admin hat geschrieben:Hätte ich nach der Besetzung des Zahnarztkontrollgremiums gefragt, wären Medienwissenschaftler*innen sicher eher der 'Bürgergruppe' zuzuordnen gewesen.
Selbstverständlich wäre dem so. Denn ein Medienwissenschaftler würde nicht, im eigenen Interesse handeln, wenn er sagt "Alle Zahnärze sind gut". Sagt das aber ein Zahnarzt, weil er vermeiden möchte, in jeder Form alles "richtig" machen zu müssen, so sieht die Sache anders aus. Adaptiert man das wieder zurück, so sind Medienwissenschaftler immer in gewisser Weise involviert. Ferner sind Vertreter des jeweiligen Herstellers eines Inhaltes stets bemüht, dass ihre Investition auch durchkommt. Somit bleibt nur der Schluss, dass ein solches Gremium aus zu 100% unabhängigen Bürgern besteht. Natürlich ist hier ein Zahnarzt auch ein Bürger, weil er in diesem speziellen Fall für seine eigenen Belange nichts bewirken kann und somit nicht voreingenommen, mit dem Ziel des eigenen Vorteils, "in den Ring steigt".
Wählte man eben beschriebene Bürger, so müssten diese lediglich ein generelles Kriterium erfüllen, sie hätten von verschiedenen Schichten zu sein. Da auch dieses wieder die jeweilige Unabhängigkeit untereinander stärkt.
Der Gedanke dahinter ist folgender: Rein in der Theorie gesprochen, die Aufgaben eines Gremiums dieser Art weiteten sich aus, der zu definierende Streitpunkt führt zu einem Kostenanstieg für alle Konsumenten(GEZ oder Sonstiges), an der Stelle an der eine finanziell besser gestellte Familie sagt, die 10 € im Monat sind irrelevant, steht eine andere, die jeden 1 € fünfmal umdreht, weil das Geld sonst nicht reicht.
Ein Ausschuss/Gremium/Rat, was auch immer, kann nur dann funktionieren, wenn ausschließlich Solche in ihm sitzen, die von der eigentlichen Thematik vollständig unabhängig sind und keinen persönlichen Vorteil erzielen können.
Natürlich wünschen wir uns alle, dass es anders sein kann, doch jeder Gedanke an den netten fairen Involvierten, der lediglich sein Fachwissen bereitstellen möchte und sonst nichts, ist absolut naiv. Das hat die Vergangenheit so ausdrücklich bewiesen, wie es in Worte nicht mehr zu fassen ist.
Auch der Ansatz, "es müssen doch beide Interessenseiten vertreten sein" ist meines Erachtens fehl am Platz. Denn damit hätte man ein falsches Ziel vor Augen. Das Ziel sollte es sein, eine Kriteriensammlung aufzustellen, die aus unserem Geld finanziertes Medienmaterial zu erfüllen hat und eben die Einhaltung dieser Kriterien gilt es zu kontrollieren.
Welche Kriterien es ganz zuletzt werden, ist an diesem Punkt noch zweitrangig, eine Sammlung von möglichen Eckpunkten habe ich bereits angefertigt und in meinem anderen Beitrag beschrieben.
Ich möchte es nur nochmal betonen, wenn wir Bürger wirklich etwas erreichen wollen, darf es keine Parteien geben, die sich zu lasten der Allgemeinheit einen Vorteil wünscht und somit für diesen eintreten
könnte.
Zur Folge hätte das natürlich, dass es kaum ernstes Fachwissen innerhalb eines Gremiums gäbe, doch genau das ist gut. Denn somit muss schon die Aufstellung des Kontrollkriterien lang diskutiert und recherchiert werden. Ab dann, müssen nur noch diese Eckpunkte abgefragt werden.
Dann käme es überhaupt nicht zu solchen Verbrechen gegen die Demokratie, wie kürzlich bei "Markus Lanz". Da käme dann Kontrollpunkt "Ist das Material politisch neutral?" Antwort des Gremiums "Nein", Abfall.
Das passiert dann auch nur noch 1-2x öfter, dann haben die Medienhersteller verstanden, welche Qualität gefordert wird und wissen woran sie sich zu halten haben. Denn ich will kein Staatsfernsehen, welches einer NS-Zeit im Schafspelz ähnelt.
Laut Berichten wurde damals über die Medien verbreitet, Deutschland wäre angegriffen worden. Als Bürger musst du ja grundsätzlich nicht davon ausgehen, dass diese Aussagen Lügen sind. Also wirst du ggf. kritisch fragend dennoch glauben "wie schrecklich". Und so banal es klingt, diese Zeit mit in die Gedanken einfließen zu lassen, ist es dennoch unglaublich relevant.
Wir reden uns heute gerne ein, "sowas passiert uns doch nicht, wir sind die aufgeklärte tolle Generation, alle sind wir schlau und lassen uns vom TV nichts mehr vormachen".
Falsch. Gerade wir, die wir glauben man könnte uns sowieso nicht mehr beeinflussen, um das böse Wort "manipulieren" nicht in den Mund zu nehmen, sind leichtere Beute als alles andere. Die Tatsache, dass wir überzeugt sind, nicht manipulierbar zu sein, macht uns zu Drogenopfern, die, über ihre Flugfähigkeit im Klaren, aus dem Fenster springen.
Warum ich so mit dem Wort "manipulieren" umgehe, soll nicht veralbernd sein, sondern auf einen Umstand hinweisen, den einige eventuell beim Lesen schon bemerken: "Schwachsinn, manipulierbar sowas passiert mir doch nicht". Allein der Gedanke daran, dass jemand uns beeinflusst, gegen unseren Willen, ohne das wir das aktiv beeinflussen oder gar fühlen können, erzeugt Angst und ein Gefühl von Schwäche. Darum reagieren wir reflexartig mit einer Notlüge gegen uns selbst, denn damit ist das Problem vermeintlich gelöst...