Forum der toten Kommentare

[Colanuss]

Hallo!

Das Forum für tote Kommentare finde ich sehr gut...
Ergänzend fände ich ein Forum der gefaketen Kommentare sehr interessant...
Damit meine ich Kommentare von Trollen, die offensichtlich professionell Propaganda betreiben...
Da ist natürlich die Beweisführung recht schwierig, darum scheint diese Art der Meinungsbildung
sehr beliebt zu sein/werden...
Ärgerlich ist aber leider, das so gestreute Informationen natürlich massiv Einfluss auf die Meinung
des Lesers nehmen und das ist ja wohl auch beabsichtigt...
Vielleicht wäre ja auch einfach nur eine Diskussion dazu notwendig, in Verbindung mit der Bitte an
die Medien, hier besonders aufzupassen, Möglichkeiten zur Überprüfung der Identität des Autors zu
nutzen, Konsequenzen daraus zu ziehen...
Das ist nur so eine Idee, denn das Thema scheint mir zunehmend wichtig zu werden...

Gruß

Colanuss

[Telekinese]

Hallo Colanuss,

Ein Forum für "gefakte" Kommentare halte ich für keine gute Idee. Damit wird der Spekulation Tor und Tür geöffnet.
Zumal die Beweisführung wirklich ein schwieriges Unterfangen wärer.
Auch bin ich der Meinung das die Begriffe "Trolle", "...versteher" oder "5. Kolonne" eher diffamierend eingesetzt werden. Übrigens von beiden Seiten.

Obwohl es ja wirklich bezahlte Jubelposter geben soll.

In diesem Forum soll es um Informationen gehen, die weggelassen, oder verdreht ja manchmal sogar verkehrt dargestellt werden. Und vor allen Dingen mit überprüfbaren Quellenangaben.

[Irena]

...von Trollen, die offensichtlich professionell Propaganda betreiben

Ich, wie Telekinese, meine, dass "offensichtlich" ist sehr dehnbares Begriff. Was für Einen offensichtlich ist, für anderen ist es nicht.

Ich hatte Anfangs dieses Jahres ein Fall mit Forum "Vorota", also aus russisch übersetzt "Tor", die eigentlich für die russische Einwanderer bestimmt ist. Schon vor Jahren hatte ich mich dort verkehrt, dann habe aufgehört, weil finde mühsam Kyrilliza auf meiner Tastatur zu tippen. Jetzt wollte kucken, was dort über ukrainische Krise geschrieben wird. Es war riesiges Thread mit fast 1000 Seiten. nach den Übersicht der Beiträge habe ich festgestellt, dass zum Einem man nutzt russische Sprache, aber die, die für mich fremd klingt. Vielleicht eben deswegen, weil ich kenne literarische Sprache. Dort war mit harten Bandagen gekämpft. Ukrainer hielten ihren Stellung fest und so könnte man es als Bellen von einer Seite und dann - im Antwort - das Bellen von anderer bezeichnen. Vielleicht waren dort nennenswerte Beiträge, die analytisch zur Sache herankamen, dennoch waren sie versunken in Chor des Bellens.

Ich hatte dort ein Paar Beitrage geschrieben, sofort als Troll abgestempelt und es war keine Stunde vergangen und ich war gesperrt(!!!). Nun, ich bin sicher neu hier - in diesem Forum. Dennoch hoffe, dass man einige Meinung über mich bilden könnte. Ich versuche in einer Diskussion die Emotionen außen vor zu halten und ich versuche analytisch der Sache zugehen, auch in Einbezug der eigenen Erfahrungen. Die Sperrung hatte ich empfunden als eine Ohrfeige. Ich hatte versucht mit Administration Kontakt aufzunehmen, den Grund für meine Sperrung herauszufinden. Vergebens.

Ich schreibe es zum einem, weil solches Verhalten Internet-Platform Vorota.de muss Ínternet-öffentlichkeit bekannt werden. Zum Anderem aber zu zeigen auf dem Beispiel, dass für Jemanden war ich offensichtlich ein Troll.

Offen gesagt, denke ich, man muss unterscheiden die Rolle der Trolle. In dem Sinne, dass sie verzerren die realistische Kräfteverhältnis in der Gesellschaft und damit unsere Wahrnehmung dieser Gesellschaft (falsche Wahrnehmung kann zu falschen Handlungen führen), sind sie zu bekämpfen. Dennoch, wenn man sie - als bedeutungstragende Inhalt bezeichnet - geht es nur um semantischen Inhalt. Ist es wirklich ein Fake, der eine falsche Behauptung aufstellt? In einem Kommentar, denke ich, ist es schwieriger. An diese Krankheit leidet eher der Artikel, zu dem Kommentar geschrieben wurde - auch von dem Troll.

Ich persönlich finde wichtiger die Art und Weise von den Kommentaren - vielfach auch prorussischen . Durch Anonymität des Internets viel betrachten es als Ort, wo man alles auskotzen, was man auf der Zunge hat. Mit dem würde ich kämpfen wollen. Einen Troll, der sachlich auf meine Einwände antwortet, der seine logische Kette zum geschehen beibringt, kann ich durchaus als Gesprächspartner haben.

[Irena]

Ärgerlich ist aber leider, das so gestreute Informationen natürlich massiv Einfluss auf die Meinung
des Lesers nehmen und das ist ja wohl auch beabsichtigt...

Vielleicht unterscheide ich mich von anderen Lesern, nur lese ich Kommentaren äußerst selten. Und wenn lese, dann um herauszufinden, ob meine Wahrnehmung des Artikels von anderen unterscheidet und in wieweit.

Insofern zu sagen, dass die Kommentare massive Einfluss auf die Meinung des Lesers nehmen, ist nicht ganz richtig. Kritische Leser können in Kommentaren eine Bestätigung finden. Dennoch dafür müssen sie schon vorher eine Vorahnung, einen Zweifel haben. Ein konservativer Leser liest aber nur den Artikel. Und auf ihm bleibt hängen das, was in Artikel geschrieben wurde. Daher nicht die Trolle massive Einfluss nehmen. Es sind die Journalisten, die Artikel schreiben!