Anfrage DRadio

Bevor Beschwerden formuliert werden, kann es mitunter sinnvoll sein zunächst Fragen zum Verständnis zu stellen, Quellen zu hinterfragen oder einfach Hinweise zu geben.
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Maren
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Anfrage DRadio

Beitrag von Maren »

Deutschlandradio
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Intendant Dr. Willi Steul
Raderberggürtel 40
50968 Köln


Sehr geehrter Herr Dr. Steul,


die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e. V. unterstützt die protestierende Hörerschaft des Formates 2254-Nachtgespräche und hat vor dem Hintergrund der Streichung des Formates folgende Fragen, auf die um Antwort gebeten wird:

Wie haben sich die Hörerzahlen (Einschaltquoten) der Sendung in den letzten Jahren entwickelt?

Wie hat sich die Zahl der Hörerinnen und Hörer, die das 2254-Nachtgespräch über das Internet empfangen, in den letzten Jahren entwickelt?

Wie haben sich die Anruferzahlen innerhalb der Sendung in den letzten Jahren entwickelt?

Wieso wird die der Programmreform vorangegangene repräsentative Hörerbefragung nicht öffentlich zugänglich gemacht?

Welche Aussagen wurden innerhalb dieser Hörerbefragung zum 2254-Nachtgespräch gemacht bzw. welche Fragen wurden gestellt?

Wie soll der erklärte Anspruch, Dialog und Diskurs fördern zu wollen, umgesetzt werden, wenn die einzige barrierefreie Diskurs-Sendung innerhalb des Programmes abgeschafft wird?

Ihrer Selbsteinschätzung folgend, dass es sich beim Deutschlandfunk um ein Einschaltprogramm und kein klassisches Begleitmedium handelt, sei die Frage gestattet: Glauben Sie, dass sich die bisherigen Nutzer des Formates 2254-Nachtgespräche für das angebotene Ersatzprogramm auch weiterhin um ein Uhr nachts den Wecker stellen?


Laut Staatsvertrag zum Deutschlandradio sollen die Sendungen „vor allem die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland fördern sowie der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken.“
Mit welcher Begründung wird vor diesem Hintergrund eine Wortsendung durch eine Musiksendung ersetzt?

An welcher Stelle des Programms erhalten die bisherigen Hörerinnen und Hörer der Sendung ein für sie entsprechendes alternatives Angebot?

Zweck des Vereins Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien ist die Wahrnehmung und Förderung der demokratischen Mitsprache bei der Umsetzung des gesellschaftlichen Programmauftrages der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten in Deutschland.
Wir sehen Qualitäts- und Relevanzprobleme vor allem dann erwachsen, wenn
Programm nicht mehr für das Publikum gemacht wird, sondern dem Konkurrenz- und Abgrenzungsdruck folgend, für eine imaginäre Gruppierung bestehend aus Entscheidungsträgern und vom Gemeinwohl losgelösten Interessengruppen.

Betrachten Sie bitte dieses Schreiben als öffentliche Anfrage.


Mit freundlichen Grüßen


i. A. Maren Müller
Vorsitzende
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Maren
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Re: Anfrage DRadio

Beitrag von Maren »

Antwort des Intendanten von DRadio Willi Steul
DRadio Antwortschreiben Steul.pdf
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und vom Vorsitzenden des Hörfunkrates Frank Schildt.
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Maren
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Anfrage nach IFG NRW und Berlin - DRadio

Beitrag von Maren »

Deutschlandradio
Intendanz
Raderberggürtel 40
50968 Köln

Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW
Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz Berlin

Sehr geehrter Herr Schildt,

im Zuge einer Programmreform wurde bei DRadio-Kultur der beliebte Nachttalk 2254 aus dem Programm gestrichen.
Vorangegangen war eine breit angelegte repräsentative Untersuchung mit 4000 HörerInnen, in deren Auswertung analysiert werden sollte, was von einem bundesweiten Kulturprogramm zu erwarten sei. Diese Mapping-Studie ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die HörerInnenbefragung sei ein internes Papier und diene ausschließlich der "Geschäftsleitung als Grundlage für Entscheidungen zur strategischen Ausrichtung“.

Die Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e. V. wertet die Nichtveröffentlichung der repräsentativen Studie als Indiz für die intransparente Gestaltung der Programmreformen bei DRadio und sieht darüber hinaus Plausibilität und Kausalität für die Einstellung einer beliebten Wortsendung anhand der Studienergebnisse nicht als gegeben an.

Wir machen daher von unserem Bürgerrecht Gebrauch und beantragen Einsicht in die Ergebnisse der Mapping-Studie nach den Informationsfreiheitsgesetzen Berlin und NRW.

Darüber hinaus würden wir die Veröffentlichung der Studien-Ergebnisse auf der Homepage des Senders als Beitrag zur demokratischen Meinungs- und Willensbildung, sowie als vertrauensbildende Maßnahme gegenüber den BeitragszahlerInnen begrüßen.


Mit freundlichen Grüßen


i. A. Maren Müller
Vorsitzende
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Maren
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Re: Anfrage DRadio

Beitrag von Maren »

Keine guten Nachrichten von Dradio auf unsere Anfrage, allerdings verständlich in der Argumentation.
Dateianhänge
Antwort Steul IFG.pdf
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