Ein Sieg für Nationalisten, Kleingeister, Spießer

Hier veröffentlichen wir externe Programmbeschwerden mit freundlicher Genehmigung der Beschwerdeführer. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Beschwerden thematisierten Anliegen ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Beschwerdeführer liegen und diese nicht automatisch die Meinung der Forenbetreiber wiederspiegeln.
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Maren
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Ein Sieg für Nationalisten, Kleingeister, Spießer

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich lege Programmbeschwerde gegen den Artikel von Jens-Peter Marquardt "Ein Sieg für Nationalisten, Kleingeister, Spießer" ein.

Erstens verliert hier ein Journalist wohl die Kontenance, angesichts von Entscheidungen, die ihm nicht gefallen.
Diejenigen,die nicht in seinem Sinne handeln sind Kleingeister und Spießer. Eine hetzerische Sprache, die gegen journalistische Grundsätze verstößt, Völkerverständigung und im folgendem vernünftige Recherche, Fakten.

Des weiteren schreibt er in dem Artikel, "daß es vielen schlechter gehen wird (durch den Brexit). Er arbeitet aber nicht heraus, wieso daß sein soll. Kann es nicht auch sein, daß durch die Begrenzung des deutschen Exports auf die Insel, es manchen Branchen dort besser gehen kann?

Und besonders glaubwürdig ist es ja auch nicht, daß ein hochbezahlter ARD-Journalist so tut, als wenn es ihn interessieren würde, ob es Leuten schlechter geht. Seine Verachtung hat er ja schon mit der Wortwahl der Überschrift gezeigt.


Mit freundlichen Grüßen
xxxxxxxxx*

* Der Name des Einsenders ist der Redaktion und uns bekannt.
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Maren
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Re: Ein Sieg für Nationalisten, Kleingeister, Spießer

Beitrag von Maren »

Ihre E-Mail vom 18.01.2017

Sehr geehrter Herr XXXXXXXX,

für Ihre E-Mail vom 18. Januar 2017 danke ich Ihnen. Aufgrund eines Büroversehens erhalten Sie leider erst heute eine Antwort. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Bei dem von Ihnen angesprochenen Artikel auf tagesschau.de handelt es sich um einen Kommentar des Londoner Korrespondenten Jens-Peter Marquardt, der ursprünglich im Radio im Informationsprogramm NDR Info gesendet wurde. Im Gegensatz zu Berichten, die einen möglichst objektiven Überblick über die Fakten zum „Brexit“ und zur Rede von Premierministerin May geben sollen, handelt es sich bei dem Kommentar ausdrücklich und klar gekennzeichnet um die persönliche, subjektive Meinung des Autors. Unterstrichen wird dies auch durch den Hinweis „Kommentare geben grundsätzlich die Meinung des jeweiligen Autors und nicht die der Redaktion wieder.“ Eine klare Trennung von Bericht und Kommentar verstößt nicht gegen journalistische Grundsätze, sondern ist im Gegenteil ein wesentlicher, unverzichtbarer journalistischer Grundsatz.

Selbstverständlich steht es Ihnen völlig frei, die persönliche, klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebrachte Meinung des Korrespondenten nicht zu teilen. Bei allen Hörerinnen und Hörern auf Zustimmung zu stoßen, ist nicht das Ziel von Meinungsbeiträgen. Es liegt im Wesen guter Kommentare, dass sie Position beziehen, polarisieren, zum Nachdenken anregen und auch Widerspruch provozieren dürfen. Dazu gehört auch eine pointierte Sprache. Ich bedauere sehr, dass Sie die Wortwahl des Autors als „hetzerisch“ empfinden, teile Ihren Eindruck jedoch nicht. Wenn Sie die von Ihnen kritisierte Passage im Kontext des Kommentars lesen, richtet sie sich gerade nicht gegen die Völkerverständigung, ist doch der Kommentar eher ein Aufruf zur Zusammenarbeit der Völker, zum Zusammenrücken europäischer Nationen.

Wenn Sie mir noch einen Hinweis in der Sache erlauben: Selbstverständlich können und dürfen Sie komplett anderer Ansicht sein - aber außer Frage steht, dass es für die vom Autor vertretene Haltung, wonach es den Briten nach dem „Brexit“ schlechter gehen könnte, eine ganze Reihe von Indizien gibt. Denken Sie nur daran, dass sogar die Prognose der Regierung in London davon ausgeht, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren schwächen wird.

So drohen britische Automobilhersteller - zum großen Teil in ausländischer Hand und stark abhängig vom Export auf den Kontinent - für den Fall eines „harten“ Brexits, also des Verlusts des freien Zugangs zum Binnenmarkt, mit der Abwanderung ihrer Produktionen und mit dem Verlust von Arbeitsplätzen auf der Insel. Auch zahlreiche Banken bereiten sich darauf vor, London zu verlassen und vom Kontinent aus zu operieren, wenn sie aus Großbritannien heraus keine Euro-Geschäfte mehr im bisherigen Umfang tätigen können.

Ich hoffe sehr, dass Sie NDR Info und tagesschau.de trotz Ihres Ärgers als aufmerksamer, kritischer Hörer und Nutzer verbunden bleiben.
So drohen britische Automobilhersteller - zum großen Teil in ausländischer Hand und stark abhängig vom Export auf den Kontinent - für den Fall eines „harten“ Brexits, also des Verlusts des freien Zugangs zum Binnenmarkt, mit der Abwanderung ihrer Produktionen und mit dem Verlust von Arbeitsplätzen auf der Insel. Auch zahlreiche Banken bereiten sich darauf vor, London zu verlassen und vom Kontinent aus zu operieren, wenn sie aus Großbritannien heraus keine Euro-Geschäfte mehr im bisherigen Umfang tätigen können.

Ich hoffe sehr, dass Sie NDR Info und tagesschau.de trotz Ihres Ärgers als aufmerksamer, kritischer Hörer und Nutzer verbunden bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Thümler
Vorsitzende des Rundfunkrates
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NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
Gremienbüro
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. (040) 4156-3506
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