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Maren
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Beitrag von Maren »

Medien haben nicht die Aufgabe, Parteien groß zu machen oder klein halten, auch nicht die AfD. Muss man diese Selbstverständlichkeit wirklich erwähnen? Offenbar ja. Aufgabe der Medien ist es schlicht, ein möglichst faires, umfassendes und aufgeklärtes Gespräch der Gesellschaft mit sich selbst zu ermöglichen.
Lenz Jacobsen
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Maren
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Beitrag von Maren »

Unausgesprochen haben sich fast alle Journalisten über Jahre einen Maulkorb auferlegt, so wie auch die Polizei und die Politik. Wir haben doch alle die Tatsachen verschwiegen, political correctness falsch verstanden.
Claudia Zimmerman
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Beitrag von Maren »

Ich kenne keinen einzigen ernsthaften Journalisten, der absichtlich Fehler macht. Oder dem Fehler in seiner Arbeit egal sind. (...) Aber die Forderung ,Medien dürfen keine Informationen weglassen' ist absurd. Medien dürfen nicht nur – sie sollen ganz viel weglassen: Das Unwichtige, das Unwahre und das Unsinnige.

Armin Wolf
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Maren
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Beitrag von Maren »

Journalisten werden von Politik- und Wirtschaftseliten nur dann kooptiert, wenn sie keine allzu kritischen Einstellungen aufweisen, und die Einbindung in das Elitenmilieu macht es immer unwahrscheinlicher, dass ein Konsens unter Eliten hinterfragt wird.
Uwe Krüger
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Maren
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Beitrag von Maren »

Denn so zuwider einem die Meinung des anderen auch sein mag, so wichtig ist in einer funktionierenden Demokratie das Signal: Seht her, wir hassen uns, aber wir reden miteinander und schlagen uns nicht gegenseitig die Fresse ein. Die Domestizierung aller am politischen Diskurs und Prozess Beteiligten ist eine große Errungenschaft moderner demokratischer Gesellschaften.
Jörn Kruse
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Beitrag von Maren »

Das ZDF-Dokudrama ,Letzte Ausfahrt Gera - Acht Stunden mit Beate Zschäpe‘ mit Lisa Wagner kam nur auf 2,46 Millionen Zuschauer." Es ist dieses "nur", was irritiert. Es stimmt in der Perspektive, dass eine Fernsehsendung um 20 Uhr 15 und damit zur besten Sendezeit nur 2,46 Millionen Zuschauer hat. … Die überaus konservative Programmpolitik plus die offensichtlich abhandengekommene Meisterschaft für ein Dokudrama oder für eine Politserie müssen zu diesen Quoten führen. Das "nur" steht für "immerhin". Die Sender führen ihr Publikum nicht mehr, Verführung ist streng verboten, Angebot und Nachfrage sind zur Deckung gekommen.
Dietmar Huber
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Maren
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Beitrag von Maren »

Es gab eine schriftliche Anweisung, dass das ZDF der Herstellung der Einheit Deutschlands zu dienen habe. Wir durften damals nichts Negatives über die neuen Bundesländer sagen - heute darf man nichts Negatives über die Flüchtlinge sagen - das ist Regierungsjournalismus.
Wolfgang Herles
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Beitrag von Maren »

Vergessen wird, dass Russland ebenso wie Deutschland nicht nur aus den staatlichen TV-Sendern und ihrem Anhang besteht, dass es Gegenstücke zu primitiver Boulevardpresse ebenso gibt wie renommierte und sachlich fundiert arbeitende Zeitungen. Am verlogensten sind hier deutsche Mainstream-Journalisten, die in Russland eingesetzt sind: Sie wissen, dass beide existieren, schildern in ihren antirussischen Artikel, was die ersteren schreiben und beziehen ihre Informationen, sofern sie des Russischen mächtig sind, aus den letzteren – bevorzugt dem kremlkritischsten Anteil, der sich finden lässt. Nicht besser ist das Verhalten mancher Internetnutzer, die jetzt die Chance wittern, ihren unterschwelligen Russlandhass in Kommentare zu schmieren und dabei vom Niveau in die Tiefen hinab zu stoßen, die sonst nur von rechten Rassistenhetzern bewohnt werden.
Roland Bathon
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Beitrag von Maren »

Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt. Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen.
Frauke Petry
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Beitrag von Maren »

Die Freiheit ist nicht in Gefahr durch Unterdrückung, sondern durch Anpassung.
Wolfgang Herles
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Beitrag von Maren »

Es ist nichts falsch daran, eine Nachricht als Erster zu haben – es ist sogar das Zweitwichtigste in unserem Beruf -, aber das Wichtigste muss sein, dass die Nachricht stimmt.
Georg Mascolo
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Beitrag von Maren »

Hier arbeiteten die Medien dagegen von Anfang an mit rabiaten Denkverboten, mit Durchsetzung fragwürdiger Sprachkonventionen, mit der Umwandlung politischer Fragen in moralische Bekenntnisse und mit einer hoch aggressiven Ausgrenzung von Abweichlern, wie sie zuletzt in den Tagen der Baader-Meinhof-Jagd im Lande üblich war. Wenn eine Allensbach-Umfrage zum Ergebnis kommt, dass 45 Prozent der Deutschen ein offenes Gespräch über «Flüchtlingsfragen» nicht für möglich halten, dann ist das ein Alarmzeichen.
Heribert Seifert
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Beitrag von Maren »

Es ist unheimlich bitter, sehr traurig, gemein und unfair. Roger Willemsen ragte nicht nur wegen seiner Körpergröße heraus. Er war ein außergewöhnlicher, großer Mensch mit einer unbedingten Haltung. Neben ihm zu sitzen, machte glücklich. Ihm zuzuhören ging einher mit einem sofortigen Frieden, es war ein Bad in Klugheit, Verschmitztheit, alberner rheinischer Hochintelligenz, Bildung und Wärme. Ein Höchstmaß. Er stärkte, war ein trauter Zuhörer, fand für Dinge Worte, die einen verblüfften, er war der Freund, für den man das Leben liebt. Einer der ganz wenigen Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, die zum Vorbild taugen, an der man sich aufrichtet, wenn man eine Wand sucht und braucht. Es war sein Eigensein, seine unerschütterliche, unangepasste Zuneigung zu Menschen, zu der Welt und diesem Land. Er machte sich nie gemein, war wahrhaftig, unbequem, liebevoll, unfassbar besonders, immer überraschend, grandios. Es ist ein verdammt herber Verlust, der verstört, der verstummen lässt, der Worte verschwimmen lässt. Er fehlt und wird immer mehr fehlen.
Herbert Grönemeyer
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Beitrag von Maren »

Logisch, der Watschenmensch geht ins Fernsehen, weil er gestellt werden will, und zwar ins Schaufenster. Hallo, ihr könnt mich wählen! Aber vielleicht ist da noch etwas. Vielleicht sagt er sich auch: In dieser Konstellation kannst du gar nicht verlieren. Wenn du der arme Wolf gegen hundert Rotkäppchen bist, dann machst du Punkte. Nicht bei allen, aber tendenziell.
André Mielke
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Beitrag von Maren »

Nachrichten und Aufklärung: das scheint ein Zwillingspaar zu sein. Und doch werden diese Geschwister nur allzu oft getrennt und verkennen Nachrichtenjournalisten ihre gesellschaftliche Aufgabe. Allen kommunikations-wissenschaftlichen Theorien zu agendasetting und Nachrichtenwerten zum Trotz kommt es regelmäßig vor, dass entscheidende Fakten und handlungsrelevante Informationen von den Medien nicht gebracht, manchmal sogar unterbunden und häufig schlicht verschlafen werden. Ein Webfehler im System, dem nur mit dem Korrektiv einer wirksamen Medien- und Journalismuskritik beizukommen ist.
Prof. Dr. Hektor Haarkötter
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Beitrag von Maren »

Die Gefolgschaft der Untertanen erst legitimiert den Terror der Obrigkeit. Am schlimmsten sind angepasste Medien. Die Verkehrung der kritischen zur buckelnden Öffentlichkeit hat Kraus radikal dekonstruiert. Ihm fällt zu Hitler nichts ein, weil er nicht die politische Machtergreifung des Tyrannen beschreibt, sondern die geistige Machtergreifung durch die pervertierte Sprache der Medien. Dass beides am Ende auf dasselbe hinausläuft, ist klar.

Wolfgang Herles
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Beitrag von Maren »

Es ist unsere Aufgabe zu berichten, unvoreingenommen und unparteiisch. Unsere Reporter sollen nicht skandalisieren oder dramatisieren, nicht schönreden oder gar ausblenden.
Kai Gniffke
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Politik ist den von Parteien überwachten Sendern längst zur Parteipolitik geronnen. Nicht, was die Menschen bewegen mag – sondern: Was die Parteien an Themen forcieren, wird als Politik verkauft. Das ist der Motorschaden der Öffentlich-Rechtlichen; da hilft es wenig, spirituelle Debatten über die Lackierung des Fahrzeugs vorzuschieben.
Friedrich Küppersbusch
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Beitrag von Maren »

Als das „Medium Magazin“ 2004 zum ersten Mal die „Journalisten des Jahres“ feierte, hatte die Wissensgesellschaft gerade die Spaßgesellschaft verdrängt. Jetzt ist der Spaß weg, das Wissen aber auch.
Ulrike Simon
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In Demokratien dagegen, wo die Meinungsfreiheit hochgehalten und Bürger öffentlich Kritik an Staat und Institutionen äussern können, sind die Vertrauenswerte geringer. Was auch heisst: Je höher die Bildungsressourcen der Bevölkerung, desto ausgeprägter ist das Mass der kritischen Distanzierung von staatlichen und politischen Institutionen. Das Misstrauen gegenüber den Medien ist somit demokratieimmanent.
Adrian Lobe
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Beitrag von NickNick »

Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch.
Kurt Tucholsky in: "Die Weltbühne", 13. Oktober 1921, S. 373
NickNick

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Beitrag von NickNick »

Wer keine Zeitung liest ist uniformiert, wer Zeitung liest wird
desinformiert.
Mark Twain
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Beitrag von Maren »

In der Debatte über Wiederholungen verweisen die Sender auf ihre finanziell angespannte Situation, in der sie trotz Zwangsgebühren stecken, weil sie die Kosten für ihre Pensionäre nicht in den Griff kriegen. Es ist ein struktureller Fehler, dass am Programm am leichtesten gespart werden kann. Das Jammern wird nicht leiser werden, wenn jetzt die monatlichen Rundfunkgebühren wohl um 29 Cent sinken. Doch die Abstriche taugen nicht als Alibi. Die Qualität entscheidet sich nicht an 29 Cent. Entscheidend ist, wofür die restlichen 17,21 Euro ausgegeben werden.
Katharina Riehl
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Beitrag von Maren »

Massive Schelte der Medien
Erst auf massive Kritik an der einseitigen Wortwahl des Artikels übers das Interview mit Assad hat die Tagesschau reagiert und diskriminierende Formulierungen entfernt.
Es sollte den Journalisten (besonders denen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) klar sein, dass die Bürger keine Belehrungen und Meinungsmache wollen, sondern objektive Berichte, in denen die persönliche Meinung von Journalisten oder die Ansichten der Bundesregierung nichts zu suchen haben.
Wir als Medienrezipienten können uns selbst eine Meinung bilden - wir brauchen keine vorgefertigten Meinungen!
Einfach Unglaublich
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Beitrag von Maren »

Ich kenne keinen Roman, der ähnlich gut den Drogenkrieg behandelt wie die Serie "The Wire". Und es gibt meines Erachtens keinen besseren Kommentar zur Verkommenheit der Bush-Jahre als die "Sopranos".
Aleksandar Hemon
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