Lanz- Petition Schreiben an das ZDF
Verfasst: 11. Februar 2014, 00:04
zuschauerredaktion@zdf.de
ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
Geschäftsstelle Fernseh- und Verwaltungsrat
ZDF-Straße 1
55127 Mainz
Postanschrift:
ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN
Intendanz/Programmdirektion
55100 Mainz
E-Mail: Fernsehrat@zdf.de
Sehr geehrter Herr Dr. Bellut,
sehr geehrter Herr Dr. Himmler,
sehr geehrte Damen und Herren des Fernsehrates,
die Online-Petition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag“ wurde innerhalb einer Laufzeit von nur zwei Wochen von fast einer viertel Million Menschen unterstützt.
Darüber hinaus generierte der Aufruf u.a. um die 36000 Likes auf Facebook, 1289 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter, 1759 Kommentarseiten auf der Plattform openPetition sowie mehrere hunderte Medienberichte in regionalen und überregionalen Medien.
Mit einer beträchtlichen Anzahl von MitzeichnerInnen stand ich in persönlichem Mailkontakt, einem Querschnitt durch alle sozialen Schichten vom Studenten bis zum Rentner, vom Publizisten bis zum Polizisten vom Steuerberater bis zum Kunstschaffenden – alle Berufsgruppen und Altersschichten waren vorhanden. Der Versuch, die MitzeichnerInnen der Petition als eine „unbedeutende anonyme Gruppe“ abzuwerten, die sich klickend und mobbend der Anonymität im Internet bedient, ist damit obsolet.
Im Marketingstudium lernt man, dass ein Kunde, der sich offen zu einer Beschwerde hinreißen lässt, 220 potentielle Beschwerdeführer repräsentiert.
Jedes ernst zu nehmende Unternehmen beherzigt inzwischen diese Regel und hat das Beschwerdemanagement als Kundenbindungsinstrument etabliert.
Sie können sich also nach Beherzigung der Regel (1+19)*11 = 220 bei 233.355 Mitzeichnerinnen gegen eine qualitativ schwache ZDF-Sendung ungefähr ausrechnen, welches ZuschauerInnen-Potential hier mit Nachdruck Veränderungen fordert.
Ein reklamierender Zuschauer bietet die Chance zum Dialog.
Inwieweit die Antwort auf die Beschwerde dem unzufriedenen Zuschauer Anlass zur Freude gibt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass Publikumsbeziehungen erhalten oder sogar vertieft,
Schwachstellen im Programm aufgedeckt und Qualitätsverbesserungen erreicht werden können - sofern der eigene Programmauftrag von den Verantwortlichen ernst genommen wird.
Die Petition als internetbasiertes Beteiligungsinstrument des reklamierenden Publikums ist die effektivste Art, Protest zu bündeln und adressgenau an einen exakt definierten Adressaten zu übermitteln. Diese Art der Beschwerdeführung ist logistisch sinnvoll, kostensparend, öffentlichkeitswirksam und darüber hinaus eine Dienstleistung für den Sender.
Ein „jetzt erst recht weiter so“ oder das demonstrative Festhalten an einer offensichtlichen Fehlentwicklung, die nicht erst seit der Petition mediale Beobachtung erfährt, widerspräche nicht nur dem gesetzlichen Auftrag, der Transparenzpflicht und der Verbraucherlogik, sondern auch dem vom Bundesverfassungsgericht festgestellten Grundsatz, dass Medien keine „Freiheit an sich“, sondern eine dienende Freiheit im Interesse der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung innehaben. Und die kann nicht in der Verkürzung von Informations- und Kulturangeboten oder in der sich ausbreitenden Niveaulosigkeit innerhalb der Formate und Talkshows bestehen.
Bevor diverse KritikerInnen der Petition begriffen, dass mitnichten die Person Lanz an einem virtuellen Pranger stand, sondern lediglich als Synonym für die längst überfällige politische Debatte über Qualität und Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender diente, verging eine Zeit der medialen Verlautbarungen über Sinn und Unsinn von Petitionen, vermeintlich ungültige Zeichnungen sowie der müßige und reichlich sinnbefreite Hinweis darauf, doch die Fernbedienung zum Wegschalten zu nutzen.
Kein Mensch auf der Welt hat jemals durch Wegsehen irgendetwas verändert.
Daher werde ich künftig, gemeinsam mit meinen UnterstützerInnen, die Etablierung unabhängiger Publikumsbeauftragter vorantreiben, die als Beschwerde- und Verbesserungsinstanzen aktiv an der Verbesserung des von den BeitragszahlerInnen finanzierten Angebotes der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken werden.
"Wer mir schmeichelt, ist mein Feind, wer mich tadelt, mein Lehrer."
Chinesisches Sprichwort
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller
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55127 Mainz
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Sehr geehrter Herr Dr. Bellut,
sehr geehrter Herr Dr. Himmler,
sehr geehrte Damen und Herren des Fernsehrates,
die Online-Petition „Raus mit Markus Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag“ wurde innerhalb einer Laufzeit von nur zwei Wochen von fast einer viertel Million Menschen unterstützt.
Darüber hinaus generierte der Aufruf u.a. um die 36000 Likes auf Facebook, 1289 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter, 1759 Kommentarseiten auf der Plattform openPetition sowie mehrere hunderte Medienberichte in regionalen und überregionalen Medien.
Mit einer beträchtlichen Anzahl von MitzeichnerInnen stand ich in persönlichem Mailkontakt, einem Querschnitt durch alle sozialen Schichten vom Studenten bis zum Rentner, vom Publizisten bis zum Polizisten vom Steuerberater bis zum Kunstschaffenden – alle Berufsgruppen und Altersschichten waren vorhanden. Der Versuch, die MitzeichnerInnen der Petition als eine „unbedeutende anonyme Gruppe“ abzuwerten, die sich klickend und mobbend der Anonymität im Internet bedient, ist damit obsolet.
Im Marketingstudium lernt man, dass ein Kunde, der sich offen zu einer Beschwerde hinreißen lässt, 220 potentielle Beschwerdeführer repräsentiert.
Jedes ernst zu nehmende Unternehmen beherzigt inzwischen diese Regel und hat das Beschwerdemanagement als Kundenbindungsinstrument etabliert.
Sie können sich also nach Beherzigung der Regel (1+19)*11 = 220 bei 233.355 Mitzeichnerinnen gegen eine qualitativ schwache ZDF-Sendung ungefähr ausrechnen, welches ZuschauerInnen-Potential hier mit Nachdruck Veränderungen fordert.
Ein reklamierender Zuschauer bietet die Chance zum Dialog.
Inwieweit die Antwort auf die Beschwerde dem unzufriedenen Zuschauer Anlass zur Freude gibt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass Publikumsbeziehungen erhalten oder sogar vertieft,
Schwachstellen im Programm aufgedeckt und Qualitätsverbesserungen erreicht werden können - sofern der eigene Programmauftrag von den Verantwortlichen ernst genommen wird.
Die Petition als internetbasiertes Beteiligungsinstrument des reklamierenden Publikums ist die effektivste Art, Protest zu bündeln und adressgenau an einen exakt definierten Adressaten zu übermitteln. Diese Art der Beschwerdeführung ist logistisch sinnvoll, kostensparend, öffentlichkeitswirksam und darüber hinaus eine Dienstleistung für den Sender.
Ein „jetzt erst recht weiter so“ oder das demonstrative Festhalten an einer offensichtlichen Fehlentwicklung, die nicht erst seit der Petition mediale Beobachtung erfährt, widerspräche nicht nur dem gesetzlichen Auftrag, der Transparenzpflicht und der Verbraucherlogik, sondern auch dem vom Bundesverfassungsgericht festgestellten Grundsatz, dass Medien keine „Freiheit an sich“, sondern eine dienende Freiheit im Interesse der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung innehaben. Und die kann nicht in der Verkürzung von Informations- und Kulturangeboten oder in der sich ausbreitenden Niveaulosigkeit innerhalb der Formate und Talkshows bestehen.
Bevor diverse KritikerInnen der Petition begriffen, dass mitnichten die Person Lanz an einem virtuellen Pranger stand, sondern lediglich als Synonym für die längst überfällige politische Debatte über Qualität und Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender diente, verging eine Zeit der medialen Verlautbarungen über Sinn und Unsinn von Petitionen, vermeintlich ungültige Zeichnungen sowie der müßige und reichlich sinnbefreite Hinweis darauf, doch die Fernbedienung zum Wegschalten zu nutzen.
Kein Mensch auf der Welt hat jemals durch Wegsehen irgendetwas verändert.
Daher werde ich künftig, gemeinsam mit meinen UnterstützerInnen, die Etablierung unabhängiger Publikumsbeauftragter vorantreiben, die als Beschwerde- und Verbesserungsinstanzen aktiv an der Verbesserung des von den BeitragszahlerInnen finanzierten Angebotes der Öffentlich-Rechtlichen mitwirken werden.
"Wer mir schmeichelt, ist mein Feind, wer mich tadelt, mein Lehrer."
Chinesisches Sprichwort
Mit freundlichen Grüßen
Maren Müller