Propaganda im Jugoslawienkrieg
Publiziert: Dezember 2019 von Swiss Propaganda Research
Der Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren war im Endeffekt ein klassischer imperialer Krieg zur Neuordnung Südosteuropas. Die USA nutzten dafür unter anderem auch jene Milizen, mit denen sie zuvor in Afghanistan die UdSSR bekämpften, und die sie später »Al Kaida« nennen sollten.
Die politische und mediale Propaganda zum Jugoslawienkrieg ist inzwischen gut erforscht. Interessanterweise versuchen dennoch zahlreiche Medien und Kommentatoren bis heute die offizielle – also humanitäre – Darstellung von damals zu verteidigen, im Unterschied etwa zum Irakkrieg.
Hierfür mag es verschiedene Gründe geben. Einerseits stammt die fragliche Propaganda noch aus der Frühzeit des Internets und ist deshalb in der Öffentlichkeit im Allgemeinen etwas weniger bekannt. Andererseits sind die Implikationen für Europa in diesem Fall besonders groß.
Aus heutiger Sicht ist es freilich eine triviale Feststellung, dass die meisten Medien den Jugoslawienkrieg der NATO unterstützten, doch damals glaubten selbst Kritiker noch an ein mediales »Versagen«, zumal die entscheidenden Medienstrukturen noch nicht allgemein bekannt waren.
Aus Schweizer Perspektive ist ferner die tragische Rolle der UNO-Chefanklägerin hervorzuheben, die vermutlich bis heute nicht realisiert hat, wofür sie in Den Haag letztlich eingespannt wurde.
Es folgt eine Übersicht der bekanntesten Propagandabeispiele aus dem Jugoslawienkrieg sowie Hinweise auf weiterführende Literatur und Dokumentationen.
Siehe auch:
- »Jugoslawien stand dem strategischen Entwurf der USA im Wege« (Telepolis, 2016)
- Jugoslawien: 800 Millionen Mark für einen Bürgerkrieg (Interview, Telepolis, 2003)
- Die Logik imperialer Kriege und Das gewünschte Narrativ (SPR, 2016/2018)
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