Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

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Kritischer Hörer

Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von Kritischer Hörer »

https://meta.tagesschau.de/id/126237/te ... nt-3122822
18.08.2017 - 16:13 | Terror in Barcelona: Trump provoziert mit falscher Legende
Massaker der USA in den Philippinen.
Man könnte ja den wenig geglückten Hinweis Trumps benützen, um an das Massaker an den Philippinos erinnern.
Bei den Auseinandersetzungen vor über 100 Jahren starben nach neueren Schätzungen bis zu einer Dreiviertelmillion philippinische Zivilisten. Das entspräche zehn Prozent der damaligen Bevölkerung.
Die USA haben dann die Philippinen, die schon die Selbstständigkeit erklärt hatten, annektiert.

Anmerkung: Es gibt hierzu verschiedene Quellen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Philippin ... lonialzeit "Die USA erkannten die junge philippinische Republik nicht an und bekämpften sie im Philippinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 massiv. Etwa eine Million Filipinos (20 % der Gesamtbevölkerung) kamen während dieser Zeit ums Leben, und das Land wurde zur amerikanischen Kolonie." Die 10% standen in einer anderen Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/politik/gesc ... 67292.html

http://www.historyisaweapon.com/defcon1 ... sacre.html "At the end of the nineteenth century, the United States moved to expand its formal empire, annexing lands in Hawaii, Guam, Cuba, Puerto Rico, Samoa, and the Philippines following the end of the Spanish-American War."
MrMadMarkus

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von MrMadMarkus »

Man sollte die deutsche Wikipedia bei Themen mit USA-Bezug mit großer Vorsicht genießen. Der Artikel der englischen Wikipedia verortet die Zahl der getöteten Zivilisten bei ca. 250.000.
Kritischer Hörer

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von Kritischer Hörer »

"Man sollte die deutsche Wikipedia bei Themen mit USA-Bezug mit großer Vorsicht genießen. Der Artikel der englischen Wikipedia verortet die Zahl der getöteten Zivilisten bei ca. 250.000."
Die englischsprachige Wikipedia muss man mit ebenso großer Vorsicht genießen, wenn die Politik der USA tangiert ist.
Ich habe vor einigen Jahren mit großem Interesse verfolgt, wie nach dem Putsch in den Philippinen durch Arroyo gegen den gewählten Präsidenten Estrada offensichtlich (vom Zeitaufwand her) eher professionelle Schreiber versuchten, jegliche Kritik an der US-freundlichen Putschistin zu unterdrücken.

Die deutsche Wikipedia war da näher an der Wahrheit.

Das Pentagon unterhält ca. 27 000 Mitarbeiter für die Außendarstellung vulgo Propaganda.
MrMadMarkus

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von MrMadMarkus »

Kritischer Hörer hat geschrieben: Die englischsprachige Wikipedia muss man mit ebenso großer Vorsicht genießen, wenn die Politik der USA tangiert ist.
Ich habe vor einigen Jahren mit großem Interesse verfolgt, wie nach dem Putsch in den Philippinen durch Arroyo gegen den gewählten Präsidenten Estrada offensichtlich (vom Zeitaufwand her) eher professionelle Schreiber versuchten, jegliche Kritik an der US-freundlichen Putschistin zu unterdrücken.
Haben tausende von amerikanischen Lohnschreibern den Artikel geändert oder ist der innenpolitische Konflikt der Phillipinen in die englische Wikipedia übergeschwappt? Die einfachste Erklärung ist oft die richtige. Zumal letzteres regelmäßig bei Wikis passiert: Völkermord an den Armeniern, Sepoy Aufstand um nur zwei zu nennen.

PS: Weiterhin spielte sich die innenpolitische Auseinandersetzung zw. Estrada und Arroyo im Jahr 2001 ab. Also fast zehn Jahre nach dem Abzug der US-Truppen von den Phillipinen.
Kritischer Hörer

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von Kritischer Hörer »

PS: Weiterhin spielte sich die innenpolitische Auseinandersetzung zw. Estrada und Arroyo im Jahr 2001 ab. Also fast zehn Jahre nach dem Abzug der US-Truppen von den Phillipinen.
Nach der philippinischen Verfassung ist es (nach der Marcosdiktatur) nicht erlaubt, ausländisches Militär dauerhaft zu stationieren.
Die USA haben aber ununterbrochen ihre Militärstützpunkte behalten.
Estrada hätte da vielleicht die Verfassung durchgesetzt, wie er es auch bei der vorgesehenen Landreform versuchte.
Zudem hatte er noch erstaunlich erfolgreich begonnen, die islamistischen Terroristen von Abu Sayaff zu bekämpfen.

Was später - nach dem Putsch - die US-Botschafterin in Mindanao zu suchen hatte, als ein Abtrennungsvorvertrag unterzeichnet werden sollte, ist mir ein Rätsel, könnte aber auf US-Interessen in Mindanao hinweisen.

Alle Probleme sind noch aktuell. Der jetzige Präsident Duterte hat damit zu kämpfen.

PS.: Informationen nach der in Manila beheimateten Daily Tribune und den Manila Times.
Zu Wikipedia: http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=28035 "Die dunkle Seite der Wikipedia". "Wie sich sehr schnell herausstellte, richten sich diese Rufmordkampagnen dabei nicht nur gegen Dr. Ganser, sondern gegen viele verschiedene Personen, die sich gegen Krieg und gegen die NATO-Geopolitik positionieren. [...]
Die Öffentlichkeit muss darüber informiert werden, dass Wikipedia in großen Teilen eben nicht objektiv ist."
MrMadMarkus

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von MrMadMarkus »

Die USA haben aber ununterbrochen ihre Militärstützpunkte behalten.
Das ist definitiv falsch. 91/92 erfolgte ein vollständiger Abzug. Erst in allerjüngster Vergangenheit hat sich das unter dem Eindruck der chinesischen Expansionpolitik und der Bedrohung durch islamische Terroristen wieder geändert. Um die Jahrtausendwende gab es nicht mehr als sporadische gemeinsame Übungen, aber keine dauerhalte Stationierung.

https://www.militarytimes.com/news/your ... ilippines/

https://en.wikipedia.org/wiki/Enhanced_ ... _Agreement
Kritischer Hörer

Re: Tagesschau: Massaker der USA in den Philippinen. 10 % der Bevölkerung. Dann Annexion.

Beitrag von Kritischer Hörer »

Das ist definitiv falsch. 91/92 erfolgte ein vollständiger Abzug. Erst in allerjüngster Vergangenheit hat sich das unter dem Eindruck der chinesischen Expansionpolitik und der Bedrohung durch islamische Terroristen wieder geändert. Um die Jahrtausendwende gab es nicht mehr als sporadische gemeinsame Übungen, aber keine dauerhalte Stationierung.
Selbst die eher zweifelhafte Quelle der englischen Wikipedia gibt das nicht her.

Worauf Sie anspielen, war eine Folge der Marcos-Diktatur.
Der US-hörige Marcos wurde am Ende von US-Militär mit einem riesigen philippinischem Goldschatz nach Hawaii ausgeflogen.
(Die jetzige Regierung Duterte versucht gerade, einiges wiederzubekommen.)
Da war das US-Militär tatsächlich vorübergehend unerwünscht.
Zu Zeiten Estradas waren sie längst wieder anwesend. Formal gesehen scheinen sie durch eine Art Rotation auf die philippinische Verfassung Rücksicht zu nehmen.

Ein bis zur Anzeige gelangter Vergewaltigungsfall durch US-Militärangehörige hat in den Philippinen heftige Diskussionen über die Präsenz des US-Militärs ausgelöst - u.a. auch die Forderung, US-Soldaten in den Philippinen vor Gericht stellen zu können.

In letzter Zeit versuchen die Philippinen sich gerade, entgegen Ihres Statements, von der Abhängigkeit von den USA zu emanzipieren. Duterte hat gerade engeren Kontakt mit China aufgenommen, und will auch Russland mit ins Boot holen.

Der islamistische Terrorismus: Ich wünsche mir da schon lange einmal eine gründliche Recherche über die Rolle der USA.
Oder was wollte die US-Botschafterin bei der Vorvertragsunterzeichnung einer weitgehenden Unabhängigkeit der islamischen Regionen der Philippinen?
Sind da nicht möglicherweise Parallelen zu Afghanistan, wo Brzezinski vor einigen Monaten erklärte, dass die USA die Islamisten gezielt hereingeholt hätten?

Wikipedia: Was den Arroyo-Beitrag anbetrifft, ist die deutsche Wikipedia ist da (ausnahmsweise?) wesentlich neutraler. In der englischen Version kann man im Archiv nachlesen, wie seinerzeit arroyokritische Autoren vermutlich von Administratoren richtiggehend zensiert und sogar mit Lizenzentzug bedroht wurden.
Ein objektiver Artikel kommt so wohl kaum zustande.

PS.: @MrMadMarkus. Wo sind Sie bisher bei den ÖR zensiert worden? Tragen Sie doch etwas bei, wenn es bei Ihnen der Fall war.
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