Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

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Telekinese

Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Telekinese »

Telepolis von heise.de macht in letzter Zeit wirklich guten Journalismus. Ich finde nicht jeden Artikel gut, aber man muss doch zugeben, das dort Journalisten am Werk sind, die wenigsten versuchen, ausgewogen zu berichten.

Beispel: Ukraine: Einigkeit und Kampf um Freiheit? - von Stefan Korinth

Sehr gut gemachter Artikel der versucht die Lage in der Ukraine vor einem Jahr ausgewogen zu beschreiben. Gleichzeitig beschreibt der Artikel in welchen Deutungsvokabeln die Mainstreammedien festhängen.

Quelle:
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44359/1.html
volksschüler

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von volksschüler »

Die „Objektivität“ des Herrn Korinth
Ukraine: Einigkeit und Kampf um Freiheit? Stefan Korinth 11.03.2015
Im Gedächtnis der Leitmedien hierzulande hat vom Euro-Maidan nur die simplifizierte Deutung vom Freiheitskampf überlebt. Die Wirklichkeit ist komplizierter
Also ein Einführungssatz ähnlich des „völlig unbeabsichtigten Duktusr“ a la „….Einwanderung in unsere Sozialsystem“ beim Thema „Flüchtlinge“!
Völlig „objektiv“ und „zweckfrei“ (oder so)?
Vor gut einem Jahr erreichte der Euromaidan in Kiew seinen blutigen Höhepunkt. Am Ende waren mehr als 100 Menschen tot und die politische Opposition hatte zusammen mit militanten Radikalen Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet. Neben dem Machtwechsel stand der Maidan in den Monaten zuvor auch für zahlreiche weitere bis heute nicht realisierte Forderungen. Im Gedächtnis der Leitmedien hierzulande hat allerdings nur eine mythisch-simplifizierte Deutung überlebt: "Der Maidan war der Freiheitskampf der Ukrainer."
Verbleibt die Frage: Gab es für Herrn Korinth außer der „politischen Opposition“ und den „militanten Radikalen“ noch andere „des Lebens Werte“?
Siehe die von ihm (also dem objektiven Herrn Korinth) „vergessenen" Tabellen / Grafiken weiter unten...
Dem Euromaidan lagen in seinen ersten Wochen (November und Dezember 2013) mehrere Protestmotive zu Grunde. Die Entmachtung Janukowitschs und der Regierung war dabei das Hauptziel der meisten Teilnehmer, wie damalige Umfragen nahelegen. Daneben ging es auch um eine politische Annäherung an die EU und die damit verbundenen Hoffnungen auf mehr Lebens-Chancen und Wohlstand.
Wie unschuldig doch das Wort „daneben“ daher kommt!
Einen Zusammenhang zwischen der korrupt-byzantinischen Herrschaft eines zurückgebliebenen eines Janukowitsch’s und das gerade durch ihn repräsentierte „Sowjetischen“ mit seinem die Zukunft erstickenden Rückständigkeit…; nein, gerade das kann und will sich der Experte Korinth nicht vorstellen.

Aber lassen wir doch den großen Meister Janukowitsch durch seine ihm ergebene Presse selbst sprechen:
Dienstag, 24 Dezember 2013, 16:09 • Тоня Туманова
Viktor Janukowytsch: Protest auf dem Maidan-Platz sei das Streben der Menschen nach besserem Leben
Kiew. 24. Dezember. UNN. Als es zu so einem Aufstieg in der Gesellschaft und den Protesten auf dem Meidan-Platz kam, sagte ich von Anfang an, dass es an sich nichts Schlechtes war. Es ist das Streben der Menschen nach besserem Leben.
http://www.unn.com.ua/de/news/1287737-v ... go-zhittya
Zahlreiche Maidan-Demonstranten waren zudem gegen die umfassende Macht der Oligarchen auf die Straße gegangen. Nicht ganz zu Unrecht führten sie ihre eigene Armut auf den Reichtum dieser dünnen Oberschicht zurück. Auch gegen Polizeigewalt, gegen die eigene Rechtlosigkeit, gegen Amtswillkür und die geradezu alltägliche Selbstbereicherung ukrainischer Politiker standen viele Menschen auf dem Maidan.
Ja was denn nun?
Zahlreiche…, gegen X, gegen Y, gegen Z, gegen…, gegen…,
Wie war das nach Worten des objektiven Herrn Korinth noch mal: Hauptsache Entmachtung Janukowitsch (NEEEIIIIN, keine Erklärung des WIE und WARUM, das erspart sich Herr Korinth) und DANEBEN (also völlig daneben, nebensächlich, eigentlich nicht zu beachten) die Sache mit der EU und sonst ja nix….
Und dann diese Aufzählung der mehreren Motive mit
-„auch“ gegen Polizeigewalt
-gegen die EIGENE RECHTLOSIGKEIT (auch hier kein Kommentar des WARUM, WIESO, WODURCH und WOMIT…,
-gegen Amtswillkür
-„alltägliche Bereicherung"
usw., usw., usw., (....darf man so bescheuert sein? Als "Journalist?)

Tabelle 4: Beweggründe der Euromaidan-Aktivisten (in %, Mehrfachnennungen waren möglich)
Umfrage jeweils am 07.–08.12.13, 20.12.13 und 03.02.14
Janukowytschs Nicht-Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens 53,5 % / 40,0% / 47,0%
Repressionen der Regierung gegen die Protestierenden 69,6% / 69,0 % / 61,3%
Bestrebung, zum Machtwechsel beizutragen 39,1% / 38,9% / 45,6%
Wunsch, das Leben in der Ukraine zu verändern 49,9% / 36,2% / 51,1%
Gefahr, dass die Ukraine der Zollunion beitritt u. sich Russland annähert 16,9% / 14,4% / 20,0%
Rückzug der Demokratie, Gefahr der Etablierung einer Diktatur 18,9% / 13,7% / 17,5%

Diese Tabellen stammen alle aus der von Herrn Korinth leider nicht vollständig zitierten Quelle:
Ukraine-Analysen Nr. 128!!

Aber warum mit Lesen + Denken belasten? Halbzitiert ist Ganzgewonnen (oder so)!
Im Januar und Februar 2014 wurden die Proteste sehr viel gewalttätiger. Vor allem militante Rechtsradikale suchten immer wieder die direkte Auseinandersetzung mit der Polizei. Immer weniger Menschen trauten sich noch auf den Maidan - beson-ders die Zahl der Frauen sank erheblich, wie vergleichende Umfragen zeigen.
Grafik 1: Geschlecht der Protestierenden auf dem Euromaidan 2013/2014
Umfrage jeweils am 07.–08.12.13, 20.12.13, 3.02.14
Anteil der Frauen an obigen Tagen beim Maidan 42,8% / 14,8% / 11,8%
Zum Ende standen vor allem kampfbereite Zugereiste auf den Straßen des Kiewer Stadtzentrums. Befragungen[1] und die Herkunft vieler späterer Todesopfer aus der Westukraine sind ein Beleg dafür.

Also aus dem nachlassenden Anteil von Frauen wird gefolgert, dass vor allem kampfbereite Zugereiste , also Zugereiste als „per se kampfbereit“…. (es kann garnicht anders sein…) sind(!)
und deshalb gleich die zu dieser „Korinth’schen Objektivität“ gehörende Tabelle (Quelle wie zuvor)
Grafik 4: Falls Sie angereist sind, wie wurde Ihr Kommen organisiert? (in %)
Umfrage jeweils am 07.–08.12. 13, 20.12.13, 03.02.14
organisiert – von einer Partei 1,8% / 11,9% / 3%
organisiert – von einer Organisation oder Bewegung 6,3% / 11,9% / 13,3%
auf eigene Faust 91,9% / 76,1% / 83,5%

Sonnenklar, es geht hieraus hervor, dass die meisten also Zugereiste sind und damit nach Korinth’scher Logik GEWALT-BEREIT SEIN MÜSSEN….
Neben Protestmotiven, Geschlecht und regionaler Herkunft ist auch die soziale Herkunft der damaligen Demonstranten zu bedenken. Der Kölner Journalist und Sozialwissenschaftler Jörg Kronauer verweist dazu auf die westorientierten, urbanen Mittelschichten der Ukraine. Sie seien die Basis sowohl der "Orangenen Revolution" 2004 als auch des Euromaidan gewesen.[2] Diese Milieus befänden sich in der Ukraine dauerhaft in instabilen, wirtschaftlich prekären Situationen. Dies treibe sie zu besonderem politischen Aktivismus. Und laut Kronauer hätten genau daran die westlichen Unterstützer angedockt.
So, so ! Schauen wir uns doch mal die hierzu von Herrn Korinth „vergessene“ Tabelle an:
Tabelle 2: Beruf und sozialer Status der Protestierenden 2013/2014 (in %)
Umfrage jeweils am 07.–08.12.13, 20.12.13, 03.02.14
Leiter eines Betriebes, einer Einrichtung, einer Abteilung 8,0% / 4,2% / 4,5%
Facharbeiter (mit Hochschulabschluss oder mittlerem Fachabschluss) 39,5% / 21,7% / 26,7%
Mitarbeiter der Sicherheitsorgane, Soldat 1,4 % / 2,7% / 3,0%
Unternehmer (Geschäftsmann) 9,3% / 12,3% / 17,4%
Beamter (ohne spezielle Ausbildung) 2,4% / 2,0 % / 4,2%
Arbeiter 6,7% / 14,4% / 15,2%
Arbeiter im Agrarbereich, Farmbetreiber 0,6% / 1,9% / 2,9%
Schüler 0,4% / 1,1 % / -
Student 13,2% / 10,1% / 6,2%
nicht arbeitender Rentner 9,4% / 11,2% / 7,4%
Hausfrau 1,5% / 0,1% / 0,3%
keine ständige Arbeitsstelle, gelegentlich Tagesjobs 3,1% / 8,5 % / 4,5%
vorübergehend arbeitslos 2,4% / 7,7% / 8,5%
Sonstiges 2,3% / 2,1% / 0,2%
Diese Hinweise deuten an, der Euromaidan ließe sich - gerade mit einem Jahr Abstand - durchaus tiefergehend und differenziert analysieren. Doch in hiesigen Leitmedien wurde, mit Blick auf Wladimir Putin, in den vergangenen zwölf Monaten fast nur ein einziges mythisches Bild des Euromaidan gepflegt: Er sei der Freiheitskampf des ukrainischen Volkes gewesen.
In der Tat, die Ereignisse des Maidan lassen nach den Tabellen ein differenzierteres Bild zu als den Eindruck, den Herr Korinth durch Weglassung und „deuten an…“ erwecken möchte!
In der Tat!
Herr Korinth hat damit eine „Objektivität“ , die laut „russischer Zvilisation“ ja nur „eine Näherung an die Wahrheit“ bedeute und die Objektivität es als solche (!) ja nicht gäbe („das ist ein Mythos, den uns der Westen aufzwingt", Originalton Sergeij Glasjew) ….
Diese ständig wiederkehrende simplifizierte Deutung der Ereignisse vom Euromaidan ist hochproblematisch, denn sie erzeugt ein objektiv falsches Narrativ - einen erzählerischen Mythos - vom Maidan, der emotionalisieren soll und gleichzeitig eine nüchtern-kritische Analyse der tatsächlichen Geschehnisse erschwert.
Dabei fußt diese Simplifizierung auf zwei nur selten hinterfragten Annahmen. Zum einen, dass die Ukraine bzw. ihre Bewohner vor dem Maidan unfreier gewesen wären als danach. Zum anderen, dass es ein in seinen politischen Ansichten geeintes ukrainisches Volk gebe. Die deutschen Leitmedien machen ihren Nutzern immer wieder klar: Der Euromaidan sei nicht der politische Kampf einiger bestimmter Ukrainer gewesen, sondern die "Revolution" der ganzen Bevölkerung gegen einen autoritären Herrscher und seine kleine Clique.
Aha, simplifizierende Darstellung…, „objektiv“ falsches Narrativ (ich lach’ mich tot über die Verwendung von „objektiv“, wo es „die Objektivität“ doch garnicht gibt, aber jetzt, wo es dem Experten Korinth in den Kram passt, dann „passt’s scho…“! Toll!

Aber ich will ja diese vielen, erschreckend vielen Selbstgerechten, die ja alle schon mal in der Ukraine waren, dort vielleicht mit Behörden und staatlichen Strukturen der ach so guten Vor-Maidan-Zeit zu tun hatten und dieser „Goldenen Zeit“ vielleicht tatsächlich nachweinen, nicht in ihrer selbstgewählten Gewissheit aufstören…

Leichter ist’s ja, sich von „Experten“ der besonderen Art das Hirn vollkleistern zu lassen oder am Garderobenhaken der Selbstgerechtigkeit abzuhängen…

oder noch was hinterher: Schaut doch mal nach unter
http://ukraine-nachrichten.de/fremd-noc ... n-analysen
ein des Lesens werter Artikel
Montag, 10.02.2014 Fremd und noch fremder
Jede Episode der unmenschlichen Behandlung von Protestierenden ruft eine panische Selbstschutzreaktion hervor: Das sind Fremde! Viele von meinen Bekannten glauben beispielsweise, dass jemand zu uns eingeschleust wurde. Alle diese Halunken, die foltern, schlagen, morden, im Frost die Kleidung abnehmen, Leute aus Krankenhäusern entführen, — das sind nicht die unseren. Und sie haben irgendeinen fremden Akzent. Und benehmen sich nicht wie zu Hause. Und überhaupt sind es Missgeburten. Bei uns wird so was nicht produziert. Nicht dass wir es wirklich glauben. Bis jetzt konnten wir uns jedoch leisten, nicht daran zu denken und es von der Liste alltäglicher Gedanken streichen. Wir haben sie nie geliebt, unsere sogenannten Ordnungskräfte. Wir wussten immer, dass es unter ihnen eine ganze Reihe Sadisten gibt und dass sie auf Ordnung und Gesetz pfeifen. Aber wir versuchten einfach, uns von ihnen möglichst fernzuhalten, und hofften, dass wir Glück haben und wir und unsere Angehörigen nicht in ihre Fänge geraten......
Telekinese

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Telekinese »

Also ich persönlich lese die veröffentlichten Diagramme ähnlich wie Herr Korinth! Das du eine andere Meinung hast, ist legitim, aber ich würde nicht gleich behaupten, das du nicht objektiv bist.

Andere Meinungen können sehr konstruktiv sein, aber es kommt immer auf die Form an. Zumindest kann man nach dem Lesen deiner Argumente nachvollziehen, das Herr Korinth manchmal eigenartige Schlüsse zieht. An seiner Grundkritk der Mainstreammedien ändert das aber nichts. Auch mit seinen Grundaussagen zu den Verhältnissen der Diagramme liegt er meiner Meinung nach richtig.

Vielleicht könntest du ja in Zukunft einfach sachlich deine Argumente darlegen.
volksschüler

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von volksschüler »

Ok, Telekinese, man kann über den Artikel des Herrn Korinth durchaus diskutieren.

Für mich verbleiben mit Deiner Zuschrift die Fragen:
Was sind „etwas seltsame Schlüsse“
(was ist „etwas“?)
Auf welche seiner Aussagen treffen „etwas seltsame Schlüsse“ zu?
Welche davon sind die als solche bezeichneten „Grundaussagen“?
(was sind –in zulässigem Umkehrschluss- dann „Nebenaussagen“?)

Was bedeutet Deine Deine Ersteinschätzung des K-Artikels mit "ausgewogen"
im Vergleich zu Deinem "etwas seltsame Schlüsse"?

Was sind "Mainstreammedien" im Vergleich zu den "etwas seltsamen Schlüssen" eines sich Experten nennenden Journalisten, der sich doch wohl außerhalb eines "Mainstreams" wähnt, Tabellen lustig interpretiert (gewaltbereite Zugereiste, wo finde ich diese Tabelle???), Tabellen mal so eben vergisst Z.B. UA-Analysen 142, Seite 11 Tab.1!).
Ein Schelm ist, der sich dabei was denkt!
Und wer will schon denken über ein Land, welches in dieser Journalistik seit dem "Faschistischen Putsch" für diese Journalisten erst einmal in ihr Bewusstsein vorgedrungen ist, quasi erst "auferstanden" und gleich "aufgestanden" ist! (Unerhört!)

Damit wir uns nicht missverstehen:
Es gibt eine ganze Menge an "der Ukraine" (vor dem Maidan / nach dem Maidan) zu kritisieren!!
Völlig einverstanden!
Könnte eine Menge dazu beitragen!
Aber nicht in dieser Korinth'schen Verschwurbelung! Seiner Ansicht nach bestimmt "wertfrei" (also wert-los?)
Mit der Hinnahme eines verklemmt-sexistischen Macho-Bildes eines Geheimdienstoffiziers mit Tarnfleck-Gesinnung !!!
Der Vernebelung sämtlicher emanzipatorischer Grundzüge einer sich bildenen "Zivilgesellschaft" in dem gesamten Prozess.
Man könnte ja auch mal fragen: Wieso wird in der RF und der UA von "Wir müssen eine Zivilgesellschaft aufbauen" gesprochen? Ist die Frage erlaubt: Ei was für eine Gesellschaft habt ihr denn, wenn ihr eine "zivile" erst einmal aufbauen müsst?
Und ein solcher Gesichtspunkt spielt in der Korinth#schen Betrachtung (k)eine Rolle?
Oder ist das wieder etwas an mir vorbei gegangen?

Vielleicht ein Tipp:
"Euromaidan"
Was in der Ukraine auf dem Spiel steht
ISBN 978-3-518-06072-8

Auch hieraus ließe sich was "konstruktives" herauslesen! Steht halt des Öfteren in Widerspruch zu sehr vielen "Varianten" der "Nicht-Mainstreammedien". Also diesen "Näherungs-Varianten"! Oder diesen "Versionen"!

Sarkasmus tut weh! OK!
Soll's auch, damit etwas angestoßen wird!

Nix für Ungut!
Telekinese

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Telekinese »

Ausgewogen finde ich den Artikel, weil er wirklich versucht die vielgeschichtliche Situtation zu betrachtenund nicht nur die Platitüden "alle Ukrainer wollen zum Westen" als alleinige Forderung des Maidan.
Nachdem ich mir wirklich, nach deinem Post die Diagramme angschaut habe, musste ich zugeben, daß Herrn Korinth manchmal „etwas seltsame Schlüsse“ zieht. Ändert aber wie gsagt nichts an der Grundaussage des Artikels.

Was mich viel mehr interessiert:
Wann werden die Morde auf dem Maidan aufgeklärt?
Wann werden die Morde in Odessa aufgeklärt?
Warum machen die EU-Länder keinen Druck bei diesen Ermittlungen?
Warum durfte Janukowitsch nicht auf das eigene Volk schiessen (Merkel) aber Poroscheno mit seiner Antiterroroperation schon?
Wieso wird immer gesagt die Nazis sind unter 5% also keine Gefahr, aber niemand spricht über die Nazis die bei der Wahl noch schnell die Partei gewechselt haben und somt jetzt in der Regierung hohe Posten bekleiden?
Wieso konnte Jazenjuk in der Tagesschau behaupten "Russland sei in Deutschland einmaschiert" und kein deutsches Medium findet kritische Worte?

Wie gesagt wir werden das von hier aus nicht klären, aber ich lese gerne Artikel, die es mir erlauben beiden Seiten zu sehen. Ich lese halt lieber Telepolis, als Spiegel, Focus, Tageschau . Auch lese ich gern Sachen aus Österreich und der Schweiz, die schreiben echt entspannter. Und spannender finde ich eh immer, was unsere deutschen Medien so alles nicht bringen!

P.S. Sarkasmus ist bei diesem Thema eigentlich unangebracht.
volksschüler

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von volksschüler »

Hallo Telekinese,

stellen wir also gemeinsam fest, dass Herr Korinth in seinem „ausgewogenen Artikel“ doch „etwas seltsame Schlüsse“ zieht.
Und diese „seltsamen Schlüsse“ sind so unwichtig, dass sie Deiner Meinung nach „…nichts an der Grundaussage“ ändern.
Nun ja, wenn man es denn so will….

Zu Deinen Fragen meine Auffassung:
Wann werden die Morde auf dem Maidan aufgeklärt?
Da bin ich ebenso gespannt wie Du!
Wann werden die Morde in Odessa aufgeklärt?
Hierzu gibt es „Mainstream-Medien-Artikel“ z.B. Wie kam es zum Blutbad auf dem Majdan? 08.02.2015 + Die Tragödie von Odessa 07.03.2015, innerhalb derer das Für und Wider verschiedener Ablaufsvarianten dargestellt sind.
Es liegt in der Urteilskraft (+Recherchen-Willens) eines Jeden, sich damit zu befassen und sich eine Meinung zum derzeitigen Zeitpunkt und Info-Stand zu bilden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2
Warum machen die EU-Länder keinen Druck bei diesen Ermittlungen?
Wenn ich mir gerade in den so betitelten „Mainstream-Medien“ die Schlagzeilen wie „Die offene Wunde des Maidan“ 18. Februar 2015 anschaue, dann besteht ein Misstrauen gegenüber den bisherigen (noch-nicht) Aufarbeitungen seitens der jetzigen UA-Institutionen, die durch Forderungen im Zusammenhang mit der IWF-Tranchenauszahlung ihren offiziellen Ausdruck finden. Druck ist da, weil das Wissen um die mangelnde Verve der Aufarbeitung da ist. Inwieweit dieser Druck für Dich „ausreichend“ ist, bleibt Dir unbenommen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-02 ... ettansicht
Warum durfte Janukowitsch nicht auf das eigene Volk schiessen (Merkel) aber Poroscheno mit seiner Antiterrorope-ration schon?
Meine Auffassung hierzu: der ATO-Kampf war und ist ein Fehler, das sofortige Angebot landesweiter „Runder Tische“ unmittelbar nach Januks Flucht hätte Revanchelüsternden vor der Weltöffentlichkeit den Wind aus den Segeln genommen.
Dennoch: Auch hier wieder mein Hinweis darauf, dass der Maidan eine Vorgeschichte hat, die nicht mit Faschisten-Geplärre wegzuquatschen ist und zumindest der gleichen Aufarbeitung bedarf wie die Entscheidung zur ATO!
Wieso wird immer gesagt die Nazis sind unter 5% also keine Gefahr, aber niemand spricht über die Nazis die bei der Wahl noch schnell die Partei gewechselt haben und somit jetzt in der Regierung hohe Posten bekleiden?
Sind wir mal großzügig und gehen mal von dem Doppelten, also 10% „Nazis“ aus. Dann sind das immerhin noch 15% weniger als Madame Le Pen an Stimmen in der Demokratie Frankreich hat, ohne dass die „Russische Zivilisation“ dagegen einschreitet, ihr statt dessen sogar noch Kredit gibt!
Ansonsten ist der Zusatz …schnell noch die Partei gewechselt… eine Spekulation, die eine ähnliche Qualität hat wie „ich habe nichts gegen Ausländer, aber… !
Wieso konnte Jazenjuk in der Tagesschau behaupten "Russland sei in Deutschland einmaschiert" und kein deutsches Medium findet kritische Worte?
Ich bin kein „deutsches Medium“ und kann Dir diese Frage nicht beantworten.
Es ist schlicht und einfach ein blödsinniger Satz! Auch wenn er von einem Ministerpräsidenten stammt.

Unabhängig von der Berechtigung Deiner Fragen erlaube ich mir den Gedanken, dass diese Fragen sich –ähnlich wie der Artikel des Nicht-Mainstream-Medien-Journalisten Korinth- sich mit den Auswirkungen der Maidan-Proteste beschäftigt, erst durch seine Auswirkungen journalistisch zu existieren beginnt – und die Vorgeschichte nicht existent ist! Bestenfalls in Wendungen wie …“ ja, da war mal was mit einem Kleptokraten, das Justizwesen, nicht ganz in Ordnung, die Polizeikräfte mit mach’ Willkür“ (usw., usw.)…., aber das ist ja alles nicht so wichtig.
Viel wichtiger –weil in den Kram passend- waren und sind die „gewaltbereiten Zugereisten“ (also die „radikalen Nationali-sten…)!
Alles andere hat daher keine Rolle zu spielen, wir in einem Wust von wertenden Worten verpackt, um etwaige Widersprüchlichkeiten zu vernebeln.
Und diese permanente Ignoranz der Vorgeschichte, diese gewollte Unkenntnis, ist für mich „des Bemerkens wert“!
Da stellt sich Sarkasmus von ganz allein ein!

Weil Du Schweizer und Österreichische Presseerzeugnisse schätzt, hier noch ein paar Links zum Thema zum entspannten Lesen:

Ein Bündnis gegen die Macht Andrij Bondar 18.12.2013, 15:47 Uhr
Der aktuelle Protest in Kiew hat eine ganz neue Qualität, schreibt der Schriftsteller Andrij Bondar. Menschen aus allen Teilen der Ukraine fordern Freiheit - und wollen sie auch selbst gestalten.
Die vergangenen Wochen auf dem Maidan, dem von Barrikaden umgebenen Platz der Unabhängigkeit in Kiew, haben eine simple Tatsache enthüllt: Da haben sich Menschen gegen die Staatsgewalt aufgelehnt, die in den vergangenen 22 Jahren gelernt haben, ohne Staat zu leben und zu überleben. Vom Staat fordern diese Leute überhaupt nicht viel – Sicherheit, gerechte Steuern, klare Spielregeln, Rechtsstaatlichkeit und, natürlich, Freiheiten.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ue ... 1.18207285

Die hässliche Fratze des Kiewer Regimes
Rudolf Hermann, Kiew 28.1.2014
Während die ukrainische Regierung die demonstrierende Öffentlichkeit des Extremismus beschuldigt, sind krasse Fälle von Polizeiwillkür öffentlich geworden. Die Frage ist, ob Kiew solche Missbräuche nicht unterbinden kann oder sie aktiv fördert.
Das Mobiltelefon piept, und auf dem Bildschirm erscheint folgende Nachricht: «Verehrter Abonnent, Sie wurden als Teilnehmer von Massenunruhen registriert.» Eine solche Nachricht erhielt Anfang der vergangenen Woche, wer sich in der Nähe der Hruschewski-Strasse im Zentrum von Kiew aufhielt, wo eine heftige Auseinandersetzung zwischen Demonstrierenden und Polizeieinheiten im Gange war. Kurz zuvor war das Gesetz verschärft worden; Teilnahme an organisierten Massenunruhen konnte nun schwere Gefängnisstrafen nach sich ziehen.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/di ... 1.18230059

Geraubte Zukunft: Reiche Machthaber, arme Ukraine
Am Majdan geht es nicht um die EU. Er geht um Würde und Freiheit. Von Tymofiy Havryliv (Die Presse)
Es war etwas Phantasmagorisches daran, als das ukrainische Staatsoberhaupt, Viktor Janukowitsch, noch im Frühherbst 2013 auf eine Annäherung mit der Europäischen Union zusteuerte: ein Mann, der die ganze Macht im Land in seinen Hän-den konzentrierte. Ein Mann, der die Sicherheitskräfte beachtlich vergrößert und ihre Finanzierung wesentlich angehoben hat, dafür blieben sämtliche lebenswichtigen Bereiche unterfinanziert.
Ein Mann, der das Parlament, Instrument und Symbol einer modernen Demokratie, zu einer Art Kanzlei herabstufte, in der Gesetze verabschiedet werden, die die meisten Abgeordneten niemals zu Gesicht bekommen haben.
http://diepresse.com/home/meinung/gastk ... me-Ukraine

"Janukowitsch stiehlt, so viel er kann" Interview | Michaela Kampl
11. Februar 2014, 13:50
Die ukrainische Opposition soll mit den Oligarchen verhandeln und so den Machtwechsel einleiten, sagt der Ökonom Anders Åslund
http://derstandard.at/1389859979755/Jan ... el-er-kann

Diskussion über Abspaltung der Krim angeheizt 28.02.14 13:47
Russische Abgeordnete haben die Diskussion über eine mögliche Abspaltung der Halbinsel Krim vom Nachbarland Ukraine mit einem Gesetzentwurf weiter angeheizt.
(dpa) Russische Abgeordnete haben die Diskussion über eine mögliche Abspaltung der Halbinsel Krim vom Nachbarland Ukraine mit einem Gesetzentwurf weiter angeheizt. Künftig kann ein Land oder Landesteil sich Russland bereits anschliessen, wenn es dies bei einem Referendum beschliesst, heisst es in dem Entwurf, den die kremltreue Partei Gerechtes Russland am Freitag in der Staatsduma einbrachte.
http://www.nzz.ch/aktuell/international ... dnachricht

Putin: Janukowitsch drohte Todesgefahr – „Legitimer Präsident ohne politische Zukunft“
MOSKAU, 04. März (RIA Novosti) 15:56
Russland hat Viktor Janukowitsch aus rein humanitären Gründen Schutz gewährt, weil er nach Worten von Präsident Wla-dimir Putin in der Ukraine getötet werden konnte.
„Wir haben dies ausschließlich aus humanitären Überlegungen getan“, sagte er am Dienstag vor der Presse in seiner Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo. „Ich denke, man hätte ihn dort einfach getötet.“
Zugleich betonte Putin, dass Janukowitsch ohnehin keine Chancen hatte, wiedergewählt zu werden. „Ich möchte verstehen, wozu es notwendig war, diese gesetz- und verfassungswidrigen Aktionen zu unternehmen und das Land in das Chaos hineinzuzerren, in dem es heute steckt“, sagte er. „Dennoch habe ich Verständnis für die Menschen auf dem Maidan, die dort bis jetzt keinen Fassadenputz, sondern radikale Umgestaltungen fordern“, fügte er hinzu.
In seiner Heimat habe Janukowitsch keine politische Zukunft, betonte Putin.
Zugleich verwies er darauf, dass Janukowitsch laut Gesetz bis heute der legitime Präsident der Ukraine ist.
http://de.ria.ru/politics/20140304/267975351.html

Die Macht der unbekannten Soldaten 08.03.14, 06:00
Eine ganz neue Grenze
Die Krim ist fest in der Hand von Einheiten, die vor einigen Tagen ohne alle Hoheitszeichen, aber einheitlich und sauber gekleidet, an allen strategischen Punkten aufgetaucht sind und faktisch die Macht übernommen haben. Daran, dass es Russen sind, besteht kein Zweifel. Sie sprechen russisch, über dem Panzer an der Strassensperre in Tschonhar weht die russische Flagge.
http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18258538

Warnschüsse gegen OSZE-Beobachter 8. März 2014, 17:28
Zum dritten Mal unterbanden pro-russische Bewaffnete die Tätigkeit der Militärbeobachter - Parlamentsausschuss soll Todesschüsse in Kiew untersuchen, erste Direktverhandlungen Ukraine-Russland
Kiew/Sewastopo - In der Ukraine-Krise ist trotz Aufrufen aller Seiten zu einer politischen Lösung keine Entspannung in Sicht. Auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim verstärkten russische Truppen am Samstag die Blockaden ukrai-nischer Stützpunkte. OSZE-Beobachtern wurde erneut der Zugang zur Krim verwehrt, unter Abfeuerung von Warnschüssen.
http://derstandard.at/1392687583897/Par ... en?ref=rss

Pro-Ukraine-Aktivisten auf der Krim verschwinden 12. März 2014, 14:47
Keine Verbindung mehr zu Organisator von Protesten, Entführung durch Moskau-treue Krim-Regierung vermutet - Premier Aksjonow spricht von "notwendigen Maßnahmen"
Simferopol - Auf der Krim ist ein weiterer prominenter Gegner einer Angliederung an Russland vermutlich entführt worden. Sergej Kowalski, der in den vergangenen Monaten Demonstrationen für eine EU-Annäherung der Ukraine organisiert hatte, nehme seit Dienstag, 18 Uhr sein Telefon nicht mehr ab, berichtete die Internetzeitung investigator.org.ua am Mittwoch.
http://derstandard.at/1392688016339/Pro ... os?ref=rss

Die Mär vom Faschismus in Kiew
Mittwoch, 12.03.14, 15:02 Cyrill Stieger
Faschisten, Nationalisten und Banditen haben im Februar in Kiew die Macht übernommen. Es ist die Pflicht Russlands, die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine vor finsteren Kräften zu schützen und ihre Rechte zu verteidigen. Auf dem Kiewer Maidan haben Faschisten auf die Demonstranten geschossen. Die Besetzung der Krim ist eine humanitäre Mission. Es ist in der Ukraine verboten, Russisch zu sprechen, Russen werden drangsaliert. Überall sind faschistische Banden unterwegs. Das Land, das in den russischen Medien Tag für Tag mit solchen und ähnlichen Worten beschrieben wird, existiert höchstens in den Köpfen der Propagandisten. Die kalten Krieger haben wieder Hochkonjunktur. Sie produzieren nach sowjetischem Muster am Laufmeter Halbwahrheiten und Lügen im Dienste der Staatsmacht und zur Rechtfertigung der Krim-Politik von Präsident Putin. Sie haben mit der Wirklichkeit in der Ukraine nicht viel zu tun.
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/di ... 1.18261486

Autoren für und gegen Putins Politik Gefährliches Spiel 14.03.14, 13:56
(dpa)zz. Prominente russische Schriftsteller und Bürgerrechtler haben in einem Protestbrief den Kurs von Kremlchef Wla-dimir Putin im Ukraine-Konflikt als «brandgefährlich» kritisiert. Unter Verstoss gegen internationales Recht annektiere Russland die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim, hiess es in dem Schreiben, das am Freitag die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» veröffentlichte. «Es werden die Prinzipien der europäischen Sicherheit und Stabilität verletzt», kritisierten die 89 Unterzeichner des Briefes. Russland steuere auf einen neuen Kalten Krieg mit unabsehbaren Folgen zu. Zu den Unterzeichnern gehören die Menschenrechtler Ljudmila Alexejewa, Swetlana Gannuschkina und Sergei Kowaljow sowie die auch in Deutschland populären Autoren Ljudmila Ulitzkaja und Viktor Jerofejew. Die Vertreter der Intelligenz, darunter Wissenschafter, Schauspieler und Künstler, kündigten einen Kongress «Gegen Krieg, gegen die Selbstisolierung Russlands, gegen die Erneuerung des Totalitarismus» an.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ue ... 1.18263200

Eine präventive Konterrevolution Alexander Etkind, Kulturwissenschafter 2.4.2014
Es gibt viel Trauriges über die gegenwärtige Situation um die Krim zu sagen. Das Traurigste aber ist, dass die ganze Aktion vorhersagbar war. Wladimir Putins Herrschaft ist in absurdem Masse korrupt, und Regime wie das seine exportieren ihre innere Instabilität gerne ins Ausland, weil sie Angst vor dem eigenen Volk haben.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/ei ... 1.18275438
Ares2014

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Ares2014 »

Ich denke, werte Volksschülergemeinschaft, dass der Maidan ganz bewusst zum Sturz der Regierung Janukowitsch benutzt und gesteuert wurde.
Die sogenannte Janukowitsch-Korruption gab es genau so unter den Vorgängern, mindestens, wenn nicht schlimmer ! Gasprinzessin Timotschenko wollte dann, wundersam genesen, nach eigenen Worten die ethnischen Russen "per Atombombe" erledigen.
Aber, vielleicht lest ihr Euch mal zwei Artikel von rennomierten Professoren durch:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 84464.html
und
http://www.wissensmanufaktur.net/krim-zeitfragen
sowie zum Maidan selbst:
http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... aidan.html

Das Märchen von Demokratie bringen - glauben selbst die McCains nicht !
volksschüler

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von volksschüler »

Hallo Kriegsgott 2014,

wenn Du der Auffassung bist, der „…Maidan dazu benutzt…..“, dann ist die Vorgeschichte des Maidan (bewusst?) etwas "ausgeblendet".
Die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens würde zu einer Karte für Krieg mit Russland – Asarow
Kiew, den 02. Dezember /Ukrinform/. Die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der Europäischen Union ohne Verhandlungen mit Russland würde für Kiew zu einer Karte für den Krieg. Asarow gab auch seiner Überzeugung Ausdruck, die Ukraine und die EU werden in der Zukunft das Assoziierungsabkommen unterzeichnen können. „Wir können und wir müssen dieses Abkommen unterzeichnen, und, ich glaube, wir wer-den es unterzeichnen“, - erklärte der ukrainische Regierungschef.
http://www.ukrinform.ua/deu/news/die_un ... sarow_8860
Und gleich eine Meldung hinterher, sollte Dir die Obige vom 02. Dezember 2013 nicht ausreichen (vielleicht „Mainstream-Medium??), von der gleichen Nachrichten-Agentur, immer noch vor dem Sturz Januks):
Anna Herman: Fraktion der Regionen-Partei fordert Wechsel in der Regierung
Kiew, den 16. Dezember /Ukrinform. Die parlamentarische Fraktion der Partei der Regionen hat vom Regierungschef Myko-la Asarow Wechsel von 90 Prozent der Regierungsmitglieder gefordert. Das meldet Radio Freedom unter Berufung auf die Regionen-Abgeordnete Anna Herman.
Laut Herman hätten die Parlamentarier beim Treffen mit dem Premier über die Möglichkeit des Wechsels von 90 Prozent der Regierungsmitglieder gesprochen. Die Fraktion fordere konstruktive Änderungen in der Regierung. Die Opposition ver-langt Rücktritt der Asarow-Regierung von nach der Entscheidung über die Aussetzung eines Assoziieurngsabkommens mit der EU, die eine Protestwelle im Land auslöste.
http://www.ukrinform.ua/deu/news/anna_h ... erung_9089
Und Anna Herman war nicht irgendwer, sondern die „Graue Eminenz“ in der Präsidialverwaltung!
"Berühmt" ihre "Drei Briefe zur Verteidigung der Demokratie", sehr lesenswert, auch für Gebildetere als Volksschüler.

So viel zum „gesteuerten Maidan“, der natürlich die Beseitigung des herrschende Systems zum Ziele hatte. Denn Köpfe austauschen bei gleichzeitiger Beibehaltung des Systems (ja, auch des Vor-Janukowitsch-Systems, wie Du richtig anmerkst, nur fehlr Dir hier etwas die Konsequenz).
Und zur Weiterbildung der von Dir apostrophierten „Volksschülergemeinschaft“ eine kleine Beigabe einer Kinderbuch-Autorin (Deine Chance, hier einzuhaken – KINDERBUCH-AUTORIN…, was weiß die denn über den Maidan…!!!):
Montag, 10.02.2014 Fremd und noch fremder
Jede Episode der unmenschlichen Behandlung von Protestierenden ruft eine panische Selbstschutzreaktion hervor: Das sind Fremde! Viele von meinen Bekannten glauben beispielsweise, dass jemand zu uns eingeschleust wurde. Alle diese Halunken, die foltern, schlagen, morden, im Frost die Kleidung abnehmen, Leute aus Krankenhäusern entführen, — das sind nicht die unseren. Und sie haben irgendeinen fremden Akzent. Und benehmen sich nicht wie zu Hause. Und überhaupt sind es Missgeburten. Bei uns wird so was nicht produziert. Nicht dass wir es wirklich glauben. Bis jetzt konnten wir uns jedoch leisten, nicht daran zu denken und es von der Liste alltäglicher Gedanken streichen. Wir haben sie nie geliebt, unsere sogenannten Ordnungskräfte. Wir wussten immer, dass es unter ihnen eine ganze Reihe Sadisten gibt und dass sie auf Ordnung und Gesetz pfeifen. Aber wir versuchten einfach, uns von ihnen möglichst fernzuhalten, und hofften, dass wir Glück haben und wir und unsere Angehörigen nicht in ihre Fänge geraten.
Darauf kann man nicht mehr hoffen – wir geraten darunter. Unbedingt. Die letzten zweieinhalb Monate haben uns genug konkrete und ungeheure Beispiele dafür geliefert. Früher oder später, aufgrund des Maidans oder einfach wegen eines blöden Zufalls, unabhängig von Bildungsniveau, Muttersprache und politischen Sympathien, — jeder von uns kann geschlagen, aus dem Krankenhaus entführt, beraubt, im Wald tot aufgefunden werden. Soll man sich wundern, dass die Revolution sehr schnell ihre Parolen geändert hat? „Nationalbewusste“ vs. “Kollaborateure“ wurden bald zu “Adäquate“ vs. “Zügellose“. Soll man sich wundern, dass auf einer Seite die Protestierenden stehen, auf der anderen Ordnungskräfte zusammen mit den „Tituschkis“ (Schlägertrupps, die aus Hooligans und Kriminellen rekrutiert und gegen die Revolution eingesetzt werden)? Und während man unseren Oppositionspolitikern vorwirft, dass sie die Situation auf dem Maidan nicht mehr beherrschen, soll auch unsere Regierung endlich zugeben, dass sie auch die Kontrolle über ihre „Sondereinheiten“ verliert. Dass sich diese „Stütze“ und Verkörperung der Staatsmacht, die keine Gesetze akzeptiert, nicht so sehr an Befehle aus der Präsidentenadmi-nistration orientiert, sondern am eigenen Selbstschutzinstinkt. Dass sie nun hauptsächlich sich selbst, ihre Lebensweise, ihr Wertesystem verteidigt. Und ihr Recht auf Gesetzlosigkeit. Wo sind diese Leute her? Aus welchen Löchern sind sie her-ausgekrochen? Wem gehören sie? Man denkt daran nicht gern. Aber man muss darüber nachdenken. Denn, obwohl es schwer zuzugeben ist, sie sind nicht von einem anderen Planeten zu uns gebracht und nicht in speziellen Brutkammern ge-züchtet worden. Erinnern Sie sich, woher die Orks in der Welt Tolkiens herkommen? Wenn nicht, dann sage ich es ihnen. Die Orks — das sind sehr stark deformierte Elben. Deshalb können sie so effizient gegen Elben kämpfen. Und ihre Hauptei-genschaften sind Grausamkeit und Gehorsamkeit. Deshalb wollen wir nicht mehr von “Ordnungskräften” sprechen. Wollen wir auf die Begriffsverwechslung verzichten und die Tatsache akzeptieren, dass wir bei uns im Land keine “Ordnungskräfte” mehr haben. Gleich wie keine Gerichte, kein Rechtssystem, keine Gesetze und andere schöne Attribute eines Staates. Im Grunde genommen erfüllen unsere Rechtsschützer keine rechtsschützenden Funktionen und haben sie nie erfüllt…
…….
Deshalb sollte man keine großen Hoffnungen in Bezug darauf hegen, dass „der Westen uns helfen wird“, und sich auf Sanktionen und Resolutionen der PACE verlassen. Alle diese Begriffe sagen den Uniformierten so gut wie nichts. Und versprechen nichts Gutes. Alles, was ihnen übrig bleibt, ist ihre Lebensweise zu verteidigen. Schauen Sie sich die Lebensumstände eines gewöhnlichen Berkut-Mitglieds an. Dank der sozialen Netze ist das jetzt nicht schwer. Ein Wohnheim, wo er mit der Familie wohnt. Wie ein immer dicht vor der Nase hingehaltenes Futterstück ist das Versprechen einer eigenen Wohnung. Niedriges Gehalt oder gar keines, denn sie leben vom Tribut, den sie in ihren „Bezirken“ sammeln, sowie von gelegentlichen Honoraren für „schmutzige Arbeit“. Harte Hierarchie mit klaren „Tarifen“ für jede Ebene bei der Verteilung des gesammel-ten Tributs. Beziehungen im Rahmen des Militärstatuts und daneben auch besondere „nicht statutenmäßige“ Sitten und Bräuche. „Männerarbeit“, „Männergesellschaft“, „Männerwerte“, „Männermodelle“ im Verhalten und in der Kommunikation.
07. Februar 2014 // Kateryna Schtschotkina, Journalistin und Kinderbuchautorin Quelle: Dserkalo Tyshnja
Herkunft: http://ukraine-nachrichten.de/fremd-noc ... n-analysen
Und was das Thema „Interpretation de Völkerrecht“ der von Dir benannten „namhaften Professoren“ angeht, da gibt es Zunftkollegen dieser Professoren, die eine andere Meinung haben und diese auch publizieren (also „in aller Öffentlichkeit“):
Annexion der Krim: "Akt der Aggression" Montag, 31.03.2014 – 10:57 Uhr
Wer die russische Annexion der Krim verteidigt, fällt auf Putin herein: Dessen Argumente sind eine Verdrehung des interna-tionalen Rechts. "Zynisch" sei das, sagt der Völkerrechtsprofessor Claus Kreß im Interview.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 61400.html
Der Krim-Konflikt und das Völkerrecht 18. März 2014
Urs Saxer, Völkerrechtsexperte
«Rules structure politics», schrieb der amerikanische Politologe Robert O. Keohane. Die derzeitige russische Krim-Politik lässt sich durch Normen und Regeln nicht beeindrucken. Russland, als ständiges Sicherheitsratsmitglied mitverantwortlich für die Erhaltung des Friedens, setzt sich über zentrale Normen des internationalen Rechts hinweg und bereitet die formelle Annexion der Krim vor.
Die Vorgeschichte mag Erklärung, aber keine Rechtfertigung des russischen Verhaltens sein
Urs Saxer ist Professor an der Universität Zürich und lehrt unter anderem Völkerrecht und internationale Beziehungen.
http://www.nzz.ch/meinung/debatte/der-k ... 1.18265005
Putin verstößt gegen russische Verfassung Von Otto Luchterhandt
18.04.2014 •13:04 Uhr Die Annexion der Krim war nicht nur völkerrechtswidrig. Die Verstöße gegen das Gewaltverbot und das Annexionsverbot der UN-Charta stellen zugleich Verstöße gegen die Verfassung Russlands dar. Ein Gastbeitrag.
Alle von Parlament und Regierung der Krim beschlossenen Maßnahmen zu ihrer Herauslösung aus der Ukraine, insbesondere die Unabhängigkeitserklärung (11. März), das Referendum (16. März) und der Abschluss des Vertrages über die Aufnahme in die Russländische Föderation (18. März), widersprachen der Verfassung der Ukraine von 1996. Sie bezeichnet die Krim zwar als „autonome Republik“, verleiht ihr aber nicht die Qualität eines Staates, sondern nur den Status einer regionalen Selbstverwaltungskörperschaft. Das Recht, über Teile des Staatsgebiets zu entscheiden, behält sie gesamtukrainischen Referenden vor (Artikel 3).
Die Unabhängigkeitserklärung und das Referendum sind nicht durch das Selbstbestimmungsrecht der Völker legitimiert. Präsident Putin hat sich am 18. März vor der im Kreml versammelten politischen Elite Russlands zu Unrecht darauf berufen. Zwar hat der Internationale Gerichtshof 2010 im Falle des Kosovo festgestellt, dass die Einseitigkeit einer Unabhängigkeitserklärung als solche den Prinzipien des universellen Völkerrechts nicht widerspreche. Das gelte aber dann nicht, wenn die Erklärung unter Verstoß gegen das allgemeine Gewaltverbot zustande gekommen sei.
Professor Dr. Otto Luchterhandt ist Direktor der Abteilung für Ostrechtsforschung an der Universität Hamburg.
http://www.faz.net/aktuell/politik/staa ... 91-p2.html
Es kann natürlich sein, dass diese drei Professoren –weil in „Mainstream-Medien veröffentlicht- so was von nebendran liegen, dass es die von Dir apostrophierte Volksschülergemeinschaft“ halt noch nicht gemerkt hat….
Obwohl: ist nicht auch der von Dir zitierte Link http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 84464.html aus einem "Mainstream-Medium"?
Da "passt's also scho'"?

So was dummes aber auch….
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2889
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Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von 2889 »

Hallo Volksschüler,

ich habe mir die oben von Ihnen zitierten Artikel zu den Themen „Schüsse auf dem Maidan“ und „Massaker von Odessa“ von der FAZ und Zeit Online genau angesehen.
Damit führen Sie sehr anschauliche Beispiele dafür an, wie unsere sogenannten „Leitmedien“ arbeiten:
Es wird lang und breit und viel geschrieben, ohne auf den Punkt zu kommen.

Diese Taktik wird Ihnen sicherlich nicht unbekannt sein – nicht wahr ?

In den Artikeln zu den Maidan-Ereignissen wird beispielsweise eine Fülle von Einzelheiten präsentiert. (Um welche Uhrzeit geschah was. Wer ist wann von wo nach wo marschiert.)
Aber das sind alles Dinge, die mittlerweile bekannt sind und nichts weiter zur Aufklärung beitragen. Dagegen wird vollkommen ausgeblendet, dass es Belege dafür gibt, dass Scharfschützen auf Demonstranten geschossen haben von Gebäuden, die unter Kontrolle der Maidan-Aktivisten standen und deswegen sehr viele der Demonstranten von hinten erschossen wurden. Aber weiterhin wird immer wieder und wieder an der Behauptung festgehalten, die Polizeieinheiten der Regierung wären die alleinigen Schuldigen und diese müssten nun endlich zur Rechenschaft gezogen werden.

Zwar wird die BBC-Reportage erwähnt, jedoch werden die wesentlichen Ergebnisse daraus vollkommen verschwiegen.

Liegt es daran, dass diese Ergebnisse hohe Repräsentanten der jetzigen Kiewer Administration belasten ?
(Im Besonderen Andrij Parubij, den Kommandanten des Maidan, jetzt Stellvertretender Präsident im ukrainischen Parlament)

Warum lässt die Kiewer Stadtverwaltung mit Herrn Klitschko als Bürgermeister wichtige Beweismittel vernichten ?
(Die Bäume, die von Kugeln durchschossen wurden, werden gefällt. Die Einschusskanäle zeigen nämlich, von wo aus geschossen wurde.)

Vorgetäuschte Scheinaktivitäten werden den Lesern dieser Artikel als „Untersuchung und Aufarbeitung“ der Vorkommnisse präsentiert. Die Kiewer Administration will Verbrechen vertuschen und hat kein Interesse an einer vollständigen Aufklärung, da die Spuren zu hohen Repräsentanten führen.
Warum machen sich die Schreiber und Herausgeber dieser Artikel zu deren Helfershelfern ?


Hier ist der Forum-Beitrag zur BBC-Reportage:
http://www.publikumskonferenz.de/forum/ ... 80d07c6527


Zum Massaker von Odessa kann ich diesen Forum-Beitrag sehr empfehlen:
http://www.publikumskonferenz.de/forum/ ... 80d07c6527

Darin findet man eine sehr sorgfältige Zusammenstellung, wie die Berichterstattung unserer „Leitmedien“ unmittelbar nach den Ereignissen in Odessa aussah.
Damals verfolgte man noch die Taktik:
Nur eine kurze Schlagzeile bringen mit verharmlosendem Text, dann schnell die Leser mit anderen Dingen ablenken

Im letzten Kommentar in diesem Forum-Beitrag findet man einen Link auf eine Dokumentation, die das Ausmaß des grausamen Geschehens zeigt und viele offene Fragen aufwirft.
Ares2014

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Ares2014 »

Werte Volksschülergemeinschaft, eure transatlantische Orientierung verhindert leider, Ereignisse aus allen Blickwinkeln zu sehen und zu bewerten. Um Euch da mal etwas auf die Beine zu helfen - Zb. Brzezinskys "Werk" - Die einzige Weltmacht besschreibt genau das Szenario der Ukraine-Krise und das Ziel: Eindämmung von Russland. Kann man im www als pdf runterladen. Damit ist alles Geschwafel obsolet, hier steht bereits die Anleitung drin !
Zur Krim: Gestohlen von Chrustschow ( Ukrainer), unter Wodka bestätigt von Jelzin, aber trotzdem nie Ukrainisch, denn Diebesgut wird kein Eigentum !
Glaubt ihr ersthaft, das Referendum würde heute anders ausfallen ? Die Krimbewohner hatten jedes Recht dazu. Im Kosovo gabs KEIN Referendum, die Abtrennung ( Annexion ) basiert auf Lügen ( Hufeisenplan) und angeblichen ethnischen Säuberungen , obwohl die UCK mehr Serben unter die Erde gebracht hat als umgedreht. Trotzdem wurde Kosovo durch NATO und USA von Serbien weggebombt !
Aber ist eine lässliche Sünde, WIR sind ja die Guten !
Nebenbei - Prof. Merkel und Prof. Schachtschneider haben wohl Renomee genug, da bedarf es keiner weiteren Honorarprofessoren, die Gefälligkeitsgutachten abgeben.
Ben Nevis

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Ben Nevis »

Quellenangabe:
DIE EINZIGE WELTMACHT
Amerikas Strategie der Vorherrschaft

Vorwort von Hans-Dietrich Genscher

Zbigniew Brzezinski,
geboren 1928 in Warschau, war von 1977 bis 1981
Sicherheitsberater von US-Präsident Carter. Heute ist er Professor für
Amerikanische Außenpolitik an der Johns Hop-kins Universität in
Baltimore und Berater am »Zentrum für Stra-tegische und Internationale
Studien« (CSIS) in Washington D.C.
Fundstelle:
http://www.attac-leipzig.de/allg/materi ... tmacht.pdf
Telekinese

Re: Telepolis - Gute Einschätzung des Maidans in der Ukraine

Beitrag von Telekinese »

Eine äußerts erstaunlich gute Einschätzung der Ukrainekrise und ihre Vorgeschicht wurde am 20.03.2015 vom Deutschlandfunk gesendet.
45ige spannende und aufschlussreiche Minuten die mich wirklich staunen ließen, die Reportage war so eine ganz andere Sprech- und Deutungsweise in einem deutschen Medium!

Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/dossier.1169.de.html
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