Desinformation seitens ARD-aktuell betr. Arbeitslosigkeit

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Maren
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Desinformation seitens ARD-aktuell betr. Arbeitslosigkeit

Beitrag von Maren »

Programmbeschwerde: Desinformation seitens ARD-aktuell betr. Arbeitslosigkeit

Sehr geehrter Herr Marmor,

wie gewohnt glänzen die Sendungen von ARD-aktuell mit regierungsfrommen Schleiertänzen bei ihrer Information über die Arbeitslosigkeit in Deutschland. Statt in der Berichterstattung über die Entwicklungen auf dem Arbeits“markt“ auch sprachlich klar zu unterscheiden zwischen den aus politischen Gründen als arbeitslos g e l t e n d e n Menschen und jenen, die t a t s ä c h l i c h arbeitslos sind, üben sich Tagesschau und Tagesthemen in desinformatorischer Bescheidenheit und veröffentlichen lediglich die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Aktuelles Muster (Dezember 2015):
Die offizielle Zahl der Arbeitslosen im Dezember wird mit 2.681.415 (Vormonat: 2.633.157) angegeben. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im Dezember allein aus jahreszeitlichen Gründen gestiegen, saisonbereinigt haben sie sich weiter verringert …“

Das ist pure Desinformation. Unterschlagen wird, was selbst die Bundesanstalt für Arbeit als „Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne“ verschämt als politisch gewollte Verschleierung erkennbar macht und mit zusätzlich 3.014.718 (Vormonat: 2.964.233) Menschen quantifiziert: die reale Arbeitslosigkeit betrifft demnach mehr als doppelt so viele Menschen, wie von Tagesschau und Tagesthemen berichtet.

Nicht berücksichtigt die Redaktion ARD-aktuell darüber hinaus die Statistik des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in der noch weitere wesentliche Daten zur Erwerbslosigkeit und zu den sozialpolitischen Gegebenheiten dargestellt werden. Details z.B. hier

Wir erheben Programmbeschwerde, weil ARD-aktuell mit den Berichten über den Arbeitsmarkt gewohnheitsmäßig die staatsvertragliche Pflicht zu vollständiger Nachrichtengebung verletzt.

Mit höflichem Gruß
Volker Bräutigam & Friedhelm Kklinkhammer
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Maren
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Re: Desinformation seitens ARD-aktuell betr. Arbeitslosigkeit

Beitrag von Maren »

Betreff: Ihre E-Mail vom 06.01.2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

in Ihrer E-Mail vom 6. Januar 2016 kritisieren Sie die Berichterstattung von ARD-aktuell über die Arbeitslosigkeit.

Ich habe die Redaktion um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort füge ich Ihnen an.



Mit freundlichen Grüßen

Lutz Marmor

Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Dateianhänge
Antwort Arbeitslosigkeit_geschwärzt.pdf
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Maren
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Re: Desinformation seitens ARD-aktuell betr. Arbeitslosigkeit

Beitrag von Maren »

Betreff: PS: Desinfomative ARD-Berichterstattung zur Arbeitslosigkeit

NDR-Rundfunkrat
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg


PS vom 6.1.2016: Desinfomative ARD-Berichterstattung zur Arbeitslosigkeit


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Antwort des Intendanten vom 29.1.2016 können wir nicht einverstanden sein, weil sie wieder einmal die Frage aufkommen lässt: Sagt der Intendant noch die Unwahrheit oder lügt er schon.

Mit dem letzten Satz seiner mail versucht er den Eindruck zu erwecken, sein ARD-Chefredakteur habe richtig und vollständig über die wirklichen - neuesten - Arbeitslosenzahlen berichtet. Das ist aber schon deshalb eine falsche Begründung, weil die Seite, auf die er hinweist aus dem Jahre 2013 stammt.

Es bleibt dem Intendanten überlassen, normalen Zuschauern zu erklären, wie es möglich sein könnte, im Jahre 2013 über die genauen Arbeitslosen-Zahlen für Ende 2015 zu berichten. Es mag ihm überlassen bleiben, eine Meldung für objektiv zu erklären, in der auch nach seinen eigenen Erkenntnissen wesentliche Umfänge der Arbeitslosigkeit in Deutschland lediglich aus politisch gewünschten Gründen und mit statstischen Tricks ignoriert werden und damit ein verzerrtes Bild vom Arbeits“markt“ gezeichnet wird.

Wir bleiben bei unserer Feststellung, dass ARD-aktuell wahrheitswidrig, unvollständig und desinformativ über die tatsächliche Anzahl der Erwerbslosen in Deutschland berichtet hat und jetzt versucht, mit durchsichtigen Behauptungen Rechtfertigungen zu präsentieren.

Wie in der NDR-Mitarbeiterzeitschrift "Wir im NDR" Nr. 126, Seite 3 zu recht gefordert wird, muss "mehr recherchiert und eingeordnet werden statt nur der offiziellen Agenda der Politik zu folgen." Es scheint, dass dieser richtige Gedanke noch nicht in der Intendanz angekommen ist, geschweige denn bei ARD-aktuell.

Der Hinweis, die Seite "randzone.de" sei nicht seriös, entspricht der üblichen Denunziationspraxis öffentlich-rechtlicher Sender, die nicht zugeben wollen, dass sie die heren journalistischen Grundsätze des „unabhängigen" öffentlich-rechtlichen Rundfunks zugunsten der Bequemlichkeit der regierungsabhängigen Hofberichterstattung geopfert haben.

Wegen weiterer Einzelheiten nehmen wir Bezug auf die Ausführungen in unserer Programmbeschwerde.


Mit höflichem Gruß

F.Klinkhammer + V. Bräutigam
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