Studien - Gutachten - wiss. Arbeiten

Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Studien - Gutachten - wiss. Arbeiten

Beitrag von Maren »

Fallstudie - Publikumsinklusion bei der Tagesschau

Darstellungsdrang, Langeweile, „Dampf ablassen“ - diese und andere Intentionen werden dem Rezipienten oftmals unterstellt, wenn sie die Angebote zur Publikumsinklusion aktiv wahrnehmen.

Wenn Journalisten/Redakteure häufiger als gewünscht mit negativem Feedback in Kontakt kommen, wie wird dann das Publikumsbild geprägt?

Denken Kommentatoren gelegentlich darüber nach, dass sich auf der Seite des Empfängers (missbilligender) Kommentare Menschen befinden?
Insgesamt sind bei tagesschau.de etwa 35 Multimedia-Assistenten beschäftigt. Pro Schicht ist einer von vier Multimedia-Assistenten ausschließlich mit der Moderation von Kommentaren auf Meta und dem Blog beschäftigt, am Wochenende sind es zwei Personen. Die anderen drei Multimedia-Assistenten bearbeiten Audios, Videos usw. für die Webseite, und sind auch für Aufbereitung der Sendung „100 Sekunden“ zuständig. Eine weitere Aufgabe ist es zu kontrollieren, ob der Multi-Media-Content auf der Seite technisch funktioniert ist, d. h. hier erfolgt die Qualitätskontrolle der Online-Inhalte. Siehe: Seite 25


Wird bei Nichtveröffentlichung von Kommentaren vorschnell von Zensur gesprochen?
Die Anzahl der von den Multimedia-Assistenten zu prüfenden Kommentare beläuft sich im Schnitt auf ca. 1.000 pro Tag. Etwa zwei Drittel davon seien schnell und eindeutig freizuschalten, die restlichen Beiträge werden entweder gar nicht veröffentlicht oder als „grenzwertige“ Kommentare mit anderen Multimedia-Assistenten oder dem zuständigen Chef vom Dienst diskutiert. Bei Extremfällen wenden sich die Multimedia-Assistenten an die Online-Leitung, welche die Interaktion mit "schwierigen“Nutzern übernimmt. Wenn die Diskussion außer Kontrolle zu geraten droht oder die Kommentare zu stark vom Thema abschweifen, können die Multimedia-Assistenten die Diskussion aktiv moderieren und auf die Netiquette verweisen (TS_MMA2). Sofern sie dennoch mit der Bearbeitung nicht hinterherkommen, werden Threads in Absprache mit den jeweiligen Redakteuren oder dem zuständigen Online-Chef vom Dienst auch vorzeitig geschlossen (TS_CvDOn2) – laut Multimedia-Assistent 1 werden Foren z. T. sogar generell geschlossen, sobald 100 Kommentare freigeschaltet wurden,unabhängig von der achtstündigen Kommentarzeit („begründete Sperrung“, TS_MMA1). Siehe: Seite 26


Wo fängt Zensur an und wie kann der Rezipient darauf hinwirken, dass seine Meinungsäußerungen Veröffentlichung finden ? Siehe auch: viewforum.php?f=34

Nachfolgender Bericht stellt Ergebnisse einer Fallstudie bei der Tagesschau vor, die im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Rolle von Publikumsbeteiligung im Nachrichtenjournalismus in Deutschland durchgeführt wurde.
Dateianhänge
Studie Tagesschau.pdf
(1.23 MiB) 2259-mal heruntergeladen
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Tendenziöse Attributierung in deutschen Printmedien

Beitrag von Maren »

So lautet der Titel der Bachelor-Arbeit von Mirjam Zwingli an der »Hochschule für angewandte Sprachen Fachhochschule des Sprachen & Dolmetscher Instituts München«.

Stellvertretend für das liberale Spektrum wurde die Süddeutsche Zeitung - für die konservative Seite die Frankfurter Allgemeine Zeitung gewählt.

Zielsetzung dieser Arbeit war es, nachzuweisen, dass innerhalb deutscher Presseerzeugnisse die angemessene Objektivität in der Gegenüberstellung der beiden Präsidenten Obama und Putin gemäß publizistischer Richtlinien nicht eingehalten wird und somit eine bewusste Beeinflussung der Rezipienten erkennbar ist.

Die aktive und parteiische Rolle von Medien innerhalb strategischer Konflikte ist nach der Lektüre dieser Arbeit nicht mehr von der Hand zu weisen.
Ähnliche Attributierungen finden nachweislich auch in Nachrichtenformaten und Kommentaren öffentlich-rechtlicher Medienanstalten statt.
Dateianhänge
2014-Zwingli_BA_Putin-Obama.pdf
(2.77 MiB) 2291-mal heruntergeladen
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Das Unwort erklärt die Untat

Beitrag von Maren »

Im Herbst 2011 wurde bekannt, dass die Mordserie an Menschen mit Migrationshintergrund und weitere Gewaltverbrechen vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) verübt worden waren. Staatliche Behörden hatten ein Jahrzehnt lang in die falsche Richtung ermittelt. Untersuchungsausschüsse auf Bundes- und Landesebene lassen keinen Zweifel:
Der „NSU-Komplex“ steht für ein eklatantes Staatsversagen.
In einer aktuellen Studie der Otto Brenner Stiftung wird jetzt der Frage nachgegangen, ob auch Medien bei der Aufdeckung der Hintergründe der NSU-Mordserie versagt haben.

Vor einigen Tagen ist eine Studie der Otto Brenner Stiftung erschienen, die die Medienberichterstattung über die „NSU-Mordserie“ analysiert. Der „bittere“ Befund:
Nach 2000 haben nicht nur staatliche Ermittlungsbehörden versagt, sondern auch große Teile der Medien mit dazu beigetragen, dass die Opfer als Täter diskriminiert wurden.
In einem Exkurs wird auch die Berichterstattung zu dem Anschlag in der Kölner Keupstraße rekonstruiert und untersucht, warum Hinweise auf einen rechtsterroristischen Hintergrund und rassistische Motive der Täter nicht weiter verfolgt worden sind. Die Studie arbeitet auch die redaktionellen Bedingungen für die Berichterstattung heraus und macht Vorschläge für Veränderungen in der journalistischen Aus- und Weiterbildung.

Quelle und weitere Informationen zu „Das Unwort erklärt die Untat“ unter http://www.otto-brenner-stiftung.de

Das Thema „Black Box NSU“ wird auch im Rahmen des MainzerMedienDisput in Berlin diskutiert.

Am 29.1.2015 werden im Rahmen der Veranstaltung die wichtigsten Ergebnisse der Studie vorgestellt und die zentralen Folgerungen diskutiert.

Black Box NSU – Warum ist die Aufarbeitung des rechtsextremen Terrors gescheitert?"

Zeit: 29.01.2015, 19:00 Uhr
Ort: Landesvertretung Rheinland-Pfalz beim Bund, In den Ministergärten 6, 10117 Berlin

Folgende Insider und Experten diskutieren:

Prof. Dr. Hartmut Aden, Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin,
Experte: Polizei und Geheimdienste
Andreas Förster, Berliner Zeitung (Hrsg. „Geheimsache NSU, 10 Morde,von Aufklärung keine Spur“) – Experte: Geheimdienst
Prof. Barbara John, Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der Opfer der NSU-Morde, (Hrsg. „Unsere Wunden kann die Zeit nicht heilen.“)
Holger Münch, Präsident Bundeskriminalamt (BKA)
Prof. Dr. Tanja Thomas, Medienwissenschaftlerin Uni Tübingen, (Co-Autorin der OBS-Studie „Das Unwort erklärt die Untat“)
N.N. Bundesamt für den Verfassungsschutz (BfV)

Moderation & Konzept: Prof. Dr. Thomas Leif (http://www.swr.de/leiftrifft)
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Die Zapp-Studie und Umfrage zur Spartenkompetenz

Beitrag von Maren »

Zapp gab 2014 eine Studie in Auftrag.

Nachdem hier Chefredakteur Kai Gniffke die Ergebnisse kommentierte, legte die Tagesschauredaktion mit der Veröffentlichung einer Umfrage zur Spartenkompetenz der Fernsehsender aus Sicht der Zuschauer nach.
Der Erhebungszeitraum wurde mit 07. November 2014 – 08. Dezember 2014 angegeben.

Am 22.12.2014 vermeldete der NDR, dass die Tagesschau laut GfK die erfolgreichste Nachrichtensendung Deutschlands ist.

Hier kann der interessierte Nutzer die Marktanteile für 2014 einsehen.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Studie: Objektivität als professionelles Abgrenzungskriterium im Journalismus

Beitrag von Maren »

Kommunikationswissenschaftlerin Cornelia Mothes über den Kampf um die Deutungshoheit und ihre Studie zur Objektivität in den Medien

Stude:
Eine dissonanztheoretische Studie zum Informationsverhalten von Journalisten und Nicht-Journalisten
Von Dr. Cornelia Mothes
2014, 424 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-0546-7
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Medien unter korruptesten Institutionen

Beitrag von Maren »

Korruptionsbarometer von Transparency International vom Juli 2013

In Deutschland schneiden auf einer Skala von eins (überhaupt nicht korrupt) bis fünf (höchst korrupt) Justiz (2,6), Polizei (2,7), aber auch das Bildungswesen (2,7) besonders gut ab.
Spitzenreiter in Deutschland - im negativen Sinne - sind die politischen Parteien (3,8) und die Privatwirtschaft (3,7). Auch weltweit werden die politischen Parteien am häufigsten als die korruptesten Institutionen wahrgenommen. Auffällig ist das vergleichsweise schlechte Abschneiden der Medien (3,6) in Deutschland. Sie rangieren im Jahr 2013 erstmals hinter der Öffentlichen Verwaltung (3,4) und dem Parlament (3,4).
Ben Nevis

Gutachten: Öffentlich-rechtliche Medien – Aufgabe und Finanzierung

Beitrag von Ben Nevis »

Öffentlich-rechtliche Medien – Aufgabe und Finanzierung
Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen
Gutachten „Öffentlich-rechtliche Medien – Aufgabe und Finanzierung“
Der wissenschaftliche Beirat beim BMF hat ein Gutachten zum Thema „Öffentlich-rechtliche Medien – Aufgabe und Finanzierung“ erarbeitet. Aufgrund der technischen Entwicklung sieht der Beirat geänderte
Bedingungen für das Informationsmedium Rundfunk. Für ein zukunftsfähiges System des öffentlichen Rundfunks empfiehlt er, dem Subsidiaritätsprinzip mehr Gewicht zu geben: Der öffentlich-rechtliche
Anbieter sollte nur da auftreten, wo das privatwirtschaftliche Angebot klare Defizite aufweist.

Die Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats sind als Beitrag zum allgemeinen Diskurs zu verstehen.
Sie geben nicht notwendigerweise die Meinung des Bundesministeriums der Finanzen wieder undentfalten keine rechtliche Wirkung.
Der Wissenschaftlichen Beirat des Ministeriums hat ein Gutachten über eine mögliche Zukunft der Öffentlich-rechtliche Medien – Aufgabe und Finanzierung – erarbeitet, das für die Diskussion zum Thema einen gewichtigen Beitrag zur Debatte liefert.

:Quelle: www.bundesfinanzministerium.de - Gutachten (PDF Volltext)
:im Wiki: Öffentlich-rechtliche Medien/Aufgabe und Finanzierung

Es können dazu im Wiki auch Kommentare, Meinungen und Erklärungen abgegeben werden.

Update: Link gefixt, Hinweis kommentieren ergänzt
Ben Nevis

Öffentlich-rechtliche Vetternwirtschaft: Was vom Bildungsauftrag übrig bleibt

Beitrag von Ben Nevis »

Unter der Überschrift:
Öffentlich-rechtliche Vetternwirtschaft: Was vom Bildungsauftrag übrig bleibt berichtet sciencefiles.org über den Bildungsauftrag der im Rundfunkstaatsvertrag enthalten ist.
Anhand einer Auswertung über die letzten 50 Studien über die auf dem Sendeplatz "Nachrichten" sprich Tagesschau berichtet wurde wird schnell und offensichtlich klar wo die Vetternwirtschaft anfängt.
Das Ergebnis der Auswertung ist eindeutig: Studien kommen an prominenter Stelle in der ARD fast ausschließlich in Form von lancierten Studien vor, d.h. von Studien, die mit festen Vorgaben und klarer politischer Absicht erstellt wurden.
Schlimmer noch als dieses in einer Tabelle dargestellte schlechte Ergebnis kommt der Artikel zu dem viel schwerer ins Gewicht fallendem Ergebnis. Es ist anscheinend Institutionen gelungen, die Programmverandwortlichen davon zu überzeugen wissenschaftlich zu arbeiten, obwohl sie mit Wissenschaft dem Grunde nach nichts zu Tun haben.
Darüber hinaus zeigt die Auswertung, dass es in Deutschland wissenschafts-externen Institutionen gelungen ist, Wissenschaftlichkeit für sich zu beanspruchen, zu besetzen und für sich den Anspruch zu erheben und zumindest bei der Tagesschau auch durchzusetzen, sie hätten Wissenschaftliches zu verkünden.
Zitat: Um keine Irrtümer aufkommen zu lassen: Mit Wissenschaft haben diese Studien nichts zu tun.sciencefiles.org
Abschließend werden die verwendeten Studien deutlich abqualifiziert und als Abdecktuch für die Erhaltung des Status Quo kenntlich gemacht.
Fazit:
Entsprechend muss man folgern, dass bei öffentlich-rechtlichen Sendern wie der ARD der Bildungsauftrag weitgehend dazu missbraucht wird oder verkommen ist, den Rezipienten politisch vorteilhafte Magerkost als angeblich üppiges wissenschaftliches Mahl zu servieren.
So braucht man sich auch nicht zu wundern wenn der "WDR" sich in einer Pressemittelung darüber mokiert, dass er 10 kleinstteiligen Programbeschwerden von einem Verein bearbeiten und gesammelt ablehnen muß. Das die Vereinsmitglieder aber Zuschauer (Rezipienten) sind, die sich auf Grund der Vielzahl der Beschwerden, sogar im Verein organisiert haben, um dem Mängeln zu begegnen, hat bei den Programmverantwortlichen wohl keiner geschnallt.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Re: Das Unwort erklärt die Untat

Beitrag von Maren »

Otto Brenner Stiftung publiziert IJK-Masterarbeit zur ,NSU‘-Gerichtsberichterstattung

Die Absolventin Astrid Hansen untersuchte die Berichterstattung aus dem sogenannten ,NSU‘-Prozess in München.

Hansen fokussiert sich auf die subjektiven Elemente in der journalistischen Rekonstruktion und Nacherzählung eines möglichst objektiven Verfahrens, was die besondere Relevanz dieser Arbeit ausmacht.

Insbesondere der Verzicht auf Sterotype scheint für die Journalisten eines der größeren Probleme zu sein, wie bereits im Vorwort angedeutet wird.
Die Annahme einer generellen Einfältigkeit von Neonazis ist aber mehr eine Mutmaßung denn ein Argument nicht nur trügerisch, sondern zudem politisch gefährlich. Weil es uns dazu bringen könnte, die Gefahr von rechts zu unterschätzen.
Die Otto Brenner Stiftung hat mit ihren medienkritischen Studien immer wieder wichtige Diskussionen angeregt. Zuletzt legte sie Anfang 2015 „Das Unwort erklärt die Untat“ (von Fabian Virchow, Tanja Thomas und Elke Grittmann) vor – eine Inhaltsanalyse der Berichterstattung über die NSU-Morde unter dem fatalen Rubrum „Döner-Morde“.
Telekinese

Die große Meinungsvielfalt in der deutschen Presse ist Geschichte

Beitrag von Telekinese »

Wie vielfältig ist die Berichterstattung der großen Medien in Deutschland? Für Thomas Meyer, emeritierter Professor für Politikwissenschaft, sind die Zeiten, in denen Journalisten mit völlig unterschiedlichen Meinungen in ihren Medien Grundsatzdebatten geführt haben, lange vorbei. Im Interview mit Telepolis stellt der Chefredakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift "Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte" fest: "Eine wechselseitige Kritik der Journalisten untereinander, sei es politisch, kulturell, ideologisch, findet nicht mehr statt." In seinem neuen Buch "Die Unbelangbaren" analysiert er die problematische Entwicklung, dass Journalisten ihre Position immer häufiger nutzen, um in der politischen Arena mitzumischen.

Quelle:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45077/1.html
http://www.suhrkamp.de/buecher/die_unbe ... 12692.html
Telekinese

Geleaktes CIA-Dokument belegt Kriegspropaganda

Beitrag von Telekinese »

"Krieg und Frauen haben sich medial endlich versöhnt!". Der Politikwissenschaftler Jörg Becker über Feminismus und junge Mädchen in der politischen Propaganda zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft.
Soweit ich das überblicke, ist dieses Dokument ein Einzel- und ein Zufallsfund. Trifft diese Vermutung zu, dann muss es vor- und nachher weitere Direktiven und Beobachtungen des CIA zur weltweiten Medienmanipulation in der Kriegsberichterstattung geben oder gegeben haben, möglicherweise sogar ein umfassendes Medienmanipulationssystem.
Auf die völkerrechtlichen Probleme solcher Aktionen seitens der CIA habe ich ja bereits hingewiesen. Es gilt aber auch mögliche Rechtskonsequenzen innerhalb Deutschlands zu bedenken. Zu prüfen sind hier etwa Verstöße gegen die Presse- und Meinungsfreiheit nach Artikel 5 des Grundgesetzes, das strafrechtliche Verbot eines öffentlichen Aufstachelns zur Führung eines Angriffskrieges nach § 80a StGB sowie die Trennung von Werbung und redaktionellem Text nach Artikel 7 des Pressekodex’ des Deutschen Presserates.

Quelle:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45221/3.html
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements

Beitrag von Maren »

Prof. Dr. Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ - Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements
Vortrag an der Christian Albrechts Universität Kiel, am 22.06.2015
Bücherleser

Prof.Helge Rossen-Stadtfeld über die Aufgaben des ÖRR (nds)

Beitrag von Bücherleser »

Die "Nachdenkseiten" dokumentieren eine Abhandlung des Professors für Öffentliches Recht Helge Rossen-Stadtfeld über die grundgesetzlichen Aufgaben des ÖRR, der Öffentlichkeit die freie Information und Meinungsbildung zu ermöglichen:

http://www.nachdenkseiten.de/?p=26739#more-26739

Damit rechtfertigt er auch die Haushaltsabgabe.

Ich hätte von ihm gerne eine Stellungnahme zu

- der sozial extrem ungerechten Ausgestaltung der Haushaltsabgabe,
- der krassen Aufgabenverweigerung des real existierenden ÖRR und im Gegenteil dessen Mißbrauch zu Manipulation, Volksverhetzung und Kriegspropaganda,
- der faktischen Unmöglichkeit für einfache Bürger, Korrekturen einzufordern und bei Verweigerung seinen Beitrag zurückzuhalten, ohne die eigene bürgerliche Existenz zu zerstören.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Information oder Unterhaltung? Eine Programmanalyse von WDR und MDR

Beitrag von Maren »

Eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt auf, dass in den Dritten Programmen der ARD Unterhaltung deutlich mehr Platz eingeräumt wird als Information. Die Forscher zweifeln, ob WDR und MDR ihrem Programmauftrag ausreichend nachkommen.
Ben Nevis

Re: Information oder Unterhaltung? Eine Programmanalyse von WDR und MDR

Beitrag von Ben Nevis »

Wenn man dazu die Magazin-Studie:

"... den Mächtigen unbequem sein"

nimmt, ist leicht zu erkennen wo die Reise hingeht. - ÖRR macht Volksverblödung und Propagandadeppen!</ironie>

Hier will ich besonders auf die Handlungsempfehlungen (ab Seite 99) hinweisen, die eine detailierte Perspektive für zukünftige Politmagazine bieten. Allein die viel zu geringen Sendezeiten (30 Min.) und die verwirrende Namensvielfalt sind Punkte denen auch jeder Zuschauer sofort und voll zustimmen kann.
Bücherleser

"Extraktives" Rundfunksystem -> scheiternde Nation?

Beitrag von Bücherleser »

Ich lese gerade "Warum Nationen scheitern" von Acemoglu/Robinson:
http://www.zeit.de/2013/13/Daron-Acemog ... -scheitern

Dabei ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen, daß das deutsche System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eigentlich ein Paradefall einer "extraktiven Institution" ist in dem Sinne, wie die Autoren solche definieren:

Durch pauschale Steuern/Gebühren wird ein Apparat finanziert, der einer winzigen Elite mächtige politische und ökonomische Macht verschafft, ohne daß die herangezogenen Bürger irgendwelche Mitspracherechte oder wirksame rechtliche Kontrollen ausüben können.
Die bisherige Wirkungslosigkeit sämtlicher Klagen und Beschwerden belegt die völlige Recht- und Wehrlosigkeit des Zwangsbeitragszahlers.

Eigentlich ist so eine extraktive Institution ein Fremdkörper in einer Demokratie.
Aber die gewaltigen Widerstände der Eliten, diese mißratene Institution des Öffentlich-rechtliche Rundfunks hin zu einer "inklusiven Institution" reformieren zu lassen, beweist, daß unser Staat eben keine Demokratie ist, sondern selber ein extraktives Gebilde, welches einen extraktiven Staatsfunk notwendig braucht, um über Massenmanipulation seine Scheinlegitimität herzustellen und aufrechtzuerhalten.

Die logische Konsequenz daraus ist, das Deutschland (mal wieder) auf dem Weg zu einem "failed state" ist, wobei der Staatsfunk eine entscheidende Rolle spielt.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Wer dreht deutsche Kinofilme? Gender Report: 2009–2013

Beitrag von Maren »

Unterrepräsentiert, aber von hoher Qualität

Nur jeder fünfte deutsche Spielfilm (22 Prozent) der Jahre 2009 bis 2013 wurde von einer Frau inszeniert. Diese Filme bestechen allerdings offenkundig durch eine hohe Qualität, denn Filme von Frauen erhalten häufiger Filmpreise und laufen wesentlich erfolgreicher auf Festivals. Dieser Erfolg ist bemerkenswert, bedenkt man neben der Unterrepräsentanz von Frauen in der Filmproduktion, dass ihre Filme in der Regel finanziell schlechter ausgestattet sind. Dies zeigt die soeben erschienene Studie „Wer dreht deutsche Kinofilme? Gender Report: 2009–2013“ des Instituts für Medienforschung der Universität Rostock unter der Leitung von Prof. Dr. Elizabeth Prommer und Skadi Loist.
ZahlUndStimmSchaf

Re: Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements

Beitrag von ZahlUndStimmSchaf »

Tommy Hansen von free21 hat dafür gesorgt, dass der Vortrag jetzt auch in gedruckter Fassung (pdf) vorliegt. Prima zum lesen am Meer oder Badesee. :)

http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf ... usfeld.pdf

Unbedingt empfehlenswert um Zusammenhänge zu erkennen und Augen öffnend!!!
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Politik noch immer die stärkste Gruppe in Aufsichtsgremien

Beitrag von Maren »

Rundfunkräte in den öffentlich-rechtlichen Sendern: Politik und Parteien bleiben am Drücker

Analyse zeigt: Mit 31 Prozent sind Vertreter der Politik die stärkste Gruppe in den Aufsichtsgremien. SPD und CDU gleichauf. Laut Studie lassen sich die 507 Vertreter acht Kategorien zuordnen. Die größte Gruppe mit einem knappen Drittel (159 Mitglieder, 31 Prozent) wird von der Politik gestellt, entsandt von Bundes- und Landesregierungen, von den Landesparlamenten, kommunalen Verbänden und Parteien.

https://prometheusinstitut.de/wp-conten ... talten.pdf

Update: "Allerdings ist die Studie nicht ganz „sauber“. Sie berücksichtigt nicht, dass es in der letzten Zeit geübte Praxis war, parteipolitische Vertreter über gesellschaftlich-relevanten Organisationen zu entsenden. Dazu nur drei Beispiele: Volker Zastrow ist Mitglied im ZDF-Fernsehrat. Bei Organisationen wird er unter „Unbekannt“ geführt, bei den Kategorien unter „Sonstiges“ und bei der Parteimarkierung gibt es keinen Hinweis. Dabei ist er seit langem FDP-Landesvorsitzender in Sachsen und war bis September 2013 Fraktionsvorsitzender der FDP im Landtag. Entsandt wurde er von der sächsischen Staatsregierung für den Bereich der Kreativwirtschaft. So wie er werden auch Angelika Niebler (CSU, Mitglied des Europaparlaments) sowie Katrin Budde (SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag Sachsen-Anhalt) eingeordnet.

Zumindest Volker Zastrow müsste dem Geschäftsführer des Prometheus-Instituts Frank Schäffler bekannt sein, war dieser doch von 2005 bis 2013 FDP-Bundestagsabgeordneter.

Eine aufklärerische Leistung wäre es, wenn für alle Gremienmitglieder auch die Parteimitgliedschaft nebst aktueller Funktion aufgeführt würde."
Onyx13

Re: Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements

Beitrag von Onyx13 »

Maren hat geschrieben:Prof. Dr. Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ - Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements
Vortrag an der Christian Albrechts Universität Kiel, am 22.06.2015
was neues
http://www.heise.de/tp/artikel/46/46139/1.html
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Neue Studie der OBS - Wir sind das Publikum!

Beitrag von Maren »

Autoritätsverlust der Medien und Zwang zum Dialog
Kritik an "einseitiger" Parteinahme oder "inszenierter" Berichterstattung ist weit verbreitet und wird zum Teil mit drastischen Mitteln geäußert. Mit Internet und Web 2.0 stehen dem Publikum die Instrumente zur Verfügung, um sich aus seiner passiven Rolle gegenüber den klassischen Medien zu befreien. Was früher vor dem Fernseher oder am Stammtisch geäußert wurde, findet heute umgehend seinen Weg in Blogs, in die sozialen Medien und in die digitalen Kommentarspalten - oft sehr zum Missfallen der Medienmacher. Das "alte“ Verhältnis zwischen Medien und Publikum ist passé; das neue Verhältnis kann als gestört beschrieben werden.

Das ist die Ausgangslage der Studie von Fritz Wolf. Der Anspruch des Autors ist es, die Ursachen dieser Beziehungskrise zwischen Publikum und Medien zu ergründen und Auswege zu skizzieren. Wolf knüpft damit an seine im Frühjahr 2013 von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichte Studie "Im öffentlichen Auftrag" an. Auch in der aktuellen Untersuchung steht wieder das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Mittelpunkt. Das ist kein Zufall, schließlich werden ARD und ZDF über eine Haushaltsgebühr finanziert und stehen in einer besonderen Verantwortung, Hörer und Zuschauer auch als Bürger ernst zu nehmen.

Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass die neue Rolle des Publikums gegenüber den Medien – so schwierig ihr Verhältnis momentan sein mag – Chancen demokratischer Partizipation bietet. Dafür sei es notwendig, dass die Medienmacher ihre Abwehrhaltung überwinden und Formen und Räume zur Beteiligung und Programmkritik schaffen. Hier sieht der Autor auch die Politik in der Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Auf der anderen Seite sei es Aufgabe des Publikum dafür zu sorgen, dass Hate-Speech und "Lügenpresse"-Beschimpfungen im medialen Dialog keinen zu großen Raum einnehmen.
Quelle: OBS

Der Autor der Studie, Fritz Wolf, hat im Vorfeld ein Interview mit mir geführt, welches ab Seite 74 zu lesen ist

Presseerklärung:
2015_11_13_PM_AH84_Publikum.pdf
(283.4 KiB) 1394-mal heruntergeladen
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Die prekäre journalistische Nähe zur Macht

Beitrag von Maren »

Wie eng sind Journalisten der deutschen Leitmedien mit politischen und wirtschaftlichen Elitenetzwerken verbandelt? Und inwieweit führt die prekäre journalistische Nähe zur Macht zu einer Identifikation mit elitären Diskurspositionen?

Uwe Krüger im Gespräch mit Michael Walter
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Qualität der geopolitischen Berichterstattung

Beitrag von Maren »

Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) ist die führende Schweizer Tageszeitung für internationale Themen. Doch wie objektiv und kritisch berichtet die NZZ über geopolitische Konflikte? Um dies zu überprüfen, wurden während je eines Monats alle NZZ-Berichte zur Ukraine-Krise und zum Syrienkrieg analysiert und anhand des Modells von Professor Anne Morelli auf Muster von Kriegspropaganda hin ausgewertet.

Die Resultate sind eindeutig: Die NZZ verbreitet in ihren Berichten überwiegend Propaganda der Konfliktpartei USA/NATO. Gastkommentare und Meinungsbeiträge geben nahezu durchgehend die Sicht dieser Konfliktpartei wieder, während Propaganda ausschließlich auf der Gegenseite verortet wird. Die verwendeten Drittquellen sind unausgewogen und teilweise nicht überprüfbar. Insgesamt muss von einer einseitigen, selektiv-unkritischen und wenig objektiven Berichterstattung durch die NZZ gesprochen werden. Verschiedene Erklärungsversuche für diesen Befund werden diskutiert.
Weiterlesen: Qualität der geopolitischen Berichterstattung in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ)
Eine Studie von Swiss Propaganda
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Neue OBS-Studie: Medienverlage und Lobbyorganisationen als Kooperationspartner In "Ausverkauf des Journalismus – Medien

Beitrag von Maren »

Neue OBS-Studie: Medienverlage und Lobbyorganisationen als Kooperationspartner

In "Ausverkauf des Journalismus – Medienverlage und Lobbyorganisationen als Kooperationspartner" betrachtet Marvin Oppong eine strukturelle Entwicklung genauer, die bisher von Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft relativ unbeachtet blieb. Der Autor beschreibt die zunehmenden Kooperationen von Zeitungsverlagen mit Lobbyorganisationen und analysiert sie unter den wichtigen Fragestellungen der Unabhängigkeit und Objektivität der Redaktionen und ihrer Berichterstattung. Dabei warnt er vor erheblichen negativen Konsequenzen, wenn diese Entwicklungen in ihrer jetzigen Form weitergehen.
Benutzeravatar
Maren
Beiträge: 7137
Registriert: 31. Januar 2014, 21:01
Wohnort: Bonn
Kontaktdaten:

Studie: Eine Rekonstruktion des Falls Nikolaus Brender

Beitrag von Maren »

Eine neue Studie zeigt, wie sich Roland Koch und Edmund Stoiber im ZDF zu Tode siegten. Wer gegen wen agierte und agitierte und warum, das ist jetzt in nuce nachzulesen. In der Dissertation von Inga Wagner: „Informelle politische Kommunikation: Eine Rekonstruktion des Falls Nikolaus Brender“

Inga Wagner: Informelle politische Kommunikation. Eine Rekonstruktion des Falls Nikolaus Brender. Springer VS Verlag der Sozialwissenschaften. Wiesbaden 2016. 260 Seiten, 39,99 €
Gesperrt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste