft, Königliche Hochzeit oder aufwendige Dokus wie der „Blaue Planet“, produziert von Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland und Großbritannien…“

– Da steht er da, der Beitragszahler. Mit dem Rundfunk-Staatsvertrag kann er wedeln, wie er will. Die Weltmeisterschaften und königlichen Hochzeiten, die Fassungslosigkeit über deren Erwähnung verdammen ihn zur Sprachlosigkeit.

Aber, Entspannung abgesagt, es geht noch weiter.

„Den Filterblasen und Echokammern des Internets setzt der BBC-Mann den Anspruch auf Universalität entgegen – eine Verpflichtung, jeden zu erreichen: „Alle Sichtweisen widerzuspiegeln und darzustellen – um zu gewährleisten, dass alle Stimmen gehört werden.“

„Alle Stimmen hören, womöglich auch solche, die von der Abschaffung der Demokratie träumen? Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm versucht den Spagat. Demokratisch gewählte Parteien gehörten natürlich in die Nachrichtensendungen. Man müsse es aber zugleich hinterfragen, einordnen, überprüfen und auf Provokationen einen angemessenen Umgang finden.“

– Daß die perverse Interpretation von Demokratie durch Juncker, Macron und Merkel die Beseitigung dieser Farce positiv erscheinen läßt, hinterfragt Wilhelm nicht. Es ist ihm ja auch offenbar egal, in welchem Ausmaß er sich am Aufbau struktureller Gewalt beteiligt in seiner „Marktorientierung“.

Ausgerechnet Julia Jäkel, die Vorstandschefin der Bertelsmann-Tochter Gruner+Jahr, äußert berechtigte Kritik, wenn auch sehr oberflächlich. Und selbst da unterläuft ihr ein nicht unwesentlicher Fehler: „Eine Regelmäßigkeit an konstantem Geld, das von oben fließt, kann auch irgendwie zu einer gewissen Form von Mehltau führen und nicht zu Kreativität.“

– Das Geld fließt von unten, Frau Jäkel. Es sind die Zwangsbeiträge an offensichtlich unerschütterliche Statthalter der Diktatur des Kapitals.

„Im Publikum sitzt ihr Ehemann Ulrich Wickert und lächelt. Vermutlich verbucht er es als Kritik unter Freunden. „Ich freu‘ mich, wenn ich sehe, wie es die Tagesschau geschafft hat, auch in dieser digitalen Welt eine unfassbare Reichweite zu halten“, sagt seine Frau.“

– Freude und Lächeln ist den Profiteuren dieser Zustände vorbehalten. Noch. Die Hoffnung auf die Rückbesinnung auf das geltende Recht ist ungebrochen. Auf die Chance hin, daß in den verantwortlichen Kreisen Heulen und Zähneknirschen angesagt ist.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zur ARD und ihren „Experten“…

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/inland/treuha ... a-101.html

„Im 30. Jahr der deutschen Einheit fordert die Linkspartei, ein U-Ausschuss solle die Treuhand-Privatisierung früherer DDR-Betriebe prüfen. Experten halten das für den falschen Weg der Aufarbeitung.“

„Dietmar Bartsch sagt dazu: „Verheerende politische Fehler, die in der Nachwendezeit gemacht wurden, müssen ans Tageslicht und von der heutigen Politik aufgearbeitet werden. Das ist auch eine Frage des Respekts gegenüber Millionen Ostdeutscher, die in dieser Zeit ihren Arbeitsplatz verloren haben.“ Die Privatisierung sei bis heute eine wesentliche Ursache für den wirtschaftlichen Rückstand des Ostens – dafür sollten Entschädigungen gezahlt werden.
Christian Hirte, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, lehnt das ab.“

– Ganz klar ohne politischen Hintergrund, natürlich nur betriebs- und volkswirtschaftlich, wissenschaftlich motiviert.

„Der Politikwissenschaftler Everhardt Holtmann hält einen Untersuchungsausschuss ebenfalls für das falsche Instrument: „Im 30. Jahr der Deutschen Einheit haben wir – nicht verwunderlich – eine eher auflebende Debatte über den Stand der Deutschen Einigung. Teil dieser Einigung ist auch ein Verdacht, es hätte so etwas wie eine Kolonisierung des Ostens durch den Westen gegeben“, sagt er. „Das ist aber nach meiner Einschätzung weniger durch Fakten als durch Gefühlslagen gedeckt.“ Den Vorstoß der Linkspartei sieht er als „Akt von Symbolpolitik“, der das Profil als ostdeutsche Interessenspartei schärfen solle.“

– Mal abgesehen davon, daß die sprachlich außerordentlich akkuraten Gniffke-Kreaturen den Namen falsch schrieben, hier der Hinweis auf ein weiteres Indiz für „eine Kolonisierung des Ostens durch den Westen“, dessen eigener Werdegang nämlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Everhard_Holtmann.

Sichtbar wird hier, daß es nicht nur eine Siegerjustiz gibt. Sondern auch Sieger-Ökonomie, -Historie, -Medien, kurz eine westliche Sieger-Hegemonie. Die ARD putzmunter und unverschämt mittendrin – Pardon…, den eigenen Slogans zufolge sogar in der ersten Reihe.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zum Brzezinski-besoffenem Gelalle der Barrikadenbraut

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-wahl-151.html

"Poroschenko wird gerne - in manipulierten Videos - als Alkoholiker dargestellt"

– Eigenartigerweise drängt sich der Eindruck auch ohne Manipulation auf. Jelzin, Juncker, Poro, Bush – irgendwie nähren diese Typen bekannte oder verdeckte Gemeinsamkeiten.

Wie gewohnt, läßt die *censored* verbale Silvesterknaller bis hin zu Granaten detonieren.

"Während in einer Umfrage zwei Drittel der Befragten in Russland keinem ukrainischen Kandidaten vertrauen, kommt Selenskij bei den Russen auf 31 Prozent und Amtsinhaber Petro Poroschenko auf gerade mal ein Prozent. Über die Hälfte der Befragten, 56 Prozent, haben eine negative Einstellung zur Ukraine, die sie für "vom Westen manipuliert" halten."
…"Die USA diktierten die Wahlergebnisse, heißt es. Belege dafür werden nicht präsentiert." … "ukrainische Demokratie"
…"Am Vorabend der ersten Wahlrunde tauchte Kandidat Bojko völlig unerwartet in Moskau auf, zusammen mit Wiktor Medwetschuk, einem Präsident Wladimir Putin nahestehenden ukrainischen Oligarchen.
Beim Empfang bei Ministerpräsident Dmitri Medwedjew stellte Gazprom-Chef Alexej Miller einen Gaspreis-Rabatt für die Ukrainer in Aussicht. Der bizarre "Staatsbesuch" half dem pro-russischen Kandidaten Bojko nicht wirklich, er lag mit 11,7 Prozent der Stimmen weit hinten und läuft sich nun für die Parlamentswahlen warm."


– Man beachte den Framing-Zungenschlag beim "Staatsbesuch".

Weiter:

"Die Präsidialadministration sei bereit, wurde berichtet, nach der Stichwahl zu prüfen, den Bewohnern der russisch kontrollierten Ostukraine russische Pässe auszuhändigen. Dieses Szenario wird seit Jahren in Moskau diskutiert. Die Pässe wären ein strategisches Instrument für eine engere Anbindung der Gebiete an Moskau - ein feindlicher Schachzug, der Selenskij gleich vor Amtsantritt herausfordern würde."

– "ein feindlicher Schachzug". Soso. Das ist also die Trennung von Berichterstattung und Kommentar à la Atai. So sieht der Beitrag der ARD zur Völkerverständigung und Friedensförderung aus dem Rundfunk-Staatsvertrag aus. Mediale Feindbilder bis zum Abwinken. Russland, China, Maduro, Assad, Irak, Iran, Gaddafi. Dem gegenüber die Hätschelei von Soros, Buffett, Zuckerberg, die allein schon für die Cleverness der Steuervermeidung die I-Tüpfelchen der marktorientierten "Demokratie" darstellen.

Hochachtung, kann mensch dazu nur sagen. Das kann nicht mit einem kürzlich veröffentlichten Framing-Manual zu tun haben. Dahinter steckt jahrelange Übung in Manipulation, Ignoranz aus der Wirklichkeit des "das Sein bestimmt das Bewußtsein". Wieviel "verdient" so ein Qualitätsjournalist?

Die dahintersteckende Absicht wird erkennbar nach Lektüre der Schlußbemerkungen:

"Nun greifen die ukrainischen Kandidaten selbst zu "schwarzer PR", um den Gegner mit Desinformation zu diskreditieren. …Eine solche Desinformationsschlacht während der Wahlen sei genau das, was Russland wolle, ist der stellvertretende ukrainische Informationsminister Dmytro Solotuchin überzeugt."

Wer sich für diesen Knilch nun wieder interessiert, stoßt hierauf: "Der Artikel „Dmytro Solotuchin“ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht." Vielleicht wird ein gnädiger Schleier über einen lupenreinen Bandera-Jüngling gelegt, der Brzezinski-Hörigen ist ja einiges zuzutrauen.

Fest steht, wenn die Wahl in der Ukraine nicht nach dem Geschmack der WWG ausgeht, ist der Grundstein gelegt für das Endlosschleifen-Statement "Putin ist schuld“.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zu den Seidenstraßen-Skeptikern der WWG*

Beitrag von Maren »

*WWG = Westliche WerteGemeinschaft

https://www.tagesschau.de/ausland/treff ... g-101.html

Von Axel Dorloff, ARD-Studio Peking

„Die „Neue Seidenstraße“ ist Kern der chinesischen Außenpolitik. Drei Tage lang diskutieren nun in Peking 37 Staats- und Regierungschefs über das Handelsnetzwerk zwischen Asien, Afrika und Europa. Viele sind skeptisch.“

„Kritiker warnen vor einer Globalisierung chinesischer Prägung.“

„China locke außerdem mit seinen Krediten gerade kleinere Länder in die Schuldenfalle, warnt Jörg Wuttke, ehemaliger Präsident der EU-Handelskammer in China.“

„Viele Staaten bleiben deshalb skeptisch. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben eine Erklärung zur „Neuen Seidenstraße“ bislang nicht unterzeichnet.“

– Wuttke, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind also die „vielen Skeptiker“, die der Knilch zu nennen vermag. Es stinkt kilometerweit gegen den Wind, was hier veranstaltet wird. Es geht darum, der westlichen Wertegemeinschaft die Pfründe zu sichern. Buffett, Gates, Zuckerberg gut. Investoren von östlicherer Herkunft als dem Kaukasus böse. Ganz offensichtlich fehlt der Wille, bereits erfolgte chinesische Investitionen wie die in den Hafen von Piräus auf die Folgen zu überprüfen.

„Italien hatte sich Ende März als erstes G7-Land dem Megaprojekt angeschlossen – und wurde dafür von anderen EU-Partnern teils heftig kritisiert. Das sei etwas übertrieben gewesen, sagt Wuttke. „Die Italiener haben wahrscheinlich mehr Dresche bekommen, als nötig war. Sie haben nämlich eigentlich ein sehr gutes Papier zusammen gebaut, in dem die ganzen europäischen Werte mit reingeschrieben sind: Umweltschutz, Arbeitsschutz und so weiter.“

– Ja zum Teufel, was will mensch denn noch mehr?

Ach so:

„Die Frage bleibe jedoch, warum sich ein Mitgliedsland aus der Reihe bewegen müsse, obwohl die EU-Kommission für alle sprechen würde.“

Da hat sich wohl der oberste €U-Lügner Juncker auf den Schlips getreten gefühlt. Nebenbei, welche rechtlichen Grundlagen gibt es für diesen Alleinvertretungsanspruch?

Das hier letzten Endes kann man sich vergnüglich auf der Zunge zergehen lassen:

„Zu groß sind die Bedenken, dass Transparenz, faire Ausschreibungen und verbindliche Handelsregeln auf der Strecke bleiben.“

– Da tun sich schier unendliche Spielwiesen auf zur Reflexion der Praktiken von USA, €U und IWF. Einfach köstlich. Daß Dorloff solche Überlegungen nicht anstellt, erklärt sich von selbst. Gehört er doch einer Institution an, die unvoreingenommen und umfassend berichtet. Halleluja.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zur ARD-Lobhudelei auf Macron

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/macron-517.html

Ergebenheitsadressen am laufenden Band von Barbara Kostolnik:
"Der französische Präsident ist mit sich selbst ins Gericht gegangen“…
" Nun will der Präsident gelernt haben, dass man Franzosen, Französinnen nicht einfach so transformieren kann, sprich: vom Kopf auf die Füße stellen, nur weil man es eben kann."
Kostolnik darf sich sehr gerne einen zweiten Namen hinzufügen. Kostolnik-Frechheit wäre ein favorisiertes Ergebnis. Denn ausgerechnet ein Vokabel aus der Marx-Engels-Bibliothek zu verwenden, das hat schon was. Jede Menge Chuzpe. Erinnert auch spontan an die Nazis, die den Ersten Mai zum Feiertag machten. Instrumentalisierung nennt man das im neudeutschen Framing-Handbuch. Darüber hinaus ergibt sich die Frage, wie Macron oder Kostolnik darauf kommen, die Franzosen würden Kopf stehen. Ist der Anspruch, Sonnenkönig des 21. Jahrhunderts oder dessen Mätresse zu sein, Ursprung dieser Anmaßung?
"Als Präsident, der seine Schwächen kennt und öffentlich zugibt: "Ich war mit den Franzosen so ungeduldig und fordernd wie mit meiner Regierung und habe ihnen das Gefühl gegeben, ich sei hart, machmal ungerecht. Ich bedaure das."…
"Aus der großen nationalen Debatte, die ihn wochenlang viele Stunden mit seinen Landsleuten und deren Sorgen konfrontierte"…
In ihrem unermüdlichen Bestreben, Macron den roten Teppich auszurollen und en passant einen Heiligenschein zu verpassen, ist ihr ein Lapsus unterlaufen. Da hat sie doch glatt vergessen, die fehlenden Vertreter der "Gelbwesten" zu erwähnen. Es ist ja durchaus nachvollziehbar, daß jemand, der vom Kopf erst auf die Füße gestellt werden muß, sich um seine körperliche Unversehrtheit sorgt. Darf aber jeder Schmierfink dann – „von seinen Landsleuten und deren Sorgen" – tendenziös-manipulativen Fassadendreck aufdrängen?
"Macron plant eine Agenda 2025, wobei jeder einzelne dazu angehalten wird, das Beste von sich einzubringen. Auf diese Weise, so Macron, "können wir die Kunst, französisch zu sein, wieder aufleben lassen". Was er damit meint: "Verwurzelt zu sein in unserem Land, unserer Geschichte und doch auch in der Welt, in der Zukunft.""
– Macron, Kostolnik: Die Französische Revolution und die Guillotine war auch Teil sogar der europäischen Geschichte. Durchaus gerechtfertigt war die Funktion des Fallbeils gegenüber Leuten, die der Bevölkerung mangels Brot Kuchen zur Ernährung empfahlen. Gewiß, die Zeiten sind nicht vergleichbar. Aber strukturelle Gewalt, ebenfalls wie die gegen Demonstranten, rechtfertigt unbedingt auch Gegengewalt.
"Weniger poetisch versprach der Präsident mehr Bürgerbeteiligung, also Petitionen, vor allem auf lokaler Ebene…“
Petitionen, wow. In einem Kinderspiel gibt es die Frage "Kaiser bitte – wieviel Schritte – darf ich machen?“ Ausgezeichnet gespielt, Macron, Kostolnik. Wer nun welche Rolle verkörpert, darf jeder für sich herausfinden.

Nach all den verbalen Blendgranaten lassen Macron und Kostolnik die Katze aus dem Sack:
"Die Welt habe sich geändert, stellte der Präsident fest, aber sei deswegen alles, was er in den letzten beiden Jahren auf den Weg gebracht habe, falsch gewesen? Eine rhetorische Frage. "Ich glaube das Gegenteil: Wir dürfen nicht mit der Transformation aufhören. Er hat viel gehört und zugehört in den letzten Wochen, aber wer jetzt denkt, der neue Macron mache alles anders, hat sich schwer geirrt. "Wir müssen noch weiter gehen", erklärt er, weswegen als nächstes die Arbeitslosenversicherungs- und die Rentenreform angepackt werden. Ob ihn die vielen Hass-Botschaften der "Gelben Westen", die gelbe Wut, die schlechten Umfragewerte nicht zum Nachdenken bringen würden, wurde Macron in der Pressekonferenz gefragt. Nein, entgegnete er, "wenn man die Macht will und gewählt wird, akzeptiert man die Wut, die damit einhergeht. Wer heutzutage in einer Demokratie ein Land führt, der muss akzeptieren, nicht populär zu sein - aber ich werde nicht zu einem werden, der gefallen möchte.“ Macron sieht sich als Stützpfeiler einer Demokratie, die von allen Seiten bedroht ist. Aber er hat nicht vor, von seiner Mission abzurücken, auch wenn sie unliebsame Entscheidungen erfordert. Will er denn nicht 2022 wiedergewählt werden? Das, erklärt er, sei ihm "vollkommen egal", er wolle, dass diese Amtszeit ein Erfolg wird. Das Pokerface, das er dabei aufsetzt, ist ziemlich cool und überzeugend. Aber er habe ja einiges gelernt, sagt Macron, in letzter Zeit."
Hier endet die Lehrstunde der Blender. Macron drückt dem europäischen Wähler zwischen Tür und Pfosten seine Interpretation von Demokratie aufs Auge. Als Fazit bleibt Junckers Zusammenfassung politischer Arbeit. Wir machen einen Schritt. Regt sich Widerstand, machen wir eine Pause. Wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wiederholen wir den Schritt und machen den nächsten. So arbeiten wir weiter, bis nichts mehr umgekehrt werden kann.

Barbara Kostolnik, Sie haben Macron ausgezeichnet sekundiert. Behalten Sie den Kuchen anstelle des Brots im Gedächtnis.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Re: Der Kommentator zur verunglückten Debatte um Assange

Beitrag von Maren »

Mit spielerischer Leichtigkeit hat es die ARD in den letzten Wochen geschafft, Resignation zu verbreiten in der Beurteilung ihrer unvoreingenommenen und umfassenden Berichterstattung. Daß das einhergeht mit glattem Rechtsbruch, geht einem ARD-„Journalisten“ offenbar sowas von sonstwo vorbei. Die Zeiten erinnern an den alten Spontispruch „Legal, illegal, scheißegal“. Von Assange über Rezo bis hin zu Nahles kann von unvoreingenommenen Nachrichten keine Rede sein, von umfassenden sowieso nicht.

Bei Julian Assange läßt die ehrenwerte Gesellschaft um Gniffke merkwürdig verstörende Einzelheiten seiner Anklage wegen Vergewaltigung einfach mal so außen vor. Erwähnt wurden sie, aber das ist laaaang lang her. Dafür wird in einem Interview mit einem dieser sattsam bekannten Experten darauf hingewiesen, wie sehr sich der Mann in seiner Isolation in der Londoner Botschaft eigenbrötlerisch verändert hat. Höhepunkt des Interviews ist aber die Fragestellung: tagesschau.de: Hat sich Assange von einer Lichtgestalt zu einem Handlanger Russlands entwickelt?“. Wer so an diese Sache geht, hat kein Interesse an investigativem Journalismus. Hier klingt durch, daß im Gegenteil das Aufdecken von Kriegsverbrechen bestraft werden darf, soll, muß.

Es zieht sich wie ein brauner Faden durch das Gespräch, daß der Fragesteller nullkommanull Solidarität mit einem verfolgten Journalisten aufkommen läßt. Oberflächlich wird widerwillig eingeräumt, daß die Enthüllungen Assanges Respekt verdienen. Sofort darauf aber die Griffe zum Framing-Manual, damit der Punkt nur ja keine dominierende Bedeutung erlangt. Keine Erwähnung davon, daß Assange im schlimmsten Fall in den USA die Todesstrafe droht. Die umfassende Berichterstattung läßt grüßen, die unvoreingenommene… siehe oben. Die Feststellung drängt sich auf, daß dieser fragende Knilch besser zum Ambiente eines Büros der CIA paßt als zu dem einer seriösen Redaktion. (https://www.tagesschau.de/inland/interv ... l-103.html)

Bei Rezo wiederum wurden die Auslassungen AKKs zur Regulierung des Internets heruntergespielt sowohl von der ARD als auch vom ZDF. Es stinkt meilenweit gegen den Wind, was hier geboten wurde und wird. Kaum wird die Meinungshoheit auch der ö/r in Frage gestellt, werden faschistoide Maßnahmen im Hinterkopf vorbereitet. Die beliebte Masche des mißverständlich Geäußerten wird wieder einmal episch breit gestrickt. Wer soll noch daran glauben, es wäre etwas schlecht formuliert oder zur falschen Zeit geäußert? Philipp Mißfelder wollte älteren Menschen keine Gelenkoperationen zugestehen: „Ich halte nichts davon, wenn 85-Jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen.“ Er war schlicht asozial, daran ändern nachträgliche Rechtfertigungsversuche gar nichts.

AKK will die Meinungsfreiheit kastrieren, Punkt. Wobei: Hat sich dieses intellektuelle Glanzlicht schon mal Gedanken darüber gemacht, was mehr als 70 Tageszeitungen von Aachen bis Zweibrücken mit der Partei „Die Linke“ veranstaltet? Permanent, wohlgemerkt, nicht auf Wahlkampfzeiten beschränkt. Daß ARD und ZDF gezwungenermaßen die Meinungsfreiheit thematisieren und sofort in den Verniedlichungsmodus fallen, offenbart deren Regierungsnähe. Weiters ist das ein Zeugnis dafür, für tatsächliche Journalistenarbeit nicht bereit zu sein. Investigative Arbeit eckt an. Da können zwangsgebührengepamperte Kreaturen nur abwinken und in ihrem Wellnessdasein verbleiben. Als Feigenblatt werden Magazine zur besten Schlafenszeit ausgestrahlt. Erlaubt sind weiters Kabarettprogramme. Natürlich müssen ernstzunehmende Satiriker mit Konkurrenz rechnen, die von den Sendern gezüchtet wird. Nuhr mit seinen exemplarischen Äußerungen zu Basisdemokratie z.B. Faszinierende Nebelkerzen, die da gezündet werden

In diesen Bogen der Resignation über die ö/r paßt ganz vorzüglich der Rücktritt der Andrea Nahles. Was da an Nebensächlichkeiten aufgebauscht wurde, paßt auf keine Kuhhaut. Klar ist die Urheberschaft dieses Abfalls in der Umgebung von Nahles zu suchen. Daß jedoch die ö/r so bereitwillig diesen Quatsch nachbeten, ist kein Zufall. Nachdem bekanntlich das Sein das Bewußtsein bestimmt, kann ein Qualitätsjournalist nichts gemein haben mit einem Arbeiter, der auch noch über Rückgrat verfügt. Abhängig Beschäftigte dieses Typs waren mal Bestandteil der SPD. Daß dafür die Vergangenheitsform verwendet werden muß, liegt an der SPD. Einen guten Teil der Schuld darf mensch aber getrost den Medien anlasten. Gewiß, ein Lumpenproletariat gibt es nicht mehr. Böse Menschen munkeln aber, das läge daran, daß hier eine Spaltung erfolgte. Hier die Lumpen, dort die Proleten mithin.

Während die Lumpen Nahles zur „Parteilinken“ hochstilisierten, wurden die Proleten durch Hartz IV, Bertelsmann also, sowie Schröders moderne Finanzprodukte den Heuschrecken Münteferings ausgeliefert. Daß die Proleten dieses Schlachtfest so lange opferbereit mitmachten, liegt zum guten Teil an den Medien. Was wurde schon seit Helmut Schmidt geschwurbelt und geschwallt vom sozialen Netzwerk und den notwendigen Einschnitten in das selbige!?!?!?. Von Selbstverantwortung wurde da fabuliert; genüßlich, ja sadistisch ignoriert, woher der Wohlstand des Landes stammt, aus Arbeit nämlich. Dieses sandgestrahlt stromlinienförmige Politklima brachte die „westliche Wertegemeinschaft“ und die GroKo hervor. Bis bei der €U-Wahl die ganze Blase um die wWG heftige Blessuren erlitt. Ein Resultat war der Rücktritt von Pippi Nahles und das Gezeter war groß. Von Schlägen unter die Gürtellinie war die Rede und Frauenfeindlichkeit. Inhaltliche Punkte wurden zwar erwähnt, aber dermaßen marginal, daß eben hauptsächlich die Frauenfeindlichkeit in der Aufmerksamkeit präsent blieb.

Spätestens hier ist der Punkt, an dem der Kragen platzen muß. Hat sich je eine dieser Gesäßviolinen Gedanken darüber gemacht, wie weit Hartz IV unter der Gürtellinie der Empfänger wirkt? Hat je eine dieser marktorientierten Kanaillen ihre Aktien von Vonovia verbrannt? Es hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun, Ätschi Bätschi-, Pippi-Langstrumpf-Auftritte oder Karneval-Schrott zu kritisieren. Genauso wenig, Anne-Katrin Mellmann oder Golineh Atai als doofe Nuss zu bezeichnen. Die Wahrheit darf ausgesprochen werden; in den genannten Fällen ist sie oft genug nachgewiesen worden. Es hat auch mit Männerfeindlichkeit nichts gemein, Udo Lielischkies oder vergleichbare Figuren in diese Riege einzuordnen. Nein. Vielmehr ist es so: Altparteien und Medien haben einen Zorn erzeugt, der sie hoffentlich wegfegt. Der Resignation über ihre Machenschaften zum Trotz und gerade deswegen.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator ist zornig

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/assan ... g-105.html

Das trifft sich doch gut mit den greifbaren Intentionen dieses Dreckstücks:

https://www.tagesschau.de/inland/interv ... l-103.html
„tagesschau.de: Hat sich Assange von einer Lichtgestalt zu einem Handlanger Russlands entwickelt?“
Jack London ist sicher hoch einverstanden, wenn sein Streikbrecher eine Erweiterung erfährt:

Der ARD-„Journalist“

Nachdem Gott die Klapperschlange, die Kröte und den Vampir geschaffen hatte, blieb ihm noch etwas abscheuliche Substanz übrig, und daraus machte er einen ARD-„Journalisten“. Ein ARD-„Journalist“ ist ein aufrechtgehender Zweibeiner mit einer Korkenzieherseele, einem Sumpfhirn und einer Rückgratkombination aus Kleister und Gallert. Wo andere das Herz haben, trägt er eine Geschwulst räudiger Prinzipien. Wenn ein ARD-„Journalist“ die Straße entlang geht, wenden die Menschen ihm den Rücken, die Engel weinen im Himmel und selbst der Teufel schließt die Höllenpforte, um ihn nicht hineinzulassen. Kein Mensch hat das Recht, einen ARD-„Journalisten“ zu halten, solange es einen Wassertümpel gibt, der tief genug ist, daß er sich darin ertränken kann oder solange es einen Strick gibt, der lang genug ist, um ein Gerippe daran aufzuhängen. Im Vergleich zu einem ARD-„Journalisten“ besaß Judas Ischariot, nachdem er seinen Herrn verraten hatte, genügend Charakter, sich zu erhängen. Den hat ein ARD-„Journalist“ nicht. Esau verkaufte sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht. Judas Ischariot verriet seinen Heiland für 30 Silberlinge. Benedict Arnold verkaufte sein Land für das Versprechen, daß man ihm ein Offizierspatent in der britischen Armee geben würde. Der moderne ARD-„Journalist“ verkauft sein Geburtsrecht, sein Land, seine Frau, seine Kinder und seine Mitmenschen für ein unerfülltes Versprechen seines Trusts oder seiner Gesellschaft. Esau war ein Verräter an sich selbst. Judas Ischariot war ein Verräter an seinem Gott und Benedict Arnold war ein Verräter an seinem Land. Ein ARD-„Journalist“ ist ein Verräter an seinem Gott, seinem Land, seiner Familie und seiner Klasse!
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zum Iran-Framing der Tagesschau

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/iran- ... n-173.html

Ein Artikel, der vom Framing trieft. Beispiele:
"Seit Monaten hatte der Iran immer wieder damit gedroht…"
– Wie wäre es, statt der Drohung eine Ankündigung einzusetzen? Wäre erfrischend neutral.
"Damit verstößt das Land gegen eine der wichtigsten Auflagen des 2015 vereinbarten Atomabkommens."

– Klammheimlich wird mit der Formulierung unter den Tisch gekehrt, daß der Terrorstaat Nr. 1 den "Deal" vor einem Jahr gekündigt hat. Die Forderungen des Iran an die anderen Vertragspartner wurden nicht erfüllt. Welche Auflagen sind zu beachten, wenn ein Vertrag im wahrsten Sinn des Wortes derart atomisiert wird? Die Grundlagen sind doch von anderen Seiten Stück für Stück zertrümmert worden.

Viel freundlicher dagegen die Formulierungen, wenn es um den Terrorstaat Nr. 1 geht:
"2018 waren die USA einseitig aus dem Deal aus- und in ihre alte Sanktionspolitik gegen den Iran wieder neu eingestiegen. Mehrfach verhängte die Regierung unter US-Präsident Donald Trump seitdem Strafmaßnahmen gegen den Iran, die vor allem auf die Wirtschaft des Landes, speziell auf den Ölsektor als wichtigste Einnahmequelle des Iran abzielen."
– Einsteigen, aussteigen, klingt doch nett. Wie ein ganz normaler Vorgang an der Straßenbahn z.B. Und Strafmaßnahmen hat was von "wo ein Rauch, da auch ein Feuer" – Strafe für (um was gings noch?) muß sein. Daß der Oberterrorist mit Völkermord gedroht hat, dieses Kinkerlitzchen läßt ein Qualitätsjournalist spielerisch beiseite.

Etwas Mitleidheischen kommt auch immer gut:
"Zwar schufen Großbritannien, Frankreich und Deutschland die Zweckgesellschaft INSTEX, um den Handel mit dem Iran aufrechtzuerhalten, doch bislang zeigt der Kanal nicht den erwünschten Effekt."
– Im Sinne fehlenden Willens nachzuhaken, der Part fällt natürlich den Misanthropen zu, den Verschwörungstheoretikern, Querfrontfanatikern. Die ARD ist über sowas erhaben.
"Und nun droht die Führung in Teheran mit weiteren Verstößen gegen das Atomabkommen, setzt den Verhandlungspartnern in der EU aber gleichzeitig eine letzte Frist."
– Es scheint sich nicht bloß um einen zerbröselten Vertrag zu handeln, auch um zerbröselte "Journalisten"-"Gehirne". Geisteskrankheiten könnte man entschuldigen. Viel schlimmer ist aber die offenbare Absicht, den Iran als Ver(trags)brecher hinzustellen.

Es sind dies nur einige Beispiele, wie sich die ARD-Crew als Kriegshetzer betätigt. Anders kann man das Geschmiere nicht bezeichnen in der Wertung der gesamten Lage. Marx hat die Frage aufgestellt "Wessen Recht ist das Recht". Unter dem Blickwinkel betrachtet, können sich die Hofschranzen-Juristen ins Fäustchen lachen und die "Journalisten" der ARD dazu. Würden die Bestimmungen des Rundfunk-Staatsvertrags auch nur das Papier wert sein, auf dem er geschrieben ist, wäre diese elitäre Propaganda-Vereinigung hinter Schloß und Riegel.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zu Spahns Suche nach Pflegekräften in Osteuropa

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/inland/spahn- ... o-101.html

So geht es lustig weiter…

Wir haben

– Pflegenotstand. Richtig.
– Fachkräftemangel. Blödsinn. Wir haben Massenarbeitslosigkeit. Und kein Schwein der üblichen Verdächtigen denkt daran, dieses Potential zu nutzen.
Stattdessen werden vom Balkan bis in die Mongolei Fachkräfte angeworben. Die wiederum werden
– die Löhne hierzulande drücken
– ihren eigenen Ländern fehlen.

Der schwule Rosinenpicker findet das natürlich in Ordnung. Und die ARD kolportiert das in vorauseilendem Gehorsam, als wenn es keine Alternative gäbe.

Die sähe so aus:

Die Menschen in Deutschland werden mit dem Lebensnotwendigen versorgt, ohne dafür bezahlen zu müssen. Wenn dafür Vonovia o. ä. Sozialverbände enteignet werden müssen – nur zu. Das gleiche gilt für Energieversorger etc. Die Leute werden vernünftig ausgebildet und auch bezahlt. In allen Branchen. Rührt sich dagegen Widerstand des Kapitals, werden diese Kotzbrocken ebenfalls enteignet. Klar kommen dann die Drohungen von wegen Kapitalflucht usw. Was aber hier ist, bleibt hier. Den Sklaventreibern wird kaum einer eine Träne nachweinen.

Nebenbei, diese Maßnahmen müßten flankiert werden von polit-ökonomischer Bildung. Welch ein Zufall, daß das auch das Ende der ARD, des ZDF und der MSM in der jetzigen Form bedeuten würde.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zu einem Ghostwriter des Élysée-Palast

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/macron-putin-119.html

Marcel Wagner, ARD-Studio Paris wählt anfangs den umständlichen Weg über das framing Manual der ARD, um den Kontrast zwischen dem bösen Russland und dem guten Westen hervorzuheben:
"Im Kreml, so entsteht oft der Eindruck, wird die Welt vor allem nach eigenen Machtinteressen eingeteilt.“
Dafür wird der neue Sonnenkönig der Medien umgehend gebauchpinselt:
"Im Pariser Élysée-Palast dagegen werden gerne hohe Werte zitiert: Demokratie, Gleichheit, Verständnis.“
– Schon verstörend, daß diese Zitate verfliegen wie heiße Luft angesichts des „demokratischen“ Umgangs mit den Gelbwesten. Von Gleichheit und Verständnis zu fabulieren, provoziert Stirnrunzeln, ruft man sich die Meldungen von Toten und Verletzten anläßlich der Demonstrationen ins Gedächtnis. Wobei das gar nicht so einfach ist. Legen die westlichen Mainstreammedien doch das – Macron wohltuende – (Leichen-)Tuch des Vergessens über diese Geschehnisse.

Kaum sind die Gedanken darüber geordnet, muß mensch sich mit dem Verteidigungsangriff Wagners/Macrons auseinandersetzen:
"Bei einem Staatsbesuch hatte Macron Putin einst öffentlich vorgehalten, dass Russia Today und Sputnik sich nicht wie Presseorgane und Journalisten, sondern wie "Organe der Beeinflussung und Lügen-Propaganda" verhalten hätten. Damit geißelte er den vermeintlichen Versuch der Einflussnahme im französischen Präsidentschaftswahlkampf durch Russland.“
– Hoppla, das ruft den allseits beliebten whataboutism hervor. Wie war das denn mit Jelzins Anstrengungen, wiedergewählt zu werden? Gemessen daran, dürfte ein "vermeintlicher Versuch" so wichtig zu sein wie eine Taube auf dem Eiffelturm.
"Präsident Macron will Putins Meinung zu vielen Themen wissen, denn die russische Position soll beim G7-Gipfel einfließen.“
– Vorausgesetzt, das war ernst gemeint… nichts leichteres, als sich für eine direkte Teilnahme Russlands am Gipfel einzusetzen. Nur, die erwähnte Voraussetzung scheint nicht gegeben unter Berücksichtigung der hohlen Phrasen Macrons. Bereitwillig wiedergegeben im vorauseilenden Gehorsam, der Staatsräson sein dürfte bei einem ARD-Griffelspitzer:
"Ich bin überzeugt, dass das Europa, an das ich glaube, und die multilaterale Ordnung, die ich verteidige, eine neue Grammatik des Vertrauens und der Sicherheit mit Russland notwendig machen", sagte Macron.“
…"Wie immer werde der Dialog offen sein, Probleme werden angesprochen, heißt es im Élysée-Palast. Nur so könne Macron als Gastgeber und Präsident beim G7-Gipfel am kommenden Wochenende die russische Position zumindest einfließen lassen.“

…"Dass Russland selbst, wie bis 2013 der Fall, dort wieder mit am Tisch sitzen könnte, scheint laut Macron vorerst allerdings ausgeschlossen: "Wenn es beim Abkommen von Minsk keine klaren, belastbaren und messbaren Fortschritte gibt, kann es keine Neuauflage der G8 geben", so Macron. Mit anderen Worten: So lange Russland im Ukraine-Konflikt nicht dauerhaft für Frieden sorgt, darf Putin zwar in Brégançon speisen, in Biarritz aber nicht mitverhandeln.“

Der Autor wie auch Macron wollen keine Entzugserscheinungen heraufbeschwören, so scheint es. Russland ist alleinverantwortlich für alle negativen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Maidan, der Ukraine, dem Donbas und überhaupt. Kein Wort vom zweiten Beteiligten am Minsker Abkommen. Das Referendum auf der Krim – totgeschwiegen.
Womit das "Einfließen der russischen Position" als Dummschwallerei Macrons eindrucksvoll herausgestellt bleibt. Marcel Wagner sollte sich als Ghostwriter im Élysée-Palast bewerben. Wenn er nicht bereits die Stelle bekleidet.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator über journalistische Demenz

Beitrag von Maren »

https://www.tagesschau.de/ausland/nord- ... w-101.html
tagesschau.de: Warum wehren sich viele osteuropäische Länder so heftig gegen Nord Stream 2?

Westphal: Weil die osteuropäischen Länder historisch die Erfahrung gemacht haben, zum Teil hundertprozentig abhängig von russischem Gas zu sein, was auch mit einer tatsächlichen politischen Instrumentalisierung einher ging. Und sie haben die Erfahrung gemacht, dass über Gaslieferungen Druck ausgeübt worden ist, vor allem durch höhere Preise.
Die Tendenz zur Demenz ist immens (W. Ambros). – Vergessen der Schwund aus der Pipeline, der in der Ukraine abgezapft wurde. Vergessen die Zahlungsmoral der Ukraine. Vergessen die Re-Importe aus der €U, die „höhere Preise“ für die Ukraine verursachten.

Demenz ist was ungeheuer Nützliches. Dient sie doch en passant dazu, Propaganda unters Volk zu bringen.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator zum Medienterrorismus

Beitrag von Maren »

Als ein Georgier in Berlin ermordet wurde, haben die Ö/R sofort von einem Auftragsmord des Kreml gesprochen. Wird dagegen ein führender iranischer Offizier ermordet von einer amerikanischen Drohne, wird verniedlichend von "Tötung" geredet. DER Abschuß allerdings in der Handhabung des framing manual gelang Theveßen mit dem Ausdruck "ausgeschaltet". Sowohl ARD als auch ZDF haben damit für mich die Grenze der Manipulation überschritten und sich als Medienterroristen erwiesen.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7131
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Der Kommentator über die Berichterstattung zum Iran

Beitrag von Maren »

Seit eben werde ich "aufgeklärt": über den Iran - im öffentlich rechtlichen Fernsehen ... Dieses Land scheint erst seit 1979 zu existieren - kein Wort über britischen "Einfluss", kein Wort über Mossadegh ... Kein Wort über acht Jahre westliche "Werte"-Unterstützung für den Irak (wer baute die Chemiefabrik - wer lieferte die Zutaten für Raketencocktails, die im Iran einschlugen ...?)

Es ist manchmal absurd: die Gelehrten streiten sich oftmals um "ist die iranische Kultur nun drei- oder viertausend Jahre alt ...?" Im öffentlich rechtlichen Fernsehen scheint der Iran nur 41 jahre alt zu sein ... Und auch diese 41 Jahre werden hauptsächlich durch das "Weglassen" von Fakten beleuchtet ...
Gesperrt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste