NDR - Putins neuer Krieg in Syrien
Verfasst: 12. Oktober 2015, 14:30
Norddeutscher Rundfunk
Intendant
Herrn Marmor
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Programmbeschwerden
Tagesthemen vom 08.10.2015, 22:15 Uhr
Tagesschau.de vom 9.10.2015 - "Putins neuer Krieg in Syrien - ein Medienspektakel"
Sehr geehrter Herr Marmor,
Carmen Miosga und Daniel Asche berichten über den russischen Angriff auf Terroristen-Ziele in Syrien. Dass dabei die bekannte unsachliche Sprach-Diktion gewählt wird, fällt erneut auf, aber wundert das aufmerksame Publikum schon lange nicht mehr, zumal Russland/Putin seit Jahren in ARD-Aktuell als das "Böse" der Welt dargestellt wird.
Die Überschrift: "Putins neuer Krieg – ein Medienspektakel" ist polemisch und bewusst irreführend:
Diese Aussage erweckt den Eindruck, als sei Putin ein Präsident, der laufend Kriege vom Zaun bräche.
ARD-Aktuell sollte sich daran erinnern, dass im Gegensatz zu Deutschland (Jugoslawien, Afghanistan, ohne UN-Mandat) oder den USA (Afghanistan, Lybien, Irak etc.) Russland unter Putin bisher keinerlei Angriffs-Kriege geführt hat.
Der Hinweis, die Angriffe würden in den russischen Medien wie ein Videospiel dargestellt werden und kämen einem Geburtstagsgeschenk für Putin gleich, hat mit sachlicher Information nichts zu tun. Es ist eine Variante des diffamierenden Journalismus, der schon lange in den westlichen Medien Fuß gefasst hat. Er ist auch eine grob fahrlässige Marginalisierung des Konfliktes, der bisher aufgrund der relativen Untätigkeit der USA zur weiteren Landnahme und zu ausufernder Brutalität der Al Kaida- und IS-Mörderbanden geführt hat.
Mit dem Beitrag entsteht der Eindruck, das russische Militär führe in einer nett eingerichteten Puppenstube eine Scheinauseinandersetzung, allein, um Putin zu gefallen. Das ist Zynismus gegenüber denen, die unter dem Krieg leiden und die massiv gegen den Terrorismus vorzugehen bereit sind.
Ungeprüft ist die Behauptung, die Militär-Schläge richteten sich gegen "gemäßigte Rebellen".
Wie Ex-CDU- Politiker Jürgen Todenhöfer (im Gegensatz zu Moskau-Korrespondent Asche ein Kenner Syriens und des IS) in einem Interview betonte, gibt es in Syrien so gut wie keine "gemäßigten Rebellen". Die seien aufgegangen in Al-Kaida-Terrorgruppen und würden von den USA-Verbündeten Katar oder Saudi-Arabien finanziert.
Selbst der Pressesprecher des Außenministers Steinmeier konnte auf einer Pressekonferenz die Frage nach der Existenz "guter Rebellen" nicht beantworten.
Die aufgestellte Behauptung, vier - im Kaspischen Meer - abgeschossene russische Raketen hätten versagt und seien im Iran abgestürzt, ist mit keinerlei realen Hinweisen belegt. Der US-Sender CNN hatte berichtet, diese Meldung vom Raketenabsturz als erster Sender verbreitet zu haben. Als Quelle nannte CNN zwei anonyme US-Beamte. Nähere Umstände oder der genaue Absturzort konnten nicht genannt werden.
Das klare Dementi des Iran und Russlands wird im Beitrag komplett verschwiegen.
Der Beitrag verstößt gegen die Vorschriften des NDR-Staatsvertrages, da er unfair, wahrheitswidrig, einseitig und gegen die Friedensverpflichtung verstößt. Die Nachrichten ("gemäßigte Rebellen" und "Raketenabsturz") sind durch andere Quellen widerlegt oder aufgrund der offiziellen Verlautbarungen des deutschen Außenministeriums massiv in Zweifel zu ziehen.
Als Tatsachen hätten sie bei den Berichten auf keinen Fall herangezogen werden dürfen.
Da ARD-Aktuell diese verpflichtenden Grundsätze missachteten, liegt mit beiden Sendungen ein Staatsvertrags-Verstoß vor. Wir bitten um Prüfung des Sachverhaltes.
Zum Zwecke der Transparenz werden diese Beschwerde und weiterführender Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende
Intendant
Herrn Marmor
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Programmbeschwerden
Tagesthemen vom 08.10.2015, 22:15 Uhr
Tagesschau.de vom 9.10.2015 - "Putins neuer Krieg in Syrien - ein Medienspektakel"
Sehr geehrter Herr Marmor,
Carmen Miosga und Daniel Asche berichten über den russischen Angriff auf Terroristen-Ziele in Syrien. Dass dabei die bekannte unsachliche Sprach-Diktion gewählt wird, fällt erneut auf, aber wundert das aufmerksame Publikum schon lange nicht mehr, zumal Russland/Putin seit Jahren in ARD-Aktuell als das "Böse" der Welt dargestellt wird.
Die Überschrift: "Putins neuer Krieg – ein Medienspektakel" ist polemisch und bewusst irreführend:
Diese Aussage erweckt den Eindruck, als sei Putin ein Präsident, der laufend Kriege vom Zaun bräche.
ARD-Aktuell sollte sich daran erinnern, dass im Gegensatz zu Deutschland (Jugoslawien, Afghanistan, ohne UN-Mandat) oder den USA (Afghanistan, Lybien, Irak etc.) Russland unter Putin bisher keinerlei Angriffs-Kriege geführt hat.
Der Hinweis, die Angriffe würden in den russischen Medien wie ein Videospiel dargestellt werden und kämen einem Geburtstagsgeschenk für Putin gleich, hat mit sachlicher Information nichts zu tun. Es ist eine Variante des diffamierenden Journalismus, der schon lange in den westlichen Medien Fuß gefasst hat. Er ist auch eine grob fahrlässige Marginalisierung des Konfliktes, der bisher aufgrund der relativen Untätigkeit der USA zur weiteren Landnahme und zu ausufernder Brutalität der Al Kaida- und IS-Mörderbanden geführt hat.
Mit dem Beitrag entsteht der Eindruck, das russische Militär führe in einer nett eingerichteten Puppenstube eine Scheinauseinandersetzung, allein, um Putin zu gefallen. Das ist Zynismus gegenüber denen, die unter dem Krieg leiden und die massiv gegen den Terrorismus vorzugehen bereit sind.
Ungeprüft ist die Behauptung, die Militär-Schläge richteten sich gegen "gemäßigte Rebellen".
Wie Ex-CDU- Politiker Jürgen Todenhöfer (im Gegensatz zu Moskau-Korrespondent Asche ein Kenner Syriens und des IS) in einem Interview betonte, gibt es in Syrien so gut wie keine "gemäßigten Rebellen". Die seien aufgegangen in Al-Kaida-Terrorgruppen und würden von den USA-Verbündeten Katar oder Saudi-Arabien finanziert.
Selbst der Pressesprecher des Außenministers Steinmeier konnte auf einer Pressekonferenz die Frage nach der Existenz "guter Rebellen" nicht beantworten.
Die aufgestellte Behauptung, vier - im Kaspischen Meer - abgeschossene russische Raketen hätten versagt und seien im Iran abgestürzt, ist mit keinerlei realen Hinweisen belegt. Der US-Sender CNN hatte berichtet, diese Meldung vom Raketenabsturz als erster Sender verbreitet zu haben. Als Quelle nannte CNN zwei anonyme US-Beamte. Nähere Umstände oder der genaue Absturzort konnten nicht genannt werden.
Das klare Dementi des Iran und Russlands wird im Beitrag komplett verschwiegen.
Der Beitrag verstößt gegen die Vorschriften des NDR-Staatsvertrages, da er unfair, wahrheitswidrig, einseitig und gegen die Friedensverpflichtung verstößt. Die Nachrichten ("gemäßigte Rebellen" und "Raketenabsturz") sind durch andere Quellen widerlegt oder aufgrund der offiziellen Verlautbarungen des deutschen Außenministeriums massiv in Zweifel zu ziehen.
Als Tatsachen hätten sie bei den Berichten auf keinen Fall herangezogen werden dürfen.
Da ARD-Aktuell diese verpflichtenden Grundsätze missachteten, liegt mit beiden Sendungen ein Staatsvertrags-Verstoß vor. Wir bitten um Prüfung des Sachverhaltes.
Zum Zwecke der Transparenz werden diese Beschwerde und weiterführender Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende