T.: Digitalisierung, technisch anfällig / Hacker und öffentl. Infrastruktur

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Kritischer Hörer

T.: Digitalisierung, technisch anfällig / Hacker und öffentl. Infrastruktur

Beitrag von Kritischer Hörer »

https://meta.tagesschau.de/id/140910/of ... -stromnetz
17.02.2019 - 10:05 | Offenbar mehr Hackerangriffe auf deutsches Stromnetz
Wie einfach ein Angriff auf ein Wasserwerk geht,
hat ein "Hacker" im ÖR einmal vorgeführt.
– Ich habe einmal gelesen, dass sowohl die USA als auch Russland in der Lage wären, die Infrastruktur des jeweiligen anderen lahmzulegen.
Wie weit das gehen kann, haben die USA immerhin im Fall stuxxnet im Iran vorgeführt. Legale (!) Zentrifugen wurden wurden durch den auf Siemensteile angesetzten Virus zerstört.

– Mich nervt, dass offensichtlich Techniker überhaupt nicht in Erwägung ziehen, wie abhängig wir auf der Erde sind von z.B. Sonnenwinden. In einer Wissenssendung des BR wurde berichtet, wie sich allein schon Schwankungen der Eruptionen auf der Sonne (Sonnenwind) auswirken. Im 19. Jh. brannten bei einer besonders starken Eruption Geräte in den neuen Telegrafenämtern.
Heute würde das den Zusammenbruch eines großen Teils unseres Strommetzes zur Folge haben.
Statt analoge Systeme auszubauen, machen wir das Gegenteil. Wir setzen alles auf die Digitalisierungskarten.

Anmerkung: Die Hackervorführung war meiner Erinnerung nach auf Phönix.

- Der BR brachte eine aufschlussreiche Sendung in seinem Wissensprogramm (früher Schulfunk). Da wurde erläutert, wie Sonnenwinde sich auswirken.
Und in einem historischen Beispiel (19.Jh) wurde berichtet, wie eine Eruption auf der Sonne, Brände in Telegrafenanstalten auslöste. Ein Fachmann meinte, dass das heute wohl den Zusammenbruch des Strommetze bedeuten würde.

Deshalb die "alte" Sicherheitsvorschrift, wichtige Systeme redundant, also mit einem Zweitsystem für den Ausfall, herzustellen.
Wieso das zensiert wurde, ist mir wieder einmal höchst schleierhaft.

31.01.19 https://www.br.de/mediathek/podcast/rad ... en/1450247 ca. 14' Auswirkungen auf das Stromnetz, histor. Beispiele 19.Jh., 1989
https://www.br.de/radio/bayern2/service ... -2406.html Im Sommer 1859 geschahen weltweit eigenartige Dinge. Etwa vom 28. auf den 29. August, wie das Olmützer Blatt "Die Neue Zeit" berichtete.
"Heute Nachts gegen 2 Uhr nahm man am nördlichen Himmel eine äußerst interessante Lufterscheinung wahr, welche anfänglich irrthümlicher Weise für den Ausbruch einer Feuersbrunst gehalten wurde und einem Nordlicht ganz ähnlich war. … Nordamerika und den hohen Norden Europas traf es ein paar Tage später noch heftiger. Auch hier flossen auf einmal elektrische Ströme durch die Telegrafendrähte. Diesmal waren sie allerdings so stark, dass es zu Funkenentladungen kam; Geräte brannten durch und Telegrafenpapier ging in Flammen auf. Gleichzeitig tanzten selbst über Rom, Kuba und Hawaii Nordlichter am Himmel. Erst am 4. September endete der Spuk.
Die Ursache all dieser Vorfälle entdeckte durch Zufall ein englischer Astronom: Richard Christopher Carrington. Er berichtete seinen Kollegen der Royal Astronomical Society später folgendes: … Er habe gerade versucht, die Bewegungen einer Gruppe von Flecken auf der Sonnenoberfläche aufzuzeichnen, ... "... als zwei Stellen von einem äußerst strahlenden und weißen Licht hervorbrachen." ...
… Das Wechselspiel zwischen dem Erdmagnetfeld und den geladenen Teilchen, die die Sonne bei einer Eruption ins All schleudert, kann drastische Auswirkungen haben. Besonders, weil die elektrischen Ströme, die dabei rund um den Globus unterwegs sind, extrem schwanken, erklärt Jürgen Matzka vom GFZ in Niemegk. "Diese starken Ströme, die in der oberen Atmosphäre fließen, die sind zeitlich sehr stark veränderlich. Und diese zeitliche Veränderung der Ströme, das sorgt dafür, durch die sog. Induktion, dass im nächsten elektrischen Leiter, der zur Verfügung steht, starke elektrische Ströme entstehen."
Das funktioniert ähnlich wie bei einer elektrischen Zahnbürste. In der Ladestation fließt Wechselstrom durch eine Drahtspule.
Eine weitere Spule befindet sich im Griff der Zahnbürste. Setzt man die Bürste nun auf die Ladestation, dann beginnt auch in der Zahnbürsten-Spule Strom zu fließen – ohne dass sich die Drähte berühren.
Passiert so etwas aber zwischen den leitfähigen Schichten der Erdatmosphäre auf der einen und unseren Hochspannungsnetzen auf der anderen Seite, dann kann das fatal sein. "Plötzlich fließen dann sehr starke Ströme zwischen dem Stromnetz und der Erde, die gehen alle durch einen Transformator durch. Und wenn das ganz starke Magnetfeldänderungen sind, dann kann so ein Transformator dabei auch zu heiß werden und zu brennen anfangen." Im ungünstigsten Fall kann das die Stromversorgung großflächig kappen. 1859, beim Carrington-Ereignis, war nur das noch junge Telegrafennetz betroffen. Dass es teilweise ausfiel, war zwar bedauerlich, ließ sich damals aber noch gut verkraften. Heute sind wir in allen Lebensbereichen auf Elektrizität angewiesen.
Wie verwundbar uns das gegenüber geomagnetischen Stürmen macht, das konnte man im März 1989 sehen. Da legte ein solcher Sturm über Stunden Teile des kanadischen Stromnetzes lahm. 2003 führte ein koronaler Massenauswurf zu Stromausfällen in Nordamerika und Nordosteuropa. Selbst in Südafrika überhitzten Transformatoren.
All das ist aber harmlos im Vergleich zu den Schäden, die ein geomagnetischer Mega-Sturm wie der von 1859 heute verursachen würde. Zig Millionen Menschen könnten Wochen oder sogar Monate lang ohne Strom sein. Der wirtschaftliche Schaden, so schätzen Versicherungen, ginge in die Billionen. Und die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Sturm ist gar nicht so gering. …
"Die Kommunikation wird gestört, weil das Leitfähigkeits-Verhalten von der Ionosphäre geändert wird. Das heißt, die Radiowellen, die von den Satelliten gesendet werden oder auch vom Radio zum Beispiel, oder Kommunikation, auch vielleicht im Militär wichtig – das funktioniert alles nicht mehr richtig. Und deswegen muss man unter Umständen Maßnahmen treffen, dass man dadurch nicht betroffen wird."
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