Tagesschau: Politische Gefangene in der DDR mussten für Westfirmen arbeiten

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Kritischer Hörer

Tagesschau: Politische Gefangene in der DDR mussten für Westfirmen arbeiten

Beitrag von Kritischer Hörer »

https://meta.tagesschau.de/id/124318/dd ... nt-3049039
15.06.2017 - 11:44 | DDR-Geschichte: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Politische Gefangene in der DDR mussten für Westfirmen arbeiten
@11:16 von joebeling
– Spiegel: West-Pharmafirmen betrieben Menschenversuche in der DDR.

– Report Mainz: Westdeutsche Firmen profitierten von der Ausbeutung politischer Gefangener in der DDR.

Anmerkung: Antwort auf Forumsbeitrag
Am 15. Juni 2017 um 11:16 von joebeling
Gerüchte? Jeder hat seine Wahrheit.
Unter uns auf dem Schulhof (Berlin-West, 70er Jahre) wurde erzählt, dass westdeutsche Unternehmen finanziell und materiell am Bau und Unterhalt der Mauer beteiligt waren.

Mag sein, dass Ulbricht keine Mauer wollte. Aber ihm war wohl bewusst, dass ihr Bau wahrscheinlich und zur Aufrechterhaltung der Diktatur zunehmend notwendig war.
Sonst hätte er (aus meiner Sicht) nicht so reflexhaft eindeutig auf eine Frage geantwortet, die allgemeiner gestellt wurde.

Es wäre auch mal interessant, mehr Fakten darüber zu erhalten, wie stark die DDR-Wirtschaft mit der westdeutschen Wirtschaft verflochten war.

zur (noch zu belegenden) These "Billiglohnland DDR":

Sollte die Mauer ein Billiglohnland des Westens einhegen?

War die Öffnung der Wirtschaft Chinas in den 80ern als Billiglohnland für den Westen ein Anfang vom Ende der DDR als Billiglohnland des Westens?

Hat man demnach die DRR-Bürgerrechtler einfach gewähren lassen, weil die DDR für den Westen weniger renditeträchtig geworden war?

Quellen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 99306.html

http://www.ardmediathek.de/tv/REPORT-MA ... d=19090170
oder https://www.swr.de/report/blut-gege-dev ... index.html Aus Stasi-Akten geht jetzt hervor, dass zahlreiche Warenhäuser Produkte von DDR-Betrieben bezogen, die Häftlinge für sich arbeiten ließen. Darunter ALDI, Kaufhof, Karstadt, Woolworth und Schlecker. Auch der Volkswagen-Konzern sei betroffen – so die Studie, die REPORT MAINZ vorliegt.
VW habe in den 1980er Jahren Scheinwerfer aus einem DDR-Werk erhalten, das auch Gefangene beschäftigte. Mehrere hundert Westfirmen kauften Produkte aus DDR-Betrieben. Dort seien oft auch politische Häftlinge zur Arbeit eingesetzt worden.


15.06.2017 - 13:42 | DDR-Geschichte: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Warum die Berliner nicht mitstimmen durften.
@12:11 von Dr. Manfred Körte
Ausführlichste Hintergrund-informationen darüber, wie Adenauer darum kämpfte, dass die Berliner nicht mitstimmen durften finden sich u.a. bei Rudolf Jungnickel, Kabale am Rhein. Der Kanzler und sein Monsignore, Weimar 1994.
Bei der Vorbereitung zur Verabschiedung des GGs hat Adenauer vor allem bei den "Genfer Sitzungen" sehr präzis darauf hingearbeitet, dass Berlin nicht als Bundesland in Frage kam.
Nur so macht auch seine Intervention bei Bidault Sinn.
Wenn das 4-Mächte-Status ohnehin verboten hätte, wäre dieser Aufwand doch völlig unerklärlich.
PS.: Wie mir juristisch geschultere Kollegen mitteilten, sei der 2+4-Vertrag formal kein Friedensvertrag. Dann müssten auch evtl. Reparationszahlungen geklärt werden.

15.06.2017 - 14:31 | DDR-Geschichte: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Österreich hat die Neutralität bekommen - nach langen
Verhandlungen.

Adenauer hat aber blockiert. Darüber haben sich auch alliierte Vertreter gewundert.
Stalin hatte offensichtlich die "Weltmission" Kommunismus aufgegeben zugunsten einer machtpolitischen Realität. Und da wäre ihm eine neutrale Zone westlich des Warschauer Paktes gelegen gekommen.
Deshalb hatte er offensichtlich auch die freien Wahlen einkalkuliert. Österreich ist mit diesem Modell ja auch nicht schlecht gefahren.

15.06.2017 - 15:00 | DDR-Geschichte: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"
Parallelen Bundesrepublik - DDR
Wer nicht betroffen war, hat es meist gar nicht mitbekommen: Aber auch im Westen gab es erstaunliche Verfahren gegen Gegner von Adenauers Politik.
Das Mitbringen einer DDR-Zeitung vom Verwandtenbesuch wurde als "Zuwiderhandlung gegen das KPD-Verbot" geahndet.
Bürger wurden wegen "Staatsgefährdung" bestraft, weil sie gegen die Wiederaufrüstung demonstrierten.
Eintreten für eine "Wiedervereinigung Deutschlands in freien Wahlen" wurde juristisch verfolgt, weil die Regierung der DDR ähnliche Forderungen erhoben hatte.
Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs waren sogar die Beweggründe "ohne rechtliche Bedeutung", denn "auch wer die staatsfeindlichen Ziele der SED nicht teilt, an den Untergrabungsaktionen aber dennoch bewusst teilnimmt, handeln in verfassungsfeindlicher Absicht".
[Alle Angaben nach Ingo Müller, Furchtbare Juristen, München, 1987]

Der letzte Beitrag von 15:00 - Parallelen Bundesrepublik - DDR - wurde doch noch freigeschaltet, also nicht zensiert.
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