Tagesschau: Wieso sind griechische Milliardäre noch immer steuerbefreit? Weil es die Troika so will.

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Kritischer Hörer

Tagesschau: Wieso sind griechische Milliardäre noch immer steuerbefreit? Weil es die Troika so will.

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http://meta.tagesschau.de/id/120493/gri ... nt-2901472
14.02.2017 - 16:32 | Griechische Wirtschaft schrumpft Ende 2016
"Wieso sind griechische Milliardäre noch immer steuerbefreit?"
@13:17 von Heißer Schnee
Weil es die Troika so will.
„Funkhaus Europa: Herr Varoufakis, in Deutschland sagen viele Menschen immer noch: "Warum sollen wir als deutsche Steuerzahler für Griechenlands Schulden aufkommen, wenn die reichen Griechen ihre Steuern nicht korrekt bezahlen?" Warum haben sie als griechischer Finanzminister nicht zuerst die griechischen Eliten zur Kasse gebeten, statt mit den europäischen Partnern über Schuldenerleichterungen zu diskutieren?
Prof. Varoufakis:
"... ein internet-gestütztes Fahndungssystem aufzubauen. Damit wollten wir all jene erfassen, die Banküberweisungen tätigen, welche nicht mit ihren Steuererklärungen zusammen passen. Unser Ziel war es, auf diesem Wege über eine halbe Million Steuersünder der oberen Einkommensgruppen ausfindig zu machen.... Ich muss ihnen sagen und das ist wirklich schockierend, nachdem ich als Minister zurückgetreten war, lautete eine der Forderungen der Troika, diese Steuerfahndungsbehörde aufzulösen."
Anmerkung: Antwort auf: Am 14. Februar 2017 um 13:17 von Heißer Schnee
Wieso sind griechische Milliardäre noch immer steuerbefreit?
Wieso sind griechische Reeder noch immer von der Einkommensteuer befreit? Erst wenn die Griechen mir, der ich 50% Steuern und Abgaben zahlen muss und davon einiges sicher bei diesen Milliardären landet, das erklären, dann können sie uns um weiteres Geld anbetteln. Wäre ich ein Grieche, ich würde übrigens nicht gegen die Gläubiger demonstrieren, die Griechenland noch am Leben halten, sondern gegen die Schuldenmacher im eigenen Land. Eine direkte Frage an die Griechen. Ist es euch nicht peinlich, dass z.B. die baltischen Staaten, die einen viel niedrigeren Lebensstandard haben, als ihr, euch eure Staatsausgaben mitfinanzieren müssen? Ich würde mich, ehrlich gesagt, in Grund und Boden schämen.

Quelle: 06.11.15 http://www.funkhauseuropa.de/sendungen/ ... w-100.html „Funkhaus Europa: Herr Varoufakis, in Deutschland sagen viele Menschen immer noch: "Warum sollen wir als deutsche Steuerzahler für Griechenlands Schulden aufkommen, wenn die reichen Griechen ihre Steuern nicht korrekt bezahlen?" Warum haben sie als griechischer Finanzminister nicht zuerst die griechischen Eliten zur Kasse gebeten, statt mit den europäischen Partnern über Schuldenerleichterungen zu diskutieren? Yanis Varoufakis: Das ist das erste, was ich getan habe. Gleich ab der ersten Woche habe ich damit begonnen, zu versuchen, die gutverdienenden Steuersünder zu belangen. Mit dem neuen Leiter der Steuerfahndungsbehörde Panajiotis Danis, den ich auserwählt hatte, haben wir angefangen, ein internet-gestütztes Fahndungssystem aufzubauen. Damit wollten wir all jene erfassen, die Banküberweisungen tätigen, welche nicht mit ihren Steuererklärungen zusammen passen. Unser Ziel war es, auf diesem Wege über eine halbe Million Steuersünder der oberen Einkommensgruppen ausfindig zu machen. Innerhalb eines Jahres wollten wir damit fertig sein.
Ich muss ihnen sagen und das ist wirklich schockierend, nachdem ich als Minister zurückgetreten war, lautete eine der Forderungen der Troika, diese Steuerfahndungsbehörde aufzulösen. Ich glaube, das sagt schon alles aus. Der beste Freund der Steuerhinterzieher unter den griechischen Besserverdienenden ist die Troika und das ist etwas, was die deutschen Steuerzahler wissen sollten.

Funkhaus Europa: Was ist aber mit dem Schwarzgeld von Griechen auf Schweizer Konten? Die Schweiz hat ihnen die Zusammenarbeit angeboten. Warum ist das nicht vorangekommen?
Yanis Varoufakis: Wir wollten Informationen dazu haben, welche Griechen wie viel Geld in der Schweiz angelegt haben, um zu sehen, ob diese Gelder in Griechenland auch angegeben wurden. Da waren die Schweizer aber absolut eindeutig, dass sie diese Daten nicht rausrücken. Wir konnten nur Informationen erhalten, wenn wir wussten, wer wie viel auf welchem Konto in welcher Schweizer Bank angelegt hat. Aber wenn wir all diese Daten hätten, dann bräuchten wir auch nicht so sehr die Unterstützung der Schweizer Behörden.
Die Schweizer haben uns vorgeschlagen, eine Amnestie für all jene zu gewähren, die unversteuertes Geld in der Schweiz haben. Das habe ich auch akzeptiert, weil es wenigstens etwas ist. Wir sollten diesen Steuersündern anbieten, zehn bis 15 Prozent Steuern zu zahlen, wenn sie sich freiwillig melden, um ihre Verpflichtungen gegenüber Griechenland zu begleichen. Es bleibt aber ein Problem sozialer Gerechtigkeit. Denn ein Grieche, der unversteuertes Geld in Griechenland hat, bezahlt in solchen Fällen 40 Prozent Steuern. Die Schweizer wollten aber auf keinen Fall akzeptieren, dass wir höhere Abgeltungssteuern verlangen. (Am Ende haben sich beide Regierungen auf 21 Prozent Abgeltungssteuer geeinigt. Anmerkung der Redaktion)

Vgl. auch 29.10.15 http://www.heise.de/tp/druck/mb/artikel/46/46249/1.html "Jede Wette, dass die Schuldenbremse die nächste Krise nicht überlebt" „Aber auch in Griechenland gibt es kein "Wir". Es ging nicht um Deutschland gegen Griechenland: Während die breite Masse der Bevölkerung die Leittragenden sind, lacht sich das Kapital ins Fäustchen. Endlich werden die Reformen durchgeführt, die sie sich so lange erhofft haben. Endlich wird wieder umverteilt: So ist der Anteil der Löhne am Gesamteinkommen von etwa 65 Prozent im Jahr 2002 auf etwa 53 Prozent 2015 gefallen. Das heißt umgekehrt: den Unternehmern und Rentiers fällt mehr vom gesellschaftlich produzierten Reichtum zu. Der Wealth-X and UBS Ultra Wealth Report zeigt, dass es 2013 in Griechenland 505 sogenannte Ultra-Reiche gab, die insgesamt über 60 Milliarden US-Dollar verfügten. 2014 waren es schon 60 Personen mehr, mit insgesamt 70 Milliarden US-Dollar Vermögen - ein Zuwachs von 16,7 Prozent. Bei der Steuerbelastung sieht es ähnlich aus, nur umgekehrt: die Armen zahlen.“
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