ZDF - Mensch Putin!
Verfasst: 19. Februar 2015, 20:39
ZDF
Intendanz
Herrn Bellut
ZDF-Straße 1
55100 Mainz
Programmbeschwerde
Sehr geehrter Herr Bellut,
hiermit erheben wir, die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien, formal Beschwerde wegen Ungereimtheiten innerhalb der Doku „Mensch Putin!“ vom Dienstag, den 17.02.2015, 20:15 Uhr.
Die Doku von Michael Renz hat laut Beschreibung den Anspruch, unter Zuhilfenahme „neuer Dokumente“ und „geheimer Dossiers“, den „wirklichen“ Wladimir Putin zu zeigen.
Nach entsprechenden Zuschauerhinweisen ergeben sich folgende Fragen, um deren Beantwortung wir hiermit ersuchen:
1.) In der Sendung wird mehrfach der Plattenbau gezeigt, in welchem die Familie Putin gewohnt haben soll.
Das ZDF war scheinbar nicht in der Lage die Radeberger Straße 101 zu finden, denn das mehrfach gezeigte Gebäude befindet sich nicht an der Radeberger Str. sondern "Am Jägerpark".
Das gezeigte Objekt war noch nicht einmal gebaut als die Familie Putin auf die Radeberger Straße gezogen war.
2.) Ab Minute 9:00 wird ein Herr Dannath als Demonstrant und Augenzeuge präsentiert, welcher sich an der Stürmung der Zentrale des MFS an der Bautzner Straße beteiligt haben will und später mit anderen Demonstranten die KGB Villa "Angelikastrasse 4" besetzen wollte.
Ab Minute 18:14 wird der gleiche Herr Dannath als Putins Nachbar vorgestellt.
"Die Nachbarn von der Radeberger Str. 101 erinnern sich noch sehr gut an den Tag als Putin den Schlüssel zur KGB Zentrale verloren hat......"
3.) Neben der als zweifelhaft anzusehenden Publikationswürdigkeit des Schlüsselerlebnisses, ist es auszuschließen, dass es sich bei Herrn Dannath um einen Nachbarn der Putins auf der Radeberger Str. 101 handelte.
Zu DDR Zeiten wohnten, laut Angaben ehemaliger Anwohner, in den Aufgängen 101, 103 ff. ausschließlich Familien, von denen mindestens ein Elternteil offiziell beim Ministerium für Staatssicherheit angestellt war.
Einem Zeitzeugen, der im Nachbaraufgang (103) aufwuchs, sowie auch anderen unmittelbaren Nachbarn ist Nachfragen zufolge Herr Dannath gänzlich unbekannt. Herr Dannath oder seine Frau hätten Mitarbeiter des MfS sein müssen, um wie im Beitrag behauptet, im Aufgang 101 zu wohnen.
4.) Dass Herr Dannath aber unter dieser Voraussetzung die Stasi Zentrale stürmen und später die KGB Zentrale ebenfalls mit besetzen wollte, ist ein sehr spannendes Konstrukt. Zumal damals, wie auch im Beitrag von Herrn Wagner angesprochen, tatsächlich die Gefahr von Lynchjustiz bestand und Herr Dannath sich in Lebensgefahr begeben hätte, wenn er als Mitarbeiter erkannt worden wäre.
Hätte Herr Putin ihn - als Nachbarn mit Schlüsselerlebnis - erkannt und gegrüßt, hätte das sicher bei den Mitdemonstranten eine Menge Fragen aufgeworfen.
5.) Abschließend wurde noch erwähnt, dass Herr Putin niemandem als "fett" in Erinnerung ist und auch nie durch Alkoholeskapaden auffiel.
Die Kindergärtnerin seiner Töchter hat darüber hinaus bestätigt, dass immer der Eindruck einer normalen Familie bestanden habe und Frau Putina nie „misshandelt“ ausgesehen habe.
(4) Programmrichtlinie des ZDF
Die Berichterstattung muss von vorbehaltlosem Willen zur Wahrhaftigkeit und Sachlichkeit bestimmt sein. Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Nachricht sind zum Ausdruck zu bringen.
Zum Zwecke der Transparenz werden diese Programmbeschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende
Intendanz
Herrn Bellut
ZDF-Straße 1
55100 Mainz
Programmbeschwerde
Sehr geehrter Herr Bellut,
hiermit erheben wir, die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien, formal Beschwerde wegen Ungereimtheiten innerhalb der Doku „Mensch Putin!“ vom Dienstag, den 17.02.2015, 20:15 Uhr.
Die Doku von Michael Renz hat laut Beschreibung den Anspruch, unter Zuhilfenahme „neuer Dokumente“ und „geheimer Dossiers“, den „wirklichen“ Wladimir Putin zu zeigen.
Nach entsprechenden Zuschauerhinweisen ergeben sich folgende Fragen, um deren Beantwortung wir hiermit ersuchen:
1.) In der Sendung wird mehrfach der Plattenbau gezeigt, in welchem die Familie Putin gewohnt haben soll.
Das ZDF war scheinbar nicht in der Lage die Radeberger Straße 101 zu finden, denn das mehrfach gezeigte Gebäude befindet sich nicht an der Radeberger Str. sondern "Am Jägerpark".
Das gezeigte Objekt war noch nicht einmal gebaut als die Familie Putin auf die Radeberger Straße gezogen war.
2.) Ab Minute 9:00 wird ein Herr Dannath als Demonstrant und Augenzeuge präsentiert, welcher sich an der Stürmung der Zentrale des MFS an der Bautzner Straße beteiligt haben will und später mit anderen Demonstranten die KGB Villa "Angelikastrasse 4" besetzen wollte.
Ab Minute 18:14 wird der gleiche Herr Dannath als Putins Nachbar vorgestellt.
"Die Nachbarn von der Radeberger Str. 101 erinnern sich noch sehr gut an den Tag als Putin den Schlüssel zur KGB Zentrale verloren hat......"
3.) Neben der als zweifelhaft anzusehenden Publikationswürdigkeit des Schlüsselerlebnisses, ist es auszuschließen, dass es sich bei Herrn Dannath um einen Nachbarn der Putins auf der Radeberger Str. 101 handelte.
Zu DDR Zeiten wohnten, laut Angaben ehemaliger Anwohner, in den Aufgängen 101, 103 ff. ausschließlich Familien, von denen mindestens ein Elternteil offiziell beim Ministerium für Staatssicherheit angestellt war.
Einem Zeitzeugen, der im Nachbaraufgang (103) aufwuchs, sowie auch anderen unmittelbaren Nachbarn ist Nachfragen zufolge Herr Dannath gänzlich unbekannt. Herr Dannath oder seine Frau hätten Mitarbeiter des MfS sein müssen, um wie im Beitrag behauptet, im Aufgang 101 zu wohnen.
4.) Dass Herr Dannath aber unter dieser Voraussetzung die Stasi Zentrale stürmen und später die KGB Zentrale ebenfalls mit besetzen wollte, ist ein sehr spannendes Konstrukt. Zumal damals, wie auch im Beitrag von Herrn Wagner angesprochen, tatsächlich die Gefahr von Lynchjustiz bestand und Herr Dannath sich in Lebensgefahr begeben hätte, wenn er als Mitarbeiter erkannt worden wäre.
Hätte Herr Putin ihn - als Nachbarn mit Schlüsselerlebnis - erkannt und gegrüßt, hätte das sicher bei den Mitdemonstranten eine Menge Fragen aufgeworfen.
5.) Abschließend wurde noch erwähnt, dass Herr Putin niemandem als "fett" in Erinnerung ist und auch nie durch Alkoholeskapaden auffiel.
Die Kindergärtnerin seiner Töchter hat darüber hinaus bestätigt, dass immer der Eindruck einer normalen Familie bestanden habe und Frau Putina nie „misshandelt“ ausgesehen habe.
(4) Programmrichtlinie des ZDF
Die Berichterstattung muss von vorbehaltlosem Willen zur Wahrhaftigkeit und Sachlichkeit bestimmt sein. Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Nachricht sind zum Ausdruck zu bringen.
Zum Zwecke der Transparenz werden diese Programmbeschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende