ARD : Falschinformation russischer Hilfskonvoi (III)
Verfasst: 18. Oktober 2014, 14:12
Bayerischer Rundfunk
Intendant
Herrn Ulrich Wilhelm
Rundfunkplatz 1
80335 München
Programmbeschwerde
Sehr geehrter Herr Wilhelm,
hiermit legen wir, die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V., formal Beschwerde wegen des Verbreitens von Falschdarstellungen innerhalb der Sendung ARD-Mittagsmagazin vom 14.08.2014 ein.
Da das Format des Mittagsmagazins vom BR verantwortet wird, möchten wir den verantwortlichen Intendanten um Befassung mit unserer Beschwerde ersuchen.
Im ARD-Mittagsmagazin vom 14. August 2014 beschuldigt Moskau-Korrespondent Udo Lielischkies (ab Minute 9) Russland, sich mit der Routenänderung der Hilfskonvois in Richtung Separatistengebiet gegen eine "friedliche Variante" entschieden zu haben. Die Routenänderung des Konvois wird dem Zuschauer auch im weiteren Verlauf des Beitrags als Indiz für eine bevorstehende militärische Invasion Russlands nahegebracht.
http://www.daserste.de/information/poli ... n-100.html
Dabei hatte die ARD längst Kenntnis darüber, dass es Kiew war, das am 13. August 2014 die zuvor vereinbarte Route über das Gebiet Charkiw und die Fahrt über ukrainisch kontrolliertes Gebiet abgelehnt und die Forderung aufgestellt hatte, die russischen LKW müssten über Separatistengebiet nach Lu-gansk fahren.
Zu den Beschwerdepunkten im Einzelnen:
1.Die Änderung der von Herrn Lielischkies als "friedliche Variante" dargestellten Route war eben nicht die Entscheidung Moskaus, sondern geht zurück
a) auf die Mitteilung des ukrainischen Innenministers Awakow vom 13. August 2014, die Ukraine erlaube nun doch nicht die Fahrt des Konvois durch das vorher vereinbarte Gebiet Charkiw.
Diese Route aber hatte die Ukraine zuvor den russischen LKW vorgegeben.
http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-463.html
http://www.phoenix.de/content//863410
b) auf die Mitteilung des ukrainischen Präsidentensprechers Swatislaw Zegolko vom 13. August 2014, wonach die LKW durch von Separatisten kontrolliertes Gebiet fahren müssen.
http://www.welt.de/newsticker/news1/art ... nvois.html
Die Mitteilung des Präsidentensprechers ist hier nachzulesen:
http://www.ukrinform.ua/eng/news/presid ... nsk_325308
2. Zudem gibt Herr Lielischkies ab Minute 9:35 die Aussage des besagten Präsidentensprechers falsch wieder, indem er behauptet, dieser habe den von Russland nun anvisierten Grenzübertritt an einem von Separatisten kontrollierten Grenzübergang als ein Szenario der "Invasion in die Ukraine" unter dem Vorwand der humanitären Hilfe bezeichnet.
Das Gegenteil ist der Fall: Die Routenänderung des Konvois und die Fahrt über Separatistengebiet ist von Zegolko als 3. Szenario, und zwar als einzige für die Ukraine annehmbare Möglichkeit genannt worden, den Menschen in Lugansk die Hilfsgüter zukommen zu lassen.
3."Help Lugansk by passing through the checkpoint closest to this ukrainian City. Our custom officers, border guards and the OSCE can scan the goods on the Russian-Ukraine border. The Mission will move to a territory that is under the control of the militants (...)"
http://www.ukrinform.ua/eng/news/presid ... nsk_325308
Laut Rundfunkstaatsvertrag - § 10 - haben Berichterstattung und Informationssendungen anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. Kommentare sind von der Berichterstattung deutlich zu trennen und unter Nennung des Verfassers als solche zu kennzeichnen.
Die ARD ist aufgefordert, endlich sämtliche, auch in den vorangegangenen Programmbeschwerden nachgewiesenen, Falschdarstellungen den russischen Hilfskonvoi betreffend richtigzustellen.
Zum Zwecke der Transparenz wird sowohl diese Beschwerde, als auch der weitere Verlauf der Stellungnahmen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende
Intendant
Herrn Ulrich Wilhelm
Rundfunkplatz 1
80335 München
Programmbeschwerde
Sehr geehrter Herr Wilhelm,
hiermit legen wir, die Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V., formal Beschwerde wegen des Verbreitens von Falschdarstellungen innerhalb der Sendung ARD-Mittagsmagazin vom 14.08.2014 ein.
Da das Format des Mittagsmagazins vom BR verantwortet wird, möchten wir den verantwortlichen Intendanten um Befassung mit unserer Beschwerde ersuchen.
Im ARD-Mittagsmagazin vom 14. August 2014 beschuldigt Moskau-Korrespondent Udo Lielischkies (ab Minute 9) Russland, sich mit der Routenänderung der Hilfskonvois in Richtung Separatistengebiet gegen eine "friedliche Variante" entschieden zu haben. Die Routenänderung des Konvois wird dem Zuschauer auch im weiteren Verlauf des Beitrags als Indiz für eine bevorstehende militärische Invasion Russlands nahegebracht.
http://www.daserste.de/information/poli ... n-100.html
Dabei hatte die ARD längst Kenntnis darüber, dass es Kiew war, das am 13. August 2014 die zuvor vereinbarte Route über das Gebiet Charkiw und die Fahrt über ukrainisch kontrolliertes Gebiet abgelehnt und die Forderung aufgestellt hatte, die russischen LKW müssten über Separatistengebiet nach Lu-gansk fahren.
Zu den Beschwerdepunkten im Einzelnen:
1.Die Änderung der von Herrn Lielischkies als "friedliche Variante" dargestellten Route war eben nicht die Entscheidung Moskaus, sondern geht zurück
a) auf die Mitteilung des ukrainischen Innenministers Awakow vom 13. August 2014, die Ukraine erlaube nun doch nicht die Fahrt des Konvois durch das vorher vereinbarte Gebiet Charkiw.
Diese Route aber hatte die Ukraine zuvor den russischen LKW vorgegeben.
http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-463.html
http://www.phoenix.de/content//863410
b) auf die Mitteilung des ukrainischen Präsidentensprechers Swatislaw Zegolko vom 13. August 2014, wonach die LKW durch von Separatisten kontrolliertes Gebiet fahren müssen.
http://www.welt.de/newsticker/news1/art ... nvois.html
Die Mitteilung des Präsidentensprechers ist hier nachzulesen:
http://www.ukrinform.ua/eng/news/presid ... nsk_325308
2. Zudem gibt Herr Lielischkies ab Minute 9:35 die Aussage des besagten Präsidentensprechers falsch wieder, indem er behauptet, dieser habe den von Russland nun anvisierten Grenzübertritt an einem von Separatisten kontrollierten Grenzübergang als ein Szenario der "Invasion in die Ukraine" unter dem Vorwand der humanitären Hilfe bezeichnet.
Das Gegenteil ist der Fall: Die Routenänderung des Konvois und die Fahrt über Separatistengebiet ist von Zegolko als 3. Szenario, und zwar als einzige für die Ukraine annehmbare Möglichkeit genannt worden, den Menschen in Lugansk die Hilfsgüter zukommen zu lassen.
3."Help Lugansk by passing through the checkpoint closest to this ukrainian City. Our custom officers, border guards and the OSCE can scan the goods on the Russian-Ukraine border. The Mission will move to a territory that is under the control of the militants (...)"
http://www.ukrinform.ua/eng/news/presid ... nsk_325308
Laut Rundfunkstaatsvertrag - § 10 - haben Berichterstattung und Informationssendungen anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. Kommentare sind von der Berichterstattung deutlich zu trennen und unter Nennung des Verfassers als solche zu kennzeichnen.
Die ARD ist aufgefordert, endlich sämtliche, auch in den vorangegangenen Programmbeschwerden nachgewiesenen, Falschdarstellungen den russischen Hilfskonvoi betreffend richtigzustellen.
Zum Zwecke der Transparenz wird sowohl diese Beschwerde, als auch der weitere Verlauf der Stellungnahmen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Maren Müller
Vorsitzende