ZDF - neuer Labour-Chef Jeremy Corbyn ist "linker Spinner"
Verfasst: 14. September 2015, 14:05
Eine Beschwerde würde hier (wie gewohnt) ins Leere laufen. Diese Mitteilung musste ich leider einem aufgebrachten Zuschauer machen, der sich von der Berichterstattung des ZDF zur Wahl des neuen Labour-Chefs Jeremy Corbyn abgestoßen fühlte.
Natürlich beruft man sich, wenn man unbedingt problematische Verlautbarungen platzieren will, sicherheitshalber auf Quellen bzw. Aussagen Dritter, die sich wie hier ebensowenig für einen bestimmten Politikstil erwärmen können, wie die konservative Korrespondenten-Gilde im ZDF. Das Praktische ist dabei, diese Quellen brauchen weder auf Substanz noch auf Wahrhaftigkeit geprüft werden. Aber sind das dann wirklich noch Nachrichten?
Wir halten fest: Wer sich als (linker) Politiker u. a. mit einem Fahrrad fortbewegt, anstatt sich in eine fette Limousine mit Chauffeur zu quetschen, wie führende deutsche Sozialdemokraten, der muss einfach ein Spinner sein. Derartig dreist kolportierte Meinungen herrschender neoliberaler Ideologie durch eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt sind zwar laut Rundfunkstaatsvertrag zu vermeiden (unparteiisch, objektiv, ausgewogen), aber diese Art der Stimmungsmache scheint zu verlockend zu sein, um darauf zu verzichten.
Was will der "linke Spinner", außer mehr Fürsorge und Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, angesichts der besonderen Verantwortung des Königreichs an Vernichtungskriegen?
- Kampf gegen Steuerhinterziehung,
- Austritt aus der NATO,
- Verbleib GB in der EU,
- Kampf gegen TTIP,
- umfassende Schulreform,
- Verstaatlichung der Energiekonzerne,
- Kritische Bewertung von Fracking etc.
Da läuten natürlich die Alarmglocken bei allen Verfechtern alternativloser Politik. Dass insbesondere unter jüngeren Menschen die Zustimmung für Corbyn besonders hoch ist, liegt wohl daran begründet, dass er seit Jahren vehement für eine bessere und gerechtere Gesellschaft eintritt.
Albrecht Müller von den Nachdenkseiten meinte treffend dazu:
Natürlich beruft man sich, wenn man unbedingt problematische Verlautbarungen platzieren will, sicherheitshalber auf Quellen bzw. Aussagen Dritter, die sich wie hier ebensowenig für einen bestimmten Politikstil erwärmen können, wie die konservative Korrespondenten-Gilde im ZDF. Das Praktische ist dabei, diese Quellen brauchen weder auf Substanz noch auf Wahrhaftigkeit geprüft werden. Aber sind das dann wirklich noch Nachrichten?
Wir halten fest: Wer sich als (linker) Politiker u. a. mit einem Fahrrad fortbewegt, anstatt sich in eine fette Limousine mit Chauffeur zu quetschen, wie führende deutsche Sozialdemokraten, der muss einfach ein Spinner sein. Derartig dreist kolportierte Meinungen herrschender neoliberaler Ideologie durch eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt sind zwar laut Rundfunkstaatsvertrag zu vermeiden (unparteiisch, objektiv, ausgewogen), aber diese Art der Stimmungsmache scheint zu verlockend zu sein, um darauf zu verzichten.
Was will der "linke Spinner", außer mehr Fürsorge und Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, angesichts der besonderen Verantwortung des Königreichs an Vernichtungskriegen?
- Kampf gegen Steuerhinterziehung,
- Austritt aus der NATO,
- Verbleib GB in der EU,
- Kampf gegen TTIP,
- umfassende Schulreform,
- Verstaatlichung der Energiekonzerne,
- Kritische Bewertung von Fracking etc.
Da läuten natürlich die Alarmglocken bei allen Verfechtern alternativloser Politik. Dass insbesondere unter jüngeren Menschen die Zustimmung für Corbyn besonders hoch ist, liegt wohl daran begründet, dass er seit Jahren vehement für eine bessere und gerechtere Gesellschaft eintritt.
Albrecht Müller von den Nachdenkseiten meinte treffend dazu:
Prädikat: Ärgerlich.Typisch bei der Einlassung über den „linken Spinner“ Jeremy Corbyn ist, dass sich das ZDF wie auch andere Medien bei der dort geläufigen Etikettierung auf Hörensagen, also auf andere Quellen berufen: „Er gilt nicht nur bei Konservativen als linker Spinner“. Wir kennen diese Methode der Denunziation, zuletzt eindrucksvoll praktiziert von Wolfgang Storz in seiner Querfront-„Studie“ für die Otto Brenner Stiftung. Weder werden fundierte Quellen genannt noch wird das Urteil des Etiketts begründet. In Bezug auf den neuen Vorsitzenden der Labour Party heißt es typisch: „Kritiker sprechen“ vom „weit links stehenden neuen Vorsitzenden, er komme „vom linken Rand“. Er sei ein „Parteispalter“. Er sei „rückwärtsgewandt und radikal“. – Offenbar haben Journalisten keine Zeit für eigene Recherchen oder sie wollen diese gar nicht. Deshalb diese hilfreiche Methode, angebliche Kritiker zu zitieren.