Ikea
Verfasst: 31. März 2015, 11:43
Auf tagesschau.de gibt es einen Bericht über die Lieferung von Notunterkünften für Flüchtlinge durch die Firma Ikea (http://www.tagesschau.de/ausland/ikea-101.html).
Der Bericht von Bernd Musch-Borowska, NDR, hebt die caritative Tätigkeit der Ikea-Foundation hervor, bleibt aber in einigen Punkten etwas unklar und umgeht einige wichtige Fragen ganz. Entsprechend quellen die Kommentare (nachdem die Kommentarfunktion - wieder einmal - nur zeitlich selektiv zur Verfügung stand) vom Lob über diese "vorbildliche Haltung" des "sympthatischen" Möbelhauses über, was mich zu einer Mail an die Redaktion bewogen hat:
wegen „vorübergehender Sperrung der Kommentarfunktion“ war es mir leider nicht möglich zu diesem Beitrag einige Anmerkungen zu machen.
Natürlich finde auch ich es gut, wenn eine Person, eine Organisation oder ein Unternehmen etwas für einen guten Zweck spendet – umso mehr, wenn es sich um eine sinnvolle Spende handelt. Dazu gehören natürlich auch gute Ideen und zweckmäßige Lösungen. Flüchtlinge brauchen Unterkünfte und Zelte können nur die allererste Not lindern.
Leider geht aus dem Beitrag nicht ganz zweifelsfrei hervor, ob es sich bei den 30.000 Hütten wirklich um eine Spende (wären dann bei einem Stückpreis von 1.000 $ insgesamt 30 Mio. $) oder um einen „Auftrag“ handelt.
Auch sonst scheinen mir so einige erwähnenswerte Aspekte im Zusammenhang mit dem schwedischen Möbelhaus merkwürdig unerwähnt zu bleiben.
„Einfach aufzubauen wie ein Billy-Regal“ – war da nicht mal was mit der Herstellung eben dieses Regals und Häftlingen in der DDR?
„Die Ikea-Foundation hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund zehn Millionen Euro für Hilfsprojekte in Katastrophengebieten bereit gestellt“. Und wie hoch war die Steuervermeidung während dieses Zeitraum – sagen wir (der Einfachheit halber) mal nur in Deutschland?
Die Reaktionen zahlreicher Kommentatoren scheinen die Verantwortlichen bei Ikea zu bestätigen: Gutes Marketing!
Nur: Warum macht tagesschau.de so etwas? Gab es da nicht mal was mit „Schleichwerbung“? Oder journalistischer Recherche und Sorgfaltspflicht?
Um Bert Brecht abzuwandeln: „Wahrhaft wir leben in merkwürdigen Zeiten …“
Ein verwunderter Nutzer
Der Bericht von Bernd Musch-Borowska, NDR, hebt die caritative Tätigkeit der Ikea-Foundation hervor, bleibt aber in einigen Punkten etwas unklar und umgeht einige wichtige Fragen ganz. Entsprechend quellen die Kommentare (nachdem die Kommentarfunktion - wieder einmal - nur zeitlich selektiv zur Verfügung stand) vom Lob über diese "vorbildliche Haltung" des "sympthatischen" Möbelhauses über, was mich zu einer Mail an die Redaktion bewogen hat:
wegen „vorübergehender Sperrung der Kommentarfunktion“ war es mir leider nicht möglich zu diesem Beitrag einige Anmerkungen zu machen.
Natürlich finde auch ich es gut, wenn eine Person, eine Organisation oder ein Unternehmen etwas für einen guten Zweck spendet – umso mehr, wenn es sich um eine sinnvolle Spende handelt. Dazu gehören natürlich auch gute Ideen und zweckmäßige Lösungen. Flüchtlinge brauchen Unterkünfte und Zelte können nur die allererste Not lindern.
Leider geht aus dem Beitrag nicht ganz zweifelsfrei hervor, ob es sich bei den 30.000 Hütten wirklich um eine Spende (wären dann bei einem Stückpreis von 1.000 $ insgesamt 30 Mio. $) oder um einen „Auftrag“ handelt.
Auch sonst scheinen mir so einige erwähnenswerte Aspekte im Zusammenhang mit dem schwedischen Möbelhaus merkwürdig unerwähnt zu bleiben.
„Einfach aufzubauen wie ein Billy-Regal“ – war da nicht mal was mit der Herstellung eben dieses Regals und Häftlingen in der DDR?
„Die Ikea-Foundation hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund zehn Millionen Euro für Hilfsprojekte in Katastrophengebieten bereit gestellt“. Und wie hoch war die Steuervermeidung während dieses Zeitraum – sagen wir (der Einfachheit halber) mal nur in Deutschland?
Die Reaktionen zahlreicher Kommentatoren scheinen die Verantwortlichen bei Ikea zu bestätigen: Gutes Marketing!
Nur: Warum macht tagesschau.de so etwas? Gab es da nicht mal was mit „Schleichwerbung“? Oder journalistischer Recherche und Sorgfaltspflicht?
Um Bert Brecht abzuwandeln: „Wahrhaft wir leben in merkwürdigen Zeiten …“
Ein verwunderter Nutzer