Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos

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Maren
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Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos

Beitrag von Maren »

Norddeutscher Rundfunk
Herrn
Lutz Marmor
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg


Sehr geehrter Herr Marmor,

hiermit wird Beschwerde erhoben wegen der groben Verfälschung der wörtlichen Rede des griechischen Podiumsgastes in der Sendung „Günther Jauch“ vom 28.06.2015, Theodoros Paraskevopoulos, auf der Facebookseite Das Erste.

Theodoros Paraskevopoulos äußerte sich in der Sendung ab Minute 23:22 wie folgt:
"Eine Volksabstimmung, Herr Stoiber, in Deutschland über die Sparpolitik der deutschen Regierung in Deutschland sollten Sie mal durchführen. Über die Rentenkürzungen hier, sollten sie mal durchführen, über die Lohnkürzungen hier!"
Die Social-Media Redaktion von Das Erste deutete auf der Facebookseite des Senders die wörtliche Rede des griechischen Podiumsgastes in verfälschender Weise wie folgt um:
„Tsipras-Berater Theodoros Paraskevopoulos empfiehlt bei "Günther Jauch":
"Auch Deutschland sollte über Rentenkürzungen nachdenken."
Verkürztes Zitat.JPG
Verkürztes Zitat.JPG (70.12 KiB) 17778 mal betrachtet
Dieser reißerische und vor allem falsche Aufmacher gefiel 135 Usern, wurde bislang 22-mal geteilt und zog bis zum 29.06.2015 um die 160 entsprechend empörte Kommentare nach sich.

Es stellt sich die Frage, aus welchem Grund die Social-Media-Redaktion des Ersten deutschen Fernsehens die bereits aufgeheizte Stimmung, welche wiederholt in dieser Talkreihe gegen Griechenland geschürt wurde, mit Hilfe dieser vorsätzlichen Manipulation zu verlängern suchte. Theodoros Paraskevopoulos hat diese Aussage definitiv nicht getätigt.

Ein Beitrag zur Völkerverständigung, zu deren Förderung öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten laut Rundfunkstaatsvertrag verpflichtet sind, kann sicherlich ausgeschlossen werden.

Wir bitten um zügige und gemäß journalistischen Standards transparent zu erfolgende Korrektur der entsprechenden Inhalte auf Ihrer Facebookseite.

Zum Zwecke der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen

i. A. Maren Müller
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Maren
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Re: Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos

Beitrag von Maren »

Der BR ist zuständig.
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Maren
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Re: Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Frau Müller,

der Bayerische Rundfunk hat mich zuständigkeitshalber um die Beantwortung Ihres Schreibens vom 30.6. gebeten. Ich entschuldige mich für die verspätete Rückmeldung – offenbar ging hier ein Mailwechsel verloren.

Zunächst einmal: Vielen Dank für Ihr Schreiben.

Selbstverständlich ist es nicht in unserem Interesse, die Berichterstattung zum Thema Griechenland in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.

Tatsächlich hat Herr Paraskevopoulos nicht wortwörtlich gesagt, dass Deutschland über Rentenkürzungen nachdenken solle. Der von Ihnen zitierte Facebook-Post bemühte sich um eine möglichst aussagekräftige Zusammenfassung seiner Ausführungen. Den genauen Wortlaut haben Sie in Ihren Schreiben dokumentiert.

Das Erste.de hat an dieser Stelle genauso gehandelt wie verschiedene andere Medien, die Paraskevopoulos‘ Beitrag in ähnlicher Form zusammenfassten. Um Missverständnisse zu vermeiden, haben wir die Anführungszeichen entfernt und dies in dem Post https://www.facebook.com/DasErste/posts ... 0357423232 auch vermerkt. Dies geschah sofort nach Eingang der Beschwerde.

Wir bedanken uns für Ihre aufmerksame Teilhabe und verbleiben mit freundlichen Grüßen

Leitung
Online-Redaktion

Erstes Deutsches Fernsehen
Programmdirektion
Online Redaktion
Arnulfstraße 42
80335 München
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Maren
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Re: Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos

Beitrag von Maren »

Liebe Frau XXXXXXXX,

vielen Dank für Ihre Benachrichtigung.

Leider hat das Erste an dieser Stelle genau so falsch gehandelt wie verschiedene andere Medien, denn Herr Paraskevopoulos sagte nicht, dass Deutschland über Rentenkürzungen nachdenken solle, sondern über eine Volksabstimmung zu den Kürzungen. Denn um Volksabstimmungen ging es im hitzigen Gespräch.

Insofern bemühte sich der Facebookpost mitnichten einer möglichst aussagekräftigen, sondern einer möglichst reißerischen Zusammenfassung.

Sie sehen es mir sicher nach, dass ich nicht zufrieden bin mit dieser sprachlichen Manipulation der Menschen, zumal es sich auf drastische Weise zeigt, was für Reaktionen sie hervorrufen. Wenn sich die ARD kollektiv und großspurig öffentlich über Hasskommentare im Netz auslässt, so sollte sie nicht selbst Öl ins Feuer gießen.

Herr Paraskevopoulos wurde von Facebook-Usern in Folge dieser falschen Zuschreibung zu Unrecht auf das Übelste beschimpft. "Dreckschleuder, Kotzbrocken, Depp, Schmarotzer" um nur einige der Zuschreibungen zu nennen.

Ich weiß nicht, wo das Problem liegt, diese Fehlinterpretation auf Facebook mit ein paar klärenden Worten zu korrigieren.

Es wäre schön, wenn Sie künftig darauf achten würden, dass sich die Social-Media-Aktivitäten der ARD deutlich von denen der einschlägigen Empörungs-Journaille abheben würden. Die Hasskommentare würden sich von selbst in Luft auflösen.

Wir betrachten die Angelegenheit hiermit trotz des unbefriedigenden Resultates als abgeschlossen.

Mit freundlichen Grüßen

Maren Müller
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