Sehr geehrter Rundfunkrat,
wir haben in unzähligen Beschwerden auf die gefakten Meldungen in den ARD-aktuell-Beiträgen über die Befreiung von Ost-Aleppo hingewiesen. Vergeblich. Weder Dr. Gniffke noch Sie als Rundfunkrat wollten auf die Propaganda-Pamphlete verzichten. Der offensichtliche Grund: Es hätte die jahrelang praktizierte hysterische Russophobie gestört und den Vorgaben aus USA nicht entsprochen.
Wie Sie dem beigefügten "Konkret"-Beitrag "Nie wieder Aleppo!" - ein deutsches Propagandastück (02/2017) entnehmen können, gibt es noch seriöse deutsche Medien, die die Fake-Berichterstattung des Mainstreams überzeugend entlarven. Dabei ist überraschenderweise- im Gegensatz zu den Oberbesserwissern Dr. Gniffke, den Beifallklatschern Marmor, Grund, Thümler u.a.- in anderen "Qualitäts"medien mindestens ein Hauch von Selbstkritik spürbar. Dazu "Konkret";
Wir regen entsprechend § 13 als Programmvorschlag an, dass ARD-aktuell und der NDR-Rundfunkrat gegenüber den Zuschauern offen einräumen, dass man in der Berichterstattung über Syrien bewusst und gewollt einseitig Quellen genutzt hat, die entweder die vom Westen unterstützte Kriegsseite favorisierte oder die den Terrormilizen nahestanden. Man habe damit das Publikum einseitig gegen Assad und die Russen vereinnahmen wollen, weil die ohnehin in der westlichen Politik und allen westlichen Mainstreammedieden als die bad guys gelten."Wo kam die ominöse Viertelmillion her? (es geht um die Einwohner-Zahlen, die wir ebenfalls in unseren Programmbeschwerden gegen ARD-aktuell rügten) "Aktivisten und Rebellengruppen" hätten die falschen Zahlen verbreitet, redete die ZEIT sich Ende Dezember heraus. Qualitätsjournalismus besteht offenbar darin, dass man sich seine Fakten von einer Kriegspartei diktieren lässt. Der Journalist Alfred Hackensberger ist Mitte Dezember in der WELT denn auch etwas vorsichtiger gewesen - und hat Schilderungen von Aufständischen, denen zufolge Regierungstruppen Massaker verübt hätten, mit dem Hinweis kommentiert, »viele dieser Berichte über begangene Grausamkeiten« hätten sich »bereits als falsch erwiesen«. Als die Vereinten Nationen mitteilten, ihnen lägen - unbewiesene - Berichte über ein Massaker an 82 Zivilisten vor, wurde es sogar Eliot Higgins zuviel. Higgins, Betreiber der Internetplattform »Belling- cat« und seit seinen Veröffentlichungen zum Ukraine-Konflikt nicht gerade als antiwestlicher Agitator bekannt, teilte mit, er habe die Fotos von angeblichen Exekutionen durch Regierungstruppen in Ost-Aleppo gesehen; sie seien entweder alt oder stammten aus anderen Regionen."
F. Klinkhammer, V. Bräutigam