Mutmaßlicher Mafia-Überfall in Erfurter Innenstadt
Verfasst: 31. Oktober 2017, 13:27
Mitteldeutscher Rundfunk
Intendanz
Kant-Straße
04275 Leipzig
Programmbeschwerde
Mutmaßlicher Mafia-Überfall in Erfurter Innenstadt
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 25.10.2017 sendeten Sie im MDR Fernsehen in den Regionalnachrichten „Thüringenjournal“ um 19 Uhr einen kurzen Beitrag über eine Massenschlägerei in der Erfurter Innenstadt. Es handelte sich mutmaßlich um eine Auseinandersetzung im Mafia-Milieu. Sie kommentierten:
„Ziel des Angriffs war eine Gruppe von bis zu 15 Russen. Mehr dazu sehen Sie morgen hier im Thüringenjournal."
(Ab Minute 18:00 http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a ... 45a6d.html)
An einer Stelle des Beitrags, an der man nähere Informationen zu den Tätern erwartet hätte, nennen Sie die angebliche Nationalität der Opfer.
Am 26.10.2017 war im MDR Thüringen Journal erneut die Rede von „Russen“, diesmal auf der Täterseite, im gleichen Beitrag kam aber auch der innenpolitische Sprecher der Thüringer CDU zu Wort und sprach von „armenischen und anderen“ Mafiastrukturen.
Dem selbst recherchierenden Zuschauer stellt sich die Frage, wie Sie überhaupt zweimal zu der Behauptung kommen, „Russen“ wären beteiligt. Der im Internet frei zugängliche ursprüngliche Bericht der Polizeiinspektion Erfurt enthält diese Angabe nicht. Darin ist hinsichtlich der Täter von „deutschen und ausländischen Staatsbürgern“ die Rede.
Verstärkt werden Zweifel dadurch, dass Sie in Ihrem Radioprogramm MDR Aktuell am 26.10.2017 mehrfach berichteten, es hätte sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden armenischen Familienclans gehandelt und dass die meisten der Täter (außer einem) die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Da Ihre Quellen für alle Ihre Nachrichten am 25. und 26.10.2017 die gleiche Polizeiinspektion, das gleiche Landeskriminalamt, das gleiche Innenministerium waren, ist es doch sehr verwunderlich, wieso Ihre Radioredaktion Ihre Zuhörer anders informiert als Ihre Fernsehredaktion die Fernseh-Zuschauer informiert. Noch dazu bei einem so brisanten Thema. An Ihren Quellen lag es mit Sicherheit nicht, es ist fest davon auszugehen, dass Thüringer Polizeibeamte deutsche Staatsbürger, armenische Staatsbürger und russische Staatsbürger unterscheiden können.
Subjektiv drängt sich die Vermutung auf, dass Ihre Meldung „Russen“ wären beteiligt, schlicht „Fake-News“ war. Bitte erklären Sie, wie Sie eigentlich darauf gekommen sind. Vielleicht war ja der in Ihrem Radiobeitrag genannte ausländische Staatsbürger ein russisch-sprechender armenischer Staatsbürger?
Oder vielleicht weiß Ihr verantwortlicher Redakteur nicht, dass Armenien schon seit Jahrzehnten ein unabhängiger Staat ist?
Oder war es einfach eine reflexartige Zuordnung aus antirussischer Gewohnheit öffentlich-rechtlicher Berichterstatter, frei nach dem Motto: „Irgendetwas wird schon hängen bleiben.“?
Zum Zwecke der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie weiterführenden Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Köhler
Intendanz
Kant-Straße
04275 Leipzig
Programmbeschwerde
Mutmaßlicher Mafia-Überfall in Erfurter Innenstadt
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 25.10.2017 sendeten Sie im MDR Fernsehen in den Regionalnachrichten „Thüringenjournal“ um 19 Uhr einen kurzen Beitrag über eine Massenschlägerei in der Erfurter Innenstadt. Es handelte sich mutmaßlich um eine Auseinandersetzung im Mafia-Milieu. Sie kommentierten:
„Ziel des Angriffs war eine Gruppe von bis zu 15 Russen. Mehr dazu sehen Sie morgen hier im Thüringenjournal."
(Ab Minute 18:00 http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a ... 45a6d.html)
An einer Stelle des Beitrags, an der man nähere Informationen zu den Tätern erwartet hätte, nennen Sie die angebliche Nationalität der Opfer.
Am 26.10.2017 war im MDR Thüringen Journal erneut die Rede von „Russen“, diesmal auf der Täterseite, im gleichen Beitrag kam aber auch der innenpolitische Sprecher der Thüringer CDU zu Wort und sprach von „armenischen und anderen“ Mafiastrukturen.
Dem selbst recherchierenden Zuschauer stellt sich die Frage, wie Sie überhaupt zweimal zu der Behauptung kommen, „Russen“ wären beteiligt. Der im Internet frei zugängliche ursprüngliche Bericht der Polizeiinspektion Erfurt enthält diese Angabe nicht. Darin ist hinsichtlich der Täter von „deutschen und ausländischen Staatsbürgern“ die Rede.
Verstärkt werden Zweifel dadurch, dass Sie in Ihrem Radioprogramm MDR Aktuell am 26.10.2017 mehrfach berichteten, es hätte sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden armenischen Familienclans gehandelt und dass die meisten der Täter (außer einem) die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.
Da Ihre Quellen für alle Ihre Nachrichten am 25. und 26.10.2017 die gleiche Polizeiinspektion, das gleiche Landeskriminalamt, das gleiche Innenministerium waren, ist es doch sehr verwunderlich, wieso Ihre Radioredaktion Ihre Zuhörer anders informiert als Ihre Fernsehredaktion die Fernseh-Zuschauer informiert. Noch dazu bei einem so brisanten Thema. An Ihren Quellen lag es mit Sicherheit nicht, es ist fest davon auszugehen, dass Thüringer Polizeibeamte deutsche Staatsbürger, armenische Staatsbürger und russische Staatsbürger unterscheiden können.
Subjektiv drängt sich die Vermutung auf, dass Ihre Meldung „Russen“ wären beteiligt, schlicht „Fake-News“ war. Bitte erklären Sie, wie Sie eigentlich darauf gekommen sind. Vielleicht war ja der in Ihrem Radiobeitrag genannte ausländische Staatsbürger ein russisch-sprechender armenischer Staatsbürger?
Oder vielleicht weiß Ihr verantwortlicher Redakteur nicht, dass Armenien schon seit Jahrzehnten ein unabhängiger Staat ist?
Oder war es einfach eine reflexartige Zuordnung aus antirussischer Gewohnheit öffentlich-rechtlicher Berichterstatter, frei nach dem Motto: „Irgendetwas wird schon hängen bleiben.“?
Zum Zwecke der Transparenz werden wir diese Beschwerde sowie weiterführenden Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Köhler