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Maren
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Beitrag von Maren »

Die gegenwärtige Anti-Griechen-Hetze in den deutschen „Qualitätsmedien“ setzt sich einfach darüber hinweg, dass eine unheilvolle Allianz aus griechischen Staatseliten, Milliardären und Banken auf der einen Seite und– insbesondere – deutscher und französischer Banken, deutscher Rüstungsfirmen, ja der „internationalen Investorengemeinde“ insgesamt auf der anderen Seite der gemeinsame Nutznießer des politisch allseits geförderten Systems war, auf Basis des Euro Schulden aller Euro-Staaten in anerkannte, rentierliche Vermögenstitel zu verwandeln, weshalb es ja auch nicht genug davon geben konnte – bis sich in der Weltfinanzkrise die Unhaltbarkeit dieser Strategie erwies.
Rainer Schreiber
Soziologe und Publizist
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Maren
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Selber recherchieren und gegenchecken, statt nur retweeten. Das nennt man Journalismus – oder?
Günther Oettinger
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Maren
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Beitrag von Maren »

...ja, aber diesen Spruch, die bösen Medien sind schuld, den mag ich nicht mehr hören. Die Medien machen doch genau das, womit sie durchkommen. Da sind sie nicht anders als die Politiker. Wir haben genau die Regierung, die wir verdienen, und wir haben auch genau die Medien, die wir verdienen.
Harald Schumann
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Maren
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Beitrag von Maren »

Das Erste versucht, mit Unterhaltungsfilmen der Quote hinterherzuhecheln, obwohl es seine Aufgabe ist, ein vielfältiges Angebot zur gesellschaftlichen und politischen Willensbildung anzubieten.
Thomas Frickel
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Maren
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Beitrag von Maren »

Jetzt muss ich erkennen: Was für mich immer klar war, ist nicht entscheidend. Wir erwecken allein mit der Annahme eines solchen Auftrags in den Augen anderer den Anschein von Befangenheit. So wie die Sache jetzt gelaufen ist, muss man rückwirkend sagen: War ein Fehler; hätten wir lassen sollen. … Um auch nur den leisesten Anschein von Befangenheit zu vermeiden, werden wir in Zukunft auf private Aufträge verzichten.
Frank Plasberg
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Beitrag von Maren »

Bei uns ist Glaubwürdigkeit ein ganz hohes Gut. Das sehen wir auch immer wieder in Umfragen. Wenn wir selbstkritisch sein wollten, sollten wir öfter mal die Geschwindigkeit rausnehmen und Informationen erst dann veröffentlichen, wenn sie hundertprozentig gesichert sind. Aber das ist längst erkannt. In Sachen Glaubwürdigkeit können wir daher sehr selbstbewusst sein.
Tina Hassel
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Beitrag von Maren »

Der beste Schutz gegen antidemokratische Bestrebungen ist eine wache, demokratische Öffentlichkeit.
Sahra Wagenknecht
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Beitrag von Maren »

Medien und Politik sind ein merkwürdiges Paar - sie sind aufeinander angewiesen, aber offenbar können sie sich nicht ausstehen. Denn jeder gibt dem anderen die Schuld daran, daß der Partner unzuverlässig und das Verhältnis gestört sei. (...) Wen wundert´s, daß der Ruf beider Partner schlecht ist. Journalisten stehen im öffentlichen Ansehen recht tief; Politiker nicht viel höher, mit fallender Tendenz.
Fritz Wolf
Alle Politik ist medienvermittelt. Über das prekäre Verhältnis von Politik und Fernsehen. IN: Aus Politik und Zeitgeschichte B 32/96. S. 26.
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Beitrag von Maren »

Öffentlich-rechtliche Unternehmen von der Größenordnung unserer Fernsehanstalten kann man in ihrem organisatorischen, finanziellen, personalpolitischen Gebaren nicht durch Gremien von Dilettanten kontrollieren, die sich einmal im Monat beraten.
Carlo Schmid
Der SPD-Politiker Carlo SCHMID saß mehrere Jahre im Fernsehrat des ZDF. Zit. nach: BURGHART 1993. S. 114.
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Beitrag von Maren »

Einen guten Journalisten erkennt man daran, daß er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; daß er immer dabei ist, aber nie dazugehört.
Hanns Joachim Friedrichs
Interview mit dem SPIEGEL. SPIEGEL 13/1995. S. 113.

Update, inspieriert durch Heinrich Schmitz.

"Erstens: Ich bin kein Journalist und will auch keiner sein. Ich bin Kolumnist und genieße es, meine persönliche Meinung zu rechts- und gesellschaftspolitisch relevanten Themen Woche für Woche veröffentlichen zu können.
Und Zweitens: Den Satz hat Friedrichs nie gesagt. Das richtige Zitat lautete:
„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, dass die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“
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Beitrag von Maren »

Die Solidarisierung, die es bisher gab (z.B.), gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Verfassungsschutzpräsident und der Generalbundesanwalt da eine Initiative gegen Medien- und Journalismusverdrossenheit gestartet haben, die raffiniert indirekt und besser funktioniert als es eine täte, deren Schirmherrschaft gleich wieder Bundespräsident Gauck übernommen hätte.
Christian Bartels
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Beitrag von Maren »

Wir entwerfen unsere Weltbilder, wir ‘konstruieren Wirklichkeit’ heute ganz wesentlich mit Hilfe der Medien.
Siegfried Weischenberg
Der Kampf um die Köpfe. Affären und die Spielregeln der „Mediengesellschaft“. IN: MERTEN, Klaus/SCHMIDT, Siegfried/WEISCHENBERG, Siegfried (Hg.): Medien und Kommunikation. Konstruktion von Wirklichkeit. Weinheim/Basel 1990. S. 28.
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Beitrag von Maren »

„Die Maskerade des ‚Asylkritikers‘ ist der Versuch, Ausländerfeindlichkeit zur legitimen Diskursposition zu erheben (...) Dass der ‚Asylkritiker‘ (...) weitgehend kritiklos in die Berichterstattung eingezogen ist, kann man als kleinen diskursiven Sieg der Rechtsextremen verstehen, und wenn es Folgen aus Pegida gab, so ist das vielleicht eine der gewichtigsten. Die Öffentlichkeit adaptiert mit dem Vokabular auch nicht nur deren Logik, sondern auch die Vorstellung, man müsste einen Dialog über ein im Grundgesetz festgeschriebenes Recht führen.“

David Hugendick
Zeitonline vom 27.07.2015
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Beitrag von Maren »

Das Risiko wächst, daß politisch weitreichende Entscheidungen auf der Grundlage von inszenierter Wirklichkeit und einer manipulierten Öffentlichkeit gefällt werden.
Winfried Schulz
Tendenzen der Medienentwicklung und ihre Folgen. IN: Aus Politik und Zeitgeschichte B 42/97. S. 11.
Ben Nevis

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Beitrag von Ben Nevis »

Torsten Engelbrecht bezeichnet "Der SPIEGEL" als:
Ein journalistisches Medium, das sich für einen Weg stark macht, der Arm und Reich immer weiter auseinandertreibt, ist sich seines elementaren Auftrages, so genannte vierte Macht im Staat zu sein und sich gegen Machtmissbrauch und Klientelpolitik und für lebenswerte und v.a. auch gerechte Gesellschaften stark zu machen, nicht mehr bewusst und betreibt somit im Grunde nichts anderes als „Geisterfahrer-Journalismus“.
das trifft für die Griechenland-Berichterstattung auch auf die öffentlich-rechtlichen Medien zu.

Quelle: Der SPIEGEL bepöbelt Alexis Tsipras als „Europas Albtraum“ und „Geisterfahrer“ – betreibt damit aber im Grunde nur „Geisterfahrer-Journalismus“, indem er sich wie ein Sprachrohr neoliberaler Politik geriert - Spiegelblog.net
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Warum sind die Kritiker so milde?

Beitrag von Maren »

Den Machern scheint das Bewusstsein für ihren öffentlich-rechtlichen Auftrag, für eine Grundversorgung politischer Information zu sorgen, abhanden gekommen zu sein. Ganz bewusst spreche ich von Information, denn dieser Begriff umfasst mehr als die Nachrichten.
Ulrich Wickert, 1991 bis 2006 Moderator der „Tagesthemen“
"Warum sind die Kritiker so milde?
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Beitrag von Maren »

1. Deklariere Fakten als Meinungen.In der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen, liegt, wie Hannah Arendt bemerkte, einer der erschreckendsten Aspekte totalitärer Denksysteme.
2. Fragmentiere die Darstellung eigentlich zusammenhängender Fakten so, dass der Sinnzusammenhang verloren geht.
3. De-kontextualisiere Fakten, löse sie aus ihrem eigentlichen Zusammenhang, so daß sie als isolierte Einzelfälle erscheinen.
4. Re-kontextualisiere Fakten, bette sie so in einen neuen, mit ‚positiven‘ Begleitvorstellungen versehenen Kontext ein, dass sie ihren ursprünglichen Sinnzusammenhang und ein damit möglicherweise verbundenes moralisches Empörungspotential verlieren.
Prof. Dr. Rainer Mausfeld
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Beitrag von Maren »

Freiheit der Presse ist Angelegenheit und Interesse des ganzen Menschengeschlechtes. Dieser Freiheit hauptsächlich
haben wir den gegenwärtigen Grad von Erleuchtung, Kultur und Verfeinerung (...) zu verdanken. Man raube uns diese Freiheit, so wird das Licht, dessen wir uns jetzt erfreuen, bald wieder verschwinden; Unwissenheit wird bald wieder in Dummheit ausarten, und Dummheit wird uns wieder dem Aberglauben und dem tyrannischen Despotismus preisgeben. Die Völker werden wieder in die Barbarei zurücksinken; und wer sich dann erkühnen wird, Wahrheiten zu sagen, an deren Verheimlichung den Unterdrückern der Menschheit gelegen ist, wird ein Ketzer und Aufrührer heißen und als Verbrecher
bestraft werden.
Christoph Martin Wieland
WIELAND, Christoph Martin: Über die Rechte und Pflichten der Schriftsteller in Absicht ihrer Nachrichten und Urtheile über Nazionen, Regierungen und andere öffentliche Gegenstände. Der Teutsche Merkur. H 3/1785. S. 194f. Zit. nach: SCHNEIDER, Franz: Presse, Pressefreiheit, Zensur. IN: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Herausgegeben v. Brunner, Otto et al. Bd. 4. Stuttgart 1978. S. 917.
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Beitrag von Maren »

Die Grenzüberschreitungen des Fernsehens sind bekannt. (...) zwischen der wirklichen Welt und einer nur noch vom Bildschirm vermittelten Welt, zwischen abgebildeter Wirklichkeit und Erfundenem, zwischen medialer Inszenierung, simulierter Wirklichkeit und wirklicher Simulation. Wie (noch) kein anderes Medium hat das Fernsehen unsere Wahrnehmung,
die Gesellschaft und deren soziales Verhalten beeinflußt.
Alexander Martens
Zurück in die Unmündigkeit. Grenzüberschreitungen in und mit den Medien. IN: Bertelsmann-Briefe. Heft 133/1995. S. 19.
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Beitrag von Maren »

Die Öffentlich-Rechtlichen – und übrigens nicht nur die – liefern vielfach nur noch eine regierungsoffizielle Sichtweise.
Das liegt sicherlich mit daran, dass in den Redaktionen und bei den Sendeverantwortlichen Personen arbeiten, die über politische Lobbyorganisationen miteinander vernetzt sind. Wer z.B. der Atlantik-Brücke angehört oder ihr nahe steht, wird
tendenziell freundlicher über die US-Politik bzw. die Politik des Westens gegenüber Russland berichten. Das eigentliche Problem ist jedoch struktureller Natur. In den Redaktionen ist der Arbeits- und Zeitdruck enorm hoch. Hintergrundrecherchen sind kaum möglich. Zudem fehlen die entsprechenden Arbeitsinstrumente, z.B. ein Lobby-Register, in dem online schnell nachgeschlagen werden kann, welcher Politiker, welcher Unternehmer oder welcher Wissenschaftler, der den Journalisten als unabhängiger Experte gegenübertritt, in welchem Netzwerk aktiv ist, möglicherweise auch dort in Lohn und Brot steht.
Heiko Hilker
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Krise - Bedingt reformfähig? neues deutschland Montag, 6. Juli 2015
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Beitrag von Maren »

Manche Sender-Reaktion (...) fallen auf den Urheber zurück: Mit dem Hinweis auf die Gewerkschaftsnähe der OBS die Seriosität der Ergebnisse und die Professionalität des Forschers in Zweifel zu ziehen, unterstreichen die Ahnungslosigkeit über den Wissenschaftsbetrieb und zeigen die Hilflosigkeit der Sender, konstruktiv und angemessen mit Kritik umgehen zu können.
Jupp Legrand
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Beitrag von Maren »

Der wichtigste Punkt: Je mehr Parteien, Verbände, Stiftungen, Initiativen, politische Akteure oder soziale Gruppen ohne Filter oder Vermittlung durch Dritte ihr Publikum direkt im Netz suchen und je erfolgreicher sie dabei sind, desto stärker zerfällt das, was eine funktionierende Demokratie so dringend benötigt: Eine gemeinsame Öffentlichkeit.
Jupp Legrand


Anmerkung: Was sagt uns dieses Zitat im Umkehrschluss?
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Beitrag von Maren »

Wenn die demokratische Gesellschaft funktionieren soll, dann ist sie auf Journalisten angewiesen, die viel können, viel wissen und ein waches Bewusstsein für ihre Verantwortung besitzen. Nur dann können sie ihrer zweifachen Aufgabe gerecht werden: Durch den Dschungel der irdischen Verhältnisse eine Schneise der Information zu schlagen - und den Inhabern der Macht auf die Finger zu sehen.
Schneider und Raue, 2003, Seite 14
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Maren
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Re: Zitiert

Beitrag von Maren »

Die Rezipienten sollen in ihrem Verhalten gesteuert werden, ohne dass sie sich dessen voll bewusst sind. [...] Dabei werden unter sozialpsychologischen Aspekten vor allem emotionale Anreize gegeben, wird an ein Prestige-Bedürfnis appelliert und ein Konformitätsdruck erzeugt.
Hickethier, 2003, Seite 49
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Maren
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Re: Zitiert

Beitrag von Maren »

(...)kann zumindest der Schluss gezogen werden, dass das journalistische System, will es selbstkritisch Konsequenzen ziehen, künftig grundlegend in zweierlei Hinsicht anders mit Quellen, Argumenten und Wissen umgehen sollte: Es bedarf einer Chancengleichheit aller Quellen, Informationen, und Argumente. Das heißt: Das Wissen wird stärker als bisher auf seine Schlüssigkeit, Seriosität und Erklärungskraft bewertet und gewichtet, und weniger danach, ob es beispielsweise von einer Mehrheit oder einer Minderheit vertreten wird, auch weniger danach welche gesellschaftlichen Kräfte hinter dem einen und dem anderen ‘Wissen’ stehen. Und die zweite Konsequenz: Das journalistische System muss Wissen, Ereignisse und Entscheidungen künftig sehr viel häufiger und pointierter kontrovers darstellen. Mehr: Aus dem Anliegen der kontroversen Darstellung müsste eigentlich ein handwerkliches Prinzip werden. Das wäre auch eine dem journalistischen System angemessene Konsequenz (...)
Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz, OBS-Arbeitsheft 63, “Wirtschaftsjournalismus in der Krise”, Seite 264
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