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Maren
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Beitrag von Maren »

Frau Reschke,

habe ihre Sendung gestern gesehn.
Hätte es nicht besser machen können.
Bravo.
Besonders das Verdrehen der Wahrheit mit den Flüchtlingen hat mir gut gefallen.
Grüße auch vom transatlantischen Politbüro
Karl-Eduard von Schnitzler
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Maren
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Beitrag von Maren »

Der Unterschied zwischen einem Maßnahmenstaat und einem Rechtsstaat besteht nicht darin, dass Dienste in Rechtsstaaten auf das Abhören oder andere illegale Aktivitäten verzichten. Sie können sich aber nicht auf Generalklauseln berufen, um diese rechtswidrige Praxis zu legalisieren. Polizei und Geheimdienste müssen ihr Handeln vor dem Recht und damit der kritischen Öffentlichkeit legitmitieren. Das führt keineswegs immer zu einer strafrechtlichen Sanktionierung ihres Handelns. Es schränkt aber ihre Handlungsfähigkeit ein. Insofern sollte jeder darüber nachdenken, was die Enthüllungen Edward Snowdens für uns bedeuten. Sie sicherten den Rechtsstaat vor einem drohenden Maßnahmenstaat, der sich mit der Generalklausel namens Terrorabwehr legitimierte. Um anschließend den Weg der Türkei einzuschlagen: Nämlich dieses Handeln auch noch rechtlich zu legalisieren.
Frank Lübberding
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Maren
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Beitrag von Maren »

Nun ist es ein bisschen wohlfeil, sich darüber aufzuregen, wenn Pressesprecher ihren Job machen und ihr Unternehmen gut darstellen lassen wollen. Aber ein öffentlich-rechtlicher Sender, der sich eben nicht auf dem freien Markt refinanziert, sondern durch uns, hätte sich gerade bei einer so umstrittenen Entscheidung zu ein wenig mehr Ehrlichkeit aufraffen können.
Juliane Wiedemeier
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Maren
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Beitrag von Maren »

Für mich ist die hysterische Diskussion allfälliger Real- und Fantasieprobleme mit ‚den Flüchtlingen', die Klage über den ‚verweichlichten Staat', die ‚Willkommenskultur', die dringend von einer ‚Verabschiedungskultur' (FAZ) abgelöst werden müsse, ein gespenstisches Realexperiment. Als Sozialpsychologe habe ich mich anhand historischer Beispielfälle lange damit beschäftigt, wie sich die Referenzrahmen der Wahrnehmung und Deutung von Ereignissen und Situationen oft erstaunlich schnell verändern, ohne dass es jemand bemerken würde (...) Dasselbe Phänomen gewissermaßen live und in Farbe vorgeführt zu bekommen, ohne dass sich - etwa in den dafür zuständigen öffentlich-rechtlichen Medien - breite Gegenpositionen bilden, die die verzerrte Optik und Hysterie korrigieren, das ist allerdings frappierend. Und ich muss sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.
Harald Welzer
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Maren
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Beitrag von Maren »

Das Großartige an der Aufklärung bestand ja von Anfang an darin, dass rationale Argumente ihren Wert unabhängig davon haben, wer sie äußert.
Slavoj Žižek
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Beitrag von Maren »

Seit gut zwei Jahrzehnten säubern die öffentlich-rechtlichen Sender mit stumpfer Systematik alles aus ihren Programm, was musikalisch außerhalb des Oldie-Hits-und-das-Besten-von-heute-Schemas liegt. … Kampf der Kulturen (...), den die Senderchefs und Intendanten kämpfen. Weg mit den Nischen, weg mit allem, was anders klingt, noch unbekannt ist, aufregend sein könnte. Weg mit all dem, was die Hörer - die man sich in den Chefetagen der Öffentliche-Rechtlichen offensichtlich vorstellt wie Versuchsratten, die auf Chartsfutter konditioniert sind - irritieren könnte.
Christoph Twickel
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Beitrag von Maren »

Jeder, der Armut anspricht und Armut diagnostiziert, stellt der Politik ein Armutszeugnis aus. Das ist es, was den Umgang mit dieser Problematik gerade für die Politik so ungeheuer schwierig macht.
Ulrich Schneider
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Beitrag von Maren »

Was wäre, wenn der Schaden auch bei den Schulreformen der letzten Jahre Teil einer globalen Agenda wäre, die sich einen verwertbaren und politisch unmündigen Menschen wünscht, der leichter zu steuern ist, weil er nicht mehr über die fachlichen Horizonte des Urteilens oder über ethische und emanzipatorische Perspektiven verfügt?
Matthias Burchardt
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Beitrag von Maren »

(...) die SPD, geistige Heimat von Sarrazin, hat nach meiner Wahrnehmung genau den AfD-Diskurs bedient, Deutsche dürften nicht unter den “Zumutungen der Flüchtlingskrise” leiden und müssten besser gestellt werden als Flüchtlinge. Wohlgemerkt: Die SPD bedient solche Diskurse, nachdem sie über zwei Jahrzehnte dafür gesorgt hat, dass ein Kriegsflüchtling, der mit zerrissener Kleidung am Leib und einem Smartphone in der Tasche hier ankommt, immer noch etwas hat, worum ihn der abgehängte Ansässige beneiden kann.
Erbloggtes
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Beitrag von Maren »

Etwa 70 Supporter und Journalisten hat die mazedonische Polizei nach dem Grenzübertritt auf der anderen Seite des Flusses dann festgenommen - wobei es bei linksgerichteten Aktionen inzwischen generell schwer ist, zwischen Aktivisten und Journalisten zu unterscheiden. Etliche der in den Medien kursierende Bilder kommen aus dem Umfeld der 'Sozialfotographie', die ihre Bilder an klassische Medien verkauft, privat aber migrationspolitische Projekte unterstützt. Dieser Blickrichtung ist es zu verdanken, dass auf den wenigstens Bildern die Kette der mitmarschierten Reporter zu sehen ist, für die die Flussüberquerung mit Hilfe eines gespannten Seils ein gefundenes Fressen war. Damit gelangte das Thema von einem Flugblatt linker Aktivisten über den Twitterhashtag Marchofhope, den vor allem deutsche Unterstützer verbreiteten, nach rund zwei Stunden auf den ersten Platz bei Spiegel Online, und dann weiter in die ganze Welt. Kritik an der Flussüberquerung kam erst auf, als die ertrunkenen Afghanen bekannt wurden ...
Don Alphonso
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Beitrag von Maren »

Wäre es, zumal wenn es so viele Ungereimtheiten gibt, nicht besser, erst zu berichten, wenn mehr Klarheit herrscht, auch als Polizei? Oder wenigstens vorsichtiger, vielleicht im Konjunktiv? Denn der Effekt ist ja immer derselbe: Die eilig berichteten Fälle, ob es nun um Gewalt durch Ausländer oder gegen sie geht, wird, mal von Rechts, mal von Links, als leuchtendes Beispiel hochgehalten. Und selbst wenn es sich als unwahr herausstellt, reicht es vielen noch, denn: Es könnte ja trotzdem so gewesen sein. Wir diskutieren also häufig auf der Grundlage von: nichts.
Boris Rosenkranz
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Beitrag von Maren »

Die Korrespondenten, die wir im Fernsehen hören, bleiben im Studio und haben die undankbare Aufgabe, Hintergründe zu dem Geschehen zu liefern, dessen aktuelles Ausmaß sie nicht kennen können (...) Und sogleich beginnt die Stunde der Experten, die darauf geeicht sind, ad hoc zu mutmaßen.
Michael Hanfeld
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Beitrag von Maren »

Der suggerierte Antagonismus von Terrorismus einerseits und westlicher Wertegemeinschaft anderseits ist nicht nachvollziehbar: Politik mit Bomben gegen Unbeteiligte ist der westlichen Wertegemeinschaft alles andere als fremd. Allein im Jahr 2015 haben die USA über sechs muslimischen Ländern 23.144 Bomben abgeworfen. Nach Stand von 2014 kostete etwa die Drohnenjagd auf 41 Zielpersonen im Jemen 1.147 Menschen das Leben. Selbst nach offiziellen Quellen sind 90% solcher Opfer Unbeteiligte. Auf der Jagd nach al-Zawahiri töteten die USA 76 Kinder. Am 07.03.2016 wurde gemeldet, dass die USA bei einem Drohnenangriff in Somalia 150 Personen getötet haben, deren Identität die Verantwortlichen nicht einmal kannten, obwohl sich die USA nicht im Krieg gegen Somalia befinden. Die Anzahl der Todesopfer allein dieses Angriffs entspricht in etwa der Anzahl der Toten von Paris, ohne dass diese willkürliche Massentötung vom Westen den USA zum Vorwurf gemacht wurde.
Markus Kompa
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Beitrag von Maren »

Dass erst Menschen sterben müssen, bevor sich Institutionen in Europa auf eine bessere Zusammenarbeit besinnen, ist ein Skandal. Wer angesichts der Terrorbedrohung auf seinen Daten sitzt oder sich hinter Datenschutzbestimmungen verschanzt, macht sich mitschuldig.
Rainald Becker, SWR, ARD-Hauptstadtstudio

Hinweis: Normalerweise kommen hier Menschen zu Wort, deren Urteil einen Nutzen für die Gesellschaft hat. Diese öffentlich-rechtliche Entgleisung wird besonders gewürdigt, da sie einmal mehr eindrucksvoll aufzeigt, welche Interessen die Überwachungsfreaks in den Sendeanstalten vertreten. Es ist unerheblich, dass es sich dabei "nur" um einen Kommentar handelt, da bereits Name, Position und frühere grenzwertige Verlautbarungen des Kommentators Assoziationen zum totalitären Überwachungsstaat hervorrufen.
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Maren
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Beitrag von Maren »

Liebe Freunde, nach den IS-Anschlägen in Brüssel läuft wieder mal eine Kampagne über die angebliche Gewalttätigkeit der Muslime gegenüber dem Westen. Sie stellt die Fakten auf den Kopf, wie Ihr hier in unserem Video sehen könnt. Der Westen ist viel gewalttätiger als die muslimische Welt. Trotz der barbarischen Anschläge von Al Qaida und des IS. 5 Beweise:

1. In den letzten 200 Jahren hat kein einziges muslimisches Land Europa oder die USA angegriffen. Der Westen aber griff die muslimische Welt allein im Mittleren Osten 60 Mal an. Siehe unsere Video-Recherche. Ergebnis: viele Millionen Tote.

2. Bush hat allein in Afghanistan und im Irak den Tod von 1.3 Mio Menschen zu verantworten. Al Qaida und der IS ermordeten mit ihren Terroranschlägen im Westen bisher 3.800 Menschen - einschließlich 9/11. (Im Mittleren Osten allerdings Zehntausende, vor allem Muslime).

3. Der IS-Terror in Brüssel und Paris ist schändlich und durch nichts zu entschuldigen. Aber jede Woche sterben im Irak über 30 Zivilisten durch westliche Bombenangriffe. Manchmal, wie in Tikrit und Ramadi, sogar Hunderte. Ist das kein Terrorismus? Wir werden darüber nicht einmal informiert. Es sind ja nur Muslime.

4. Der barbarische IS-Terrorismus ist die Antwort auf die terroristischen Kriege des Westens. Wenn auch eine völlig falsche und kriminelle. Weil der IS ebenfalls Unschuldige tötet. Die muslimische Welt lehnt den IS deshalb mit überwältigender Mehrheit ab. Die Bevölkerung der USA hingegen stand mit 76 Prozent hinter Bushs Überfall auf den Irak. Noch am ersten Kriegstag.

5. Das US-Meinungsforschungsinstitut Gallup führte 10 Jahre nach Beginn der westlichen Antiterrorkriege eine weltweite Befragung zum Thema 'Gewalt gegen Zivilisten' durch. Ergebnis: 49% der Amerikaner und 31% der Europäer hielten militärische Gewalt gegen Zivilisten für 'gelegentlich berechtigt'. Im überwiegend muslimischen Mittleren Osten waren es nur 19%.

Aufgegliedert nach Religionen hielten in den USA 58% der Christen, 52% der Juden, aber nur 21% der Muslime militärische Gewalt gegen Zivilisten für 'gelegentlich gerechtfertigt'.

Wir sehen immer nur den Splitter im Auge des Anderen. Den Balken im eigenen Auge sehen wir nicht. Der Westen war und ist viel brutaler als die muslimische Welt. Selbst wenn man die beiden Weltkriege mit 90 Millionen Toten unterschlägt, die ebenfalls nicht von Muslimen verursacht wurden. Der Westen arbeitet systematisch an seinem 'Feindbild Islam'. Weil er es für seine aggressive Außenpolitik braucht.

Jürgen Todenhöfer


WESTLICHE MILITÄR-INTERVENTIONEN UND KOLONIALISTISCHE UNTERWERFUNGEN IM MITTLEREN OSTEN:

1798 – 1801 Ägypten von Frankreich besetzt.
1820 – 1971 Bahrain: Großbritannien erzwingt "Schutzvertrag/Protektorat".
1825 Mauretanien: Krieg Frankreichs gegen die Provinz Trarza.
1830 – 1962 Algerien: Französische Kolonialherrschaft.
1839 – 1967 Jemen: Britische Besetzung von Aden.
1839 – 1842 Afghanistan: Erster Krieg Großbritanniens.
1844 Marokko: Frankreich führt Krieg gegen Marokko.
1855 Mauretanien: Zweiter Krieg Frankreichs gegen die Provinz Trarza.
1856 – 1857 Persien: Großbritannien greift Persien an.
1858 – 1947 Pakistan: Britische Besetzung des indischen Subkontinents.
1859 – 1860 Marokko: Spanien führt Krieg gegen Marokko.
1862 – 1977 Frankreich zwingt Dschibuti einen "Schutzvertrag" auf.
1878 – 1880 Afghanistan: Zweiter Krieg Großbritanniens.
1881 – 1956 Tunesien: Eroberung und Unterwerfung durch Frankreich.
1881 – 1898 Sudan: Großbritannien schlägt antikolonialen Mahdi-Aufstand nieder.
1882 – 1956 Ägypten: Britisches Protektorat.
1884 – 1960 Somalia: Protektorat Britisch-Somaliland (Nordsomalia).
1888 – 1960 Somalia: Kolonie Italienisch-Somaliland (Südsomalia).
1891 – 1958 Oman unter britischer "Schutzherrschaft".
1893 Marokko: Spanischer Krieg gegen Stämme im Rif-Gebirge.
1899 – 1920 Somalia: Briten und Italiener unterdrücken Freiheitskampf der Somalier.
1899 – 1956 Sudan: Britische Kolonialherrschaft.
1899 – 1961 Kuwait unter britischer "Schutzherrschaft".
1901 – 1904 Somaliland: Erster bis vierter militärischer Feldzug Großbritanniens.
1902 – 1960 Mauretanien: Besetzung durch Frankreich.
1909 – 1910 Marokko: Spanischer Angriff auf Melilla.
1911 – 1912 Italienischer Angriffskrieg auf das Osmanische Reich.
1911 – 1943 Libyen: Besetzung durch Italien.
1912 – 1956 Marokko: Französische und spanische Besatzung.
1914 – 1921 Iran: Krieg und Besetzung durch britische und russische Truppen.
1916 – 1971 Qatar unter britischer "Schutzherrschaft".
1917 – 1932 Irak: Unterwerfung Bagdads unter britische Herrschaft.
1918 – 1923 Osmanisches Reich: Zerschlagung und Aufteilung unter den Siegermächten des Ersten Weltkriegs.
1919 – 1922 Osmanisches Reich: Militärischer Angriff durch Griechenland.
1920 Irak: Britische Kolonialisten schlagen Aufstand nieder.
1920 Somaliland: Fünfter militärischer Feldzug der Briten.
1920 – 1946 Libanon: Französische Besatzung.
1920 – 1946 Syrien: Französisch-Syrischer Krieg und Besatzung.
1920 – 1948 Palästina: Britische Besatzung.
1921 – 1926 Marokko: Zweiter spanischer Krieg gegen die Rif-Stämme.
1922 – 1946 Jordanien: Britische Besatzung.
1923 – 1932 Libyen: Krieg Italiens gegen libysche Freiheitskämpfer.
1925 – 1927 Syrien, Libanon: Niederschlagung des Aufstandes gegen die französischen Kolonialherren.
1941 Iran: Anglo-sowjetische Invasion.
1943 – 1951 Libyen: Unterstellung unter britische Militärverwaltung.
1953 Iran: Gewaltsamer US-britischer Umsturz der demokratisch gewählten Regierung.
1954 – 1962 Algerien: Frankreichs Krieg gegen algerische Freiheitskämpfer.
1956 Ägypten: Angriffskrieg Großbritanniens, Frankreichs und Israels.
1986 Libyen: US-Bombardierung libyscher Städte.
1990 – 1991 Irak: Krieg einer westlichen Allianz zur Befreiung Kuwaits.
1998 Afghanistan: US-Militärschlag.
1998 Sudan: US-Militärschlag.
2001 – heute Afghanistan: US-Invasion, Besetzung, Drohnenkrieg.
2002 – heute Jemen: US-Drohnenkrieg.
2003 – 2011 Irak: Krieg und Besetzung durch USA, Großbritannien und die "Koalition der Willigen".
2004 – heute Pakistan: US-Drohnenkrieg.
2007 – heute Somalia: US-Drohnenkrieg.
2011 Libyen: Westliche Bombardierungen mit dem Ziel "Regime Change".
2014 – heute Syrien: Westliche (und östliche) Bombardierungen.
2014 – heute Irak: Westliche Bombenangriffe.
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Maren
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Beitrag von Maren »

Vertreter der IS-Kommunikationsabteilung betonten, von ihrer Seite sei keinerlei Druck auf die Medien ausgeübt worden, alle hätten freiwillig entschieden, sich in den Dienst der gerechten Sache zu stellen. Große Freude hat den Verantwortlichen im Kalifat der "ARD-Brennpunkt" bereitet, wo Bilder vom Tatort und Fotos der Märtyrer mit dramatischer Musik unterlegt wurden.
Hans Zippert
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Maren
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Beitrag von Maren »

"um die Welt noch vor seinem Amtsende ein Stück sicherer zu machen."
Das ist ja wohl der Treppenwitz der Woche. Angesichts der Verlegung von 250 Panzer und 4200 Soldaten nach Osteuropa.
sprutz
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Beitrag von Maren »

Niemand kann eine vernünftige Meinung, ein stimmiges Weltbild, ein brauchbares Urteil entwickeln, wenn er nicht über seriöse und zutreffende Informationen verfügt. Viele aktuelle Fehlentwicklungen in unserer Politik und Gesellschaft sind auf unzulängliche und falsche Information zurückzuführen. Unser Informationswesen müsste von allen Einflüssen befreit werden, die sich negativ auf die Qualität der Nachrichten auswirken.
Volker Bräutigam
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Beitrag von Maren »

Solange es dieses System gibt, wird es Steueroasen geben. Es ist im Moment nur eine Verlagerung der Steueroasen hin zu denen, die die größten Schwierigkeiten haben, und das sind die USA.
Ernst Wolff
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Beitrag von Maren »

Deshalb spare ich mir im Folgenden eine Wiederholung der Routinefragen und gehe lieber auf den allerneuesten Scoop ein: die Enthüllung der Panama Papers, die gedruckt – so die SZ – „700.000 Bibeln füllen dürften“. Ein Vergleich, der schon deutlich macht, wie hoch die Enthüller ihre neueste Enthüllung ansiedeln möchten (Telefonbücher hätten es ja auch getan).
Wolfgang Michal
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Beitrag von Maren »

(...)jedermann weiß, was dieser Erdogan verbricht, wie obszön er handelt, wie unerträglich seine Dummheit ist, jetzt aber, da einer wie Böhmermann die allgemeine Duckmäuserei und Verlogenheit gegenüber diesem Unmenschen so krass empfand, sein Leid in seinem Lied entbindend, wie man früher sagte, jetzt sind die Leute, auch die Journalisten und nationalen Würdenträger plötzlich platt, dass er diese Krassheit in seinem garstig‘ Lied, – übrigens sehr schön gesungen – , noch übertreiben, übertreffen muss, um den Gesetzen der poetischen Gerechtigkeit zu genügen.
Wilhelm Setzer
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Beitrag von Maren »

Die Grundidee, massenwirksame Medien der Verantwortung einer pluralen Auswahl gesellschaftlicher Gruppen zu unterstellen, ist aber auch heute noch sinnvoll. Statt sie zu verwerfen, sollte eher überlegt werden, ob und wie sie zu revitalisieren ist, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk wieder zu seinen Wurzeln zurückgeführt werden kann. … Beides – steuerfinanzierte Staatsmedien wie deren Privatisierung – würde nicht mehr Unabhängigkeit bringen, sondern weniger Vielfalt. … Wie ist Journalismus in Zukunft überhaupt noch zu finanzieren und mit welchen Mechanismen kann dafür gesorgt werden, dass wichtige Dokumentarfilme und ideenreiche Fiktion überhaupt noch produziert werden? Das ist eine wichtige Frage, die gesellschaftlich und damit politisch beantwortet werden muss. Denkbar wäre zum Beispiel, von den rund 8 Milliarden Euro, zu denen sich die Haushaltsabgabe jährlich summiert, zunächst einmal 1,5 Milliarden Euro abzuzweigen in einen Sonderfonds zur Finanzierung qualitativ besonderer Medienprojekte. Gerade weil es ausschließlich um Inhalte ginge und nicht um die Absicherung von Institutionen müsste eine kleine Gruppe tatsächlich unabhängiger Persönlichkeiten und außerordentlicher Experten über die Vergabe dieser Gelder entscheiden. …. Nicht Symbolpolitik, sondern ein Wettbewerb der Ideen könnte unser Mediensystem revitalisieren.
Bernd Gäbler
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Beitrag von Maren »

Das allgemeine Interesse entzieht sich zum größten Teil vollständig der öffentlichen Meinung und kann nur von einer spezialisierten Klasse gehandhabt werden.
Walter Lippmann
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Beitrag von Maren »

Thomas Bellut, der Intendant des ZDF, hat vergangenen Sommer in einem Text für die F.A.Z. geschrieben, es gebe "keinen Hinweis für eine grundlegende Glaubwürdigkeitskrise" der Medien. Peter Frey, der Chefredakteur des ZDF, sah im Frühling des Vorjahres eine "Renaissance der Akzeptanz der öffentlich-rechtlichen Nachrichten". Elmar Theveßen, der Nachrichtenchef des ZDF, sagte in einem Gespräch für "Die Zeit", die "Mehrheit der Menschen" fahre im "Slalom um die Nachrichten herum". Claus Kleber, Erster Moderator des heute-journals, sah bei einer Vorlesung in Tübingen, die Deutschen unter vierzig "unversorgt von einer anständigen Nachrichtenversorgung". Vom Thema Vertrauen und Glaubwürdigkeit ist nichts übriggeblieben - außer Gerede.
Stefan Schulz
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Beitrag von Maren »

Ein bezahlter Rebell wird von einer Institution, die ihn bezahlt und als Rebell installiert hat, gemaßregelt, nachdem dieser, mit Ansage, etwas falsch gemacht hat, das man in der Bundesrepublik Deutschland nicht falsch machen soll. Woraufhin die Regierung öffentlich sagt, dass jener Rebell da wirklich etwas falsch gemacht habe, die Staatsanwaltschaft, weil er mutmaßlich etwas falsch gemacht hat, aktiv wird und die Presse von ihrer Pressefreiheit Gebrauch macht, indem sie darüber streitet, ob der Rebell nun tatsächlich etwas falsch gemacht hat. Und die jungen Menschen Deutschlands (die Zielgruppe des ZDFs) zusätzlich und für nur 17,50 Euro das für das Erwachsenwerden so wichtige Gefühl geschenkt bekommen, ihnen stehe ein echter Rebell vor. Es läuft alles einwandfrei hier.
Antonia Baum
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