Fake-Bundeswehrvergewaltiger

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Maren
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Fake-Bundeswehrvergewaltiger

Beitrag von Maren »

Programmbeschwerde - Fake-Bundeswehrvergewaltiger

http://www.tagesschau.de/ausland/bundes ... s-101.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 61101.html
http://www.tagesschau.de/inland/sicherh ... s-101.html

Sehr geehrte NDR-Rundfunkräte,

nichts Genaues weiss man nicht, berichtet wird aber dennoch, aufgebauscht und denunziatorisch, weil es mal wieder "gegen den Russen" geht

War der Beitrag von Frau Reimers am 17.2.2017 in der Tagesschau-Ausgabe noch erstaunlich objektiv für ARD-aktuell-Maßstäbe (obwohl man sich fragt, was diese Meldung in der Hauptausgabe zu suchen hatte), gings auf Tagesschau.de dann wieder im üblichen russophoben Angriffsstil und im fake-news-Format weiter. Gleich zweimal, am 17. und 18.2.2017:

Obwohl klar ist und auch gesagt wird, dass niemand weiß, woher die Falschnachricht mit den Vergewaltigungsvorwürfen gegen die Bundeswehr im Baltikum kommt, schaltet die ARD-Propaganda-Kompanie sofort auf Denunziationmodus um; verdächtig ist natürlich wieder einmal der Russe. "Das Bundesamt für Verfassungsschutz wirft Russland schon länger vor, in Deutschland Propaganda- und Desinformationskampagnen etwa über staatliche und soziale Medien zu betreiben. Ziel sei eine Verunsicherung der deutschen Gesellschaft sowie die Schwächung und Destabilisierung der Bundesrepublik." Gerade der Verfassungsschutz mit seiner gigantischen rechtswidrigen Schnüffelpraxis, seinen Fälschungen, Aktenvernichtung, Aussageverweigerungen, Täschungsmanövern, Nazi-V-Leuten, Verstrickung is kriminelle Milieu und mafiösen Strukturen eine der übelsten und demokratiefeindlichsten Einrichtungen unseres Gemeinwesens – der Name ist eine blanke Verhöhnung der Öffentlichkeit – wird hier in eine Kronzeugenrolle geschoben und faktisch als seriöse Quelle behandelt, weil es in die propagandistische Linie passt – und gut zu ARD-aktuell. Wenn klar ist – und das ist in der Fachwelt unbestritten – dass sich in der virtuellen Cyber-Welt Spuren krimineller Handlungen perfekt verwischen lassen und Urhber einfach nicht dingfest machen lassen, dann verzichtet seriöser Journalismus auf jede Andeutung, schon gar, wenn sie von so obskurer Quelle wie unseren staatlichen NSU-Komplizen kommt.

Losgetreten wurde die Lawine von Spiegel-Online. Wie es sich für die russophob getrimmten deutschen Mainstreammedien gehört, wurde sie dann von allen übernommen, Gniffkes Qualitätstruppe eingeschlossen. Zunächst hieß es:"Russland attackiert Bundeswehr mit Fake-News-Kampagne", später dann: „Nato vermutet Russland hinter Fake-News-Kampagne gegen Bundeswehr“. Der Grund für derartige Verdachts-Meldungen: Man braucht ein Feindbild. Die NATO-Manöver in den baltischen Ländern und die zu erwartenden hohen – von Trump erzwungenen – Rüstungsausgaben, sind bei der friedensorientierten deutschen Bevölkerung nur durchsetzbar, wenn am russischen Feindbild weiter eifrig gebastelt wird. Man hat mit Feindbildern ja Erfahrung: Hätte man die Strategie des Russland-Bashings nicht längst durchschaut, wäre ein Szenario wie einst im „Stürmer“ möglich. Die im Jahr 1923 von Julius Streicher gegründete Publikation hetzte im Interesse des Nationalsozialismus die deutsche Bevölkerung gegen Juden, Russen und andere „Feinde des arischen Volkes“ auf. ARD-aktuell betreibt Traditionspflege.

In den Programmrichtlinien heisst es: "Sind für eine kritisch analytische Sendung Tatsachenbehauptungen vorgesehen, die sich gegen eine Person oder Institution richten, so gehört es zur sorgfältigen Vorbereitung der Sendung, die Betroffenen soweit erforderlich und möglich zu hören und deren Auffassung nicht außer Acht zu lassen."

Abgesehen davon, dass ARD-aktuell gar nicht mehr in der Lage ist, kritisch zu berichten, hätte in diesem Fall unbedingt die Auffassung der russischen Regierung eingeholt werden müssen. Korrespondenten, die damit zu beauftragen gewesen wären, wenn sie es schon von sich aus nicht machten, gibt es in Moskau mehr als genug.

Die hetzerischen Verdächtigungen, eindeutig gegen Russland gerichtet und ausschließlich der Feindbild-Pflege und Desinformation der deutschen Bevölkerung gewidmet, verstoßen gegen den NDR-Staatsvertrag. Der verlangt, dass die Berichterstattung auch der Völkerverständigung zu dienen hat.

F.Klinkhammer V.Bräutigam
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Maren
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Re: Fake-Bundeswehrvergewaltiger

Beitrag von Maren »

Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail vom 19. Februar 2017

Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

in Ihrer E-Mail vom 19. Februar 2017 kritisieren Sie erneut die Berichterstattung von ARD-aktuell.

Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang.
Stellungnahme_Litauen_geschwärzt.pdf
(782.51 KiB) 659-mal heruntergeladen
Aus meiner Sicht liegt kein Verstoß gegen die Programmgrundsätze des NDR oder sonstige Vorschriften vor. Durch die Übersendung dieser Stellungnahme bringe ich dies zum Ausdruck.

Mit freundlichen Grüßen

Lutz Marmor

Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
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Maren
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Re: Fake-Bundeswehrvergewaltiger

Beitrag von Maren »

PB vom 19. Februar 2017 - Litauen

Sehr geehrte Rundfunkräte,

die Berichterstattung zu dem Vorgang beruhte auf einer e-mail: Am 14. Februar traf im Büro des litauischen Parlamentspräsidenten Viktoras Pranckietis eine Mail ein, deren Absender bis heute unbekannt ist. In der Mail wurde behauptet, eine Gruppe betrunkener deutscher Soldaten hätte Tage zuvor ein 15 Jahre altes Mädchen aus einem Kinderheim der Stadt Jonava vergewaltigt. Die Kleinstadt liegt nur wenige Kilometer vom Stationierungsort der Bundeswehr in Rukla entfernt.

Innerhalb weniger Stunden hatten die litauischen Polizeibehörden ermittelt, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Auch in den litauischen Medien wurde das Thema nicht groß aufgehängt. Die Tatsache, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt, war rasch klar. Die Medien konzentrierten sich eher auf die Berichterstattung zu den Hintergründen und dem Absender der E-Mail.

Schlagzeilen machte der "Fall" jedoch vor allem in Deutschland. Obwohl es nicht einmal den Hauch eines Verdachtes gab, wurden die Russen wieder einmal als Täter auserkoren. Der Spiegel führte die Propaganda-Aktion an, und die Gniffke-Redaktion hängte sich hintendran. Die hatte zwar auch null Ahnung über die tatsächlichen Zusammenhänge, glaubt aber, der Wahrheitspflicht entsprochen zu haben, in dem lediglich darauf hingewiesen wurde, dass andere Medien auch entsprechendes berichtet hätten.

Es ist der übliche Griff zur Propaganda-Methode "opportune Zeugen" : Die Legitimität eines Standpunkts soll durch Berufung auf eine Autorität bewiesen werden. Wenn die Expertenauswahl interessengeleitet und unter Ausblendung der Gegenargumentation erfolgt, handelt es sich um ein Scheinargument. Mit dem Ausdruck „opportune Zeugen“ bezeichnet der Medienwissenschaftler Lutz M. Hagen die parteiische Auswahl von zitierten Einschätzungen/Meinungen, durch die mediale Beiträge mit bestimmten Tendenzen versehen werden, ohne dass der Journalist selbst Position beziehen muss. Genau diese Position nimmt Dr. Gniffke hier wieder ein, um seinen Russlandhass und seine Phobie ausleben zu können, allerdings unvereinbar mit den Programm-Richtlinien.

Wir beziehen uns vollinhaltlich auf unsere Beschwerde vom 19.2.17. Nun sind Sie an der Reihe.

https://deutsch.rt.com/inland/49427-fak ... n-litauen/

Mit höflichem Gruß

F. Klinkhammer, V. Bräutigam
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Maren
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Re: Fake-Bundeswehrvergewaltiger

Beitrag von Maren »

Notiz: "Eine E-Mail in Litauen ließ deutsche Medien Fake-News-Großalarm auslösen"

Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrej Hunko, Sevim Daüdelen, Annette Groth u.a. und der Fraktion DIE LINKE. vom 14. März 2017, eingegangen beim Bundeskanzleramt am 23. März 2017, BT-Drucksache 18/11678 vom 15. März 2017

Berichte über angeblich russische Desinformationskampagne in Litauen
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Maren
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Re: Fake-Bundeswehrvergewaltiger

Beitrag von Maren »

Von: gremienbuero@ndr.de
Betreff: Ihre Programmbeschwerde vom 19.02.2017 / Ihr Schreiben vom 20.04.2017

Ihre Programmbeschwerde vom 19.02.2017
über die Berichterstattung von ARD-aktuell über gefälschte Vorwürfe gegen Bundeswehrsoldaten in Litauen


Sehr geehrter Herr Klinkhammer, sehr geehrter Herr Bräutigam,

Ihr Schreiben vom 20.04.2017 habe ich erhalten und zur Kenntnis genommen.
Wir kommen unaufgefordert auf Ihr Anliegen zurück.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Thümler
Vorsitzende NDR Rundfunkrat
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Tel. (040) 4156-3506
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E-Mail: gremienbuero-beschwerden@ndr.de
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