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Tipps und Hinweise zu ausgewählten Sendungen, Publikationen und Veranstaltungen
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Maren
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Ein Verdacht macht sich breit. Sollte es vielleicht zweierlei Arten von Menschenleben geben? Einmal die der Afghanen, Iraker, Libyer, Syrer, Kongolesen, Sudanesen und Palästinenser und zum anderen das der durch die Atombombe Kim Jong-uns nun gefährdete der Europäer, Kanadier, Australier, US-Amerikaner? Das wäre dann ja wohl Rassismus in Reinform.
Wolfgang Jungmann
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Maren
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Die Symbiose zwischen Rundfunkanstalten und Politik verhindert die Fähigkeit, sich selbst zu reformieren. Während die Nomenklatura des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf das scheinbare Grundrecht einer opulenten Finanzierung beharrt, wuchert in den Redaktionen die Identitätskrise. Manchem langgedienten Mitarbeiter bei ARD und ZDF stößt es bitter auf, dass der eigene Arbeitgeber für geschätzte 200 Millionen Euro umfangreiche Rechte an den künftigen Olympischen Spielen gekauft hat – während im Informationsbereich der Euro zweimal umgedreht wird.

Hans-Peter Siebenhaar
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Maren
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Für Karl Popper ist Demokratie die einzige Staatsform, die es ermöglicht, auf unblutigem Weg Politiker loszuwerden. Der entsorgte Politiker lebt, ausgestattet mit blendender Altersversorgung, in aller Regel sorgenfrei. Im Sinne des Alten Fritz: sans souci. Angenommen die Kanzlerin würde bei den Wahlen entsorgt, müsste sie sich um sich keine Sorgen mehr machen. Gleichzeitig wären viele Wähler eine größere Sorge los. Wir nennen das im Deutschen Win-Win-Situation.
Wolfgang Herles
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Maren
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Erstens ist Ken Jebsen kein Rechtsradikaler. Und zweitens muss man solche Sendungen aushalten können. "KenFM" ist sowohl inhaltlich wie ästhetisch absolut professionell gemacht und unterscheidet sich so gut wie gar nicht von vergleichbaren Sendungen im linearen Fernsehen. Da kommt dem Moderator seine Ausbildung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zugute. Dass ein solches Programm über das Netz ein beachtliches Publikum erreichen kann, ist der neue Effekt in der politischen Kommunikation. In den USA gibt es diesen Trend schon länger, aber in Deutschland gehört Jebsen zu den Pionieren.
Lutz Hachmeister
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Medien sind ein unverzichtbares Instrument bei der Herstellung von Gemeinschaft. Da sie unser Bild von der politischen Realität erst schaffen, hängt die Errichtung einer menschenwürdigeren Gesellschaft wesentlich davon ab, inwieweit es uns gelingt, einen Bedingungsrahmen für Medien zu schaffen, durch den alle gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit haben, sich gleichberechtigt in den öffentlichen Diskussionsraum einzubringen.
Prof. Rainer Mausfeld
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Maren
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Beitrag von Maren »

Zu beobachten war, dass ihr Rollenverständnis ausschließlich ihrem eigenem Geschmack überlassen war. Sie waren bestrebt, den selbstreferentiellen, inneren Beziehungen und Konkurrenzverhältnissen zwischen Journalist-Stars zu entsprechen –sozusagen, als stünden sie selbst zur Wahl und nicht die Politiker. Das Resultat: Die Themen, die ohnehin in der Medienöffentlichkeit breit verankert und gerne mal marktschreierisch bedient werden, waren auch in der Sendung omnipräsent. Wir haben eine Moderation erlebt, die ein Musterbeispiel dafür ist, wie es aussieht, wenn Journalismus sich viel zu stark an dem Prinzip der Aufmerksamkeitsökonomie und seinem eigenen Renommee orientiert. Ein Journalismus, der sich als Anwalt der Öffentlichkeit versteht, zeigt sich jedenfalls anders als das, was uns vorgesetzt wurde.
Prof. Thomas Meyer
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Es dürfte keinen Zweifel geben, dass die USA weder über ein politisches Mandat noch über Spurenelemente moralischer Eignung verfügen als menschenrechtliche demokratieverbreitende Schutzmacht in Syrien oder sonst wo aufzutreten.

Walter van Rossum
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„Probt Russland den Krieg gegen die Nato?“, fragt „Bild“ heute in gewohnt reißerischer Manier. Antworten darf die Kriegsministerin Ursula von der Leyen, die ihre Besorgnis über den Russen, der seit Kriegsende „vor der Tür steht“, zum Ausdruck bringen darf.

Ein Propaganda-Stück aus dem Lehrbuch des Kalten Krieges. Um weiter aufzurüsten braucht der von den USA geführte militärisch-industrielle Komplex neue Feindbilder und die tägliche Lügenpropaganda. Eigentlich hätte „Bild“ seine Leser beruhigen können mit der Schlagzeile: „Keine Angst vor dem Russen. Wir geben 13mal so viel für Rüstung und Krieg aus wie Putin.“ Aber das wäre nicht im Sinne der Rüstungswirtschaft. Also muss der nicht vorhandene Teufel weiter an die Wand gemalt werden.

Der ehemalige US-Präsident Eisenhower hatte schon Recht: Der militärisch-industrielle Komplex hat die US-Politik und damit die Politik der „westlichen Wertegemeinschaft“ fest im Griff. Um seine wahren Ziele zu verschleiern, braucht er eine Lügenpropaganda, die von großen Teilen der westlichen Medien jeden Tag verbreitet wird.
Michail Gorbatschow, dem Deutschland viel zu verdanken hat, warnte: „Von einem Kalten Krieg geht die Nato zu den Vorbereitungen für einen heißen Krieg über. Sie sprechen nur über Verteidigung, aber im Grunde treffen sie Vorbereitungen für Angriffshandlungen.“
Oskar Lafontaine
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Die Quote hat einen religiösen Charakter angenommen.
Sie dominiert die Programmentscheidungen - und nur sehr selten Kreativität oder Inhalt. Für die öffentlich-rechtlichen Sender hat sie inzwischen genau den gleichen Sinn wie für das kommerzielle Fernsehen. Dabei ist diese Form der Messung ja eigentlich für die Werbewirtschaft entwickelt worden. Aber davon sollte sich ein gebührenfinanziertes Programm nicht abhängig machen. Wir sehen aber auch, dass die Bedeutung der Quote abnimmt, weil damit eben nicht gemessen werden kann, wie attraktiv eine Sendung über den Tag hinaus ist. Das heißt: Reichweite und Repertoire-Wert gewinnen allein durch die Mediatheken und Streaming-Dienste an Relevanz.

Lutz Hachmeister
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Ein Beginn wäre das Eingeständnis, dass das Phänomen der fake news seinen Ausgangspunkt in einem Versagen der Mainstream-Medien hat. Probleme mit Parteilichkeit und Voreingenommenheit, mit ethischen Standards im Journalismus sowie ein ungesunder Grad an Eigentumskonzentrationen haben eine Situation erzeugt, in der das Vertrauen in den Journalismus am absoluten Tiefpunkt ist.
Prof. Darren G. Lilleker
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Journalismus ist der Scheinwerfer der Aufklärung oder, eine Nummer kleiner, zumindest die Taschenlampe des mündigen Bürgers. Journalismus bedeutet, unbequeme Fragen zu stellen, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, Verdecktes aufzudecken – Licht an Dinge bringen, die im Dunklen bleiben sollten.

Journalismus bedeutet auch Streit, Polemik, Debatte – und damit geistige Anregung und ein beharrliches Ringen um die richtige Sicht der Dinge, die ewige Suche nach dem richtigen Weg. Journalismus informiert, unterhält und bildet – und prägt damit letztlich den wahren Souverän der Demokratie: den mündigen Bürger.

Nur dieser mündige Bürger und nicht etwa der bevormundete oder durch monopolistische Plattformen unmündig gemachte Bürger kann auf Basis von richtigen und relevanten Informationen und Erkenntnissen richtig entscheiden, was er will.
Mathias Döpfner
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Journalisten, die allesamt über die entsprechenden akademischen Hintergründe verfügen, um die Sprache der Herrschaft zu dekonstruieren und zu entlarven, übernehmen diese Sprache und verbreiten sie mit (man denke nur an all die neoliberalen Wortschöpfungen und Formeln, die Medien hoch und runter beten, wie etwa „Verschlankung“, „Rettungsschirm“, „Eigeninitiative“ usw.). Die Gründe für diese Neigung, die Sprache der Herrschaft zu fördern anstatt sie in ihre manipulativen Bestandteile zu zerlegen, sind vielfältig. Sie reichen von der Ignoranz, überhaupt daran zu denken, dass mit Sprache auch in Demokratien Macht und Herrschaft ausgeübt werden, über – ganz ohne böse Absicht – simple Nachlässigkeit, bis hin zu der Tatsache, dass es, wie es der französische Soziologe Pierre Bourdieu ausgedrückt hat, eine „implizite Komplizenschaft“ zwischen Vertretern des journalistischen Feldes und den Herrschenden gibt.
Marcus Klöckner
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Journalisten mögen Kritik an sich nicht so gern. Ja, man könnte sogar sagen, Journalisten können sehr gut mit Kritik umgehen - solange sie es sind, die sie äußern. Denn ihre Arbeit besteht ja häufig aus nichts anderem. Die Politjournalistinnen kritisieren die Politik, die Filmkritiker die Filme, die wenigsten Sportreporterinnen die Sportpolitik. Komischerweise führt das aber nicht dazu, dass Journalisten auch bereit wären, für Kritik an ihrer Arbeit offener zu sein als Fünfjährige, die im Kindergarten einem anderen Kind die gelbe Rassel weggenommen haben.
Matthias Dell
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Der Einwand, man müsse, leider, mit den privaten Wölfen heulen, man mache nicht Programm für niemand, verwechselt nicht nur eine unabweisbare Tatsache mit einer unwahrscheinlichen Möglichkeit. Er verkennt die Privilegierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die Verfassung. Sie garantiert die Rundfunkfreiheit. Solange dieser Rundfunk die Würde des Menschen nicht verletzt, hat er fast alle Freiheiten, sogar gegenüber politischen Parteien. Er ist frei von der Sorge, politisch Unkorrektes zu senden. Er darf etwas riskieren. Es ist ihm erlaubt, im Hauptprogramm auch Minderheiten zu adressieren. Die Vorstellung, Programme ohne Unterhaltungsfaktor seien verschenkt, geht am Gründungszweck dieses Rundfunk voll vorbei. Die Programme müssen „nur“ jederzeit relevant und interessant sein. Vor allem die Informationsprogramme. Sie gewährleisten nicht nur „eine journalistisch-redaktionelle Selbstbeobachtung der Gesellschaft im öffentlichen Interesse“ (so 50 Wissenschaftler in einem Brief an die Länder). Sie sichern auch die Zukunft, weil sie bringen, was andere, die Quote machen müssen, nicht haben können. Das Programm muss eine Darstellung der Wirklichkeit sein, nicht eine Selbstdarstellung derer, die sie vermitteln.
Norbert Schneider
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Nehmen wir mal an, der Ökozid wäre heute schon eingetreten. Dann würde es die Tagesschau morgen als Normalität behandeln. Es gibt diesen einen Moment gar nicht, wo man sich fragt: Haltstopp, was ist hier geschehen? Die Medien schaffen es, aus den größten Brüchen immer wieder eine Scheinnormalität zu konstruieren.
Frank Schirrmacher
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Bei deutschen Kinoproduktionen sind öffentlich-rechtliche Sender in der Regel beteiligt. Hier wird sich auch nicht beschwert, dass der Gebührenzahler zuerst ein Kinoticket lösen muss, um den jeweiligen Film zu sehen, geschweige denn Geld für einen DVD- oder VoD-Konsum zu bezahlen hat, bevor er nach zwei Jahren den Film kostenlos im Free TV sehen könnte. … Ein Pay-TV-Sender ist über die Abonnentenzahl limitiert, bei Sky sind das derzeit wunderbare fünf Millionen, während ein Free-TV-Sender die Serie über eine lineare Ausstrahlung und die eigene Mediathek allen Fernsehzuschauern, eben über 80 Millionen frei zugänglich machen kann. Darüber hinaus: Wenn eine frei zugängliche Verbreitung als erstes stattfinden würde, macht die Beteiligung eines Pay-TV Senders an solch einer Serie keinen Sinn mehr. Und hätte die ARD Degeto den Pay-TV Sender Sky ersetzt, hätte die ARD auf vier bis fünf „Tatorte“ verzichten müssen ...
Stefan Arndt

Hinweis I: Sky zahlt ca. 5 Mio. Euro. 12 Millionen Euro sollen von der ARD-Tochter Degeto kommen, rund fünf Millionen von Sky, 12 Millionen Euro von mehreren Filmförderanstalten und elf Millionen vom Rechtehändler Beta Film, der die Serie auf eigenes Risiko weltweit vermarktet.

Hinweis II: Ein Tatort kostet im Durchschnitt 1,3 bis 1,5 Mio. Euro

Hinweis III: Ein Spiel der Deutschen Fußballnationalmannschaft kostete bisher ca. 5 Mio. Euro (nur die Rechtekosten, ohne Übertragungskosten).
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Maren
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Wenn man von dem aktuellen Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft spricht, muss einmal mehr auch darauf hingewiesen werden, dass die AfD gerade auch ein Medienphänomen ist und ihr Aufstieg zu einem nicht unerheblichen Teil das Resultat eines journalistischen, medialen Versagens ist. Und hier schließt sich der Kreis zu Leo/Steinbeis/Zorn, die (politische) Talkshows sehr treffend als Teil der Unterhaltungsindustrie qualifizieren. Es gibt medial zwei Phänomene zu beobachten. Selbst seriöse Medien springen über jedes Stöckchen, das ihnen die AfD hinhält, weil man das rechte Sprachspiel, das die Autoren gut analysiert haben, nicht erkannt hat oder nicht erkennen will. Andererseits geht es, so platt das auch klingen mag, um die Quote. AfD-Politiker immer wieder in Talkshows einzuladen und ihnen immer wieder den Gefallen zu tun, sie dramaturgisch im Stile von Gladiatoren gegen demokratische Politiker und Akteuere der Zivilgesellschaft antreten zu lassen, mit dem einzigen Ziel der Zuspitzung, die zumeist ohne jeglichen Erkenntnisgewinn bleibt, spielt der AfD in die Karten. Das hierdurch erzeugte Erregungspotential ist wunderbar geeignet, Ressentiments zu verstärken. Es geht immer irgendwie emotional zu und nicht sachlich.
Thomas Stadler
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Warum bringen dann unsere realexistierenden Qualitätsmedien jede Nachricht, die das negative Russland Bild verstärkt, aber verschweigen aktiv eminent wichtige Meldungen, die den Konflikt entschärfen können?

Nicht zuletzt steht damit die Frage im Raum, welche Art von Gemeinsamkeit die Führungsschicht unserer Qualitätsmedien dazu bringt, wie Wölfe nur im Chor zu heulen, und wie gleichgeschaltet taubstumm zu agieren, obwohl sie doch darauf bestehen, dass sie kein Wolfschor und weder taubstumm noch gleichgeschaltet sind?
Dirk Pohlmann
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Herr Dr. Gniffke hat den Diskursstil eines Gurus, eines Kleinkindes oder eines Regierungssprechers erreicht – suchen Sie es sich aus. Man muss ihm nicht mehr widersprechen, er tut es bereits selbst. Wenn aber ein Mensch sich selbst widerspricht, wie kann man da mit ihm diskutieren?
Dushan Wegner
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Es ist schon seltsam. Da verfügen die Journalisten über den Zugang zu wahrscheinlich brisanten Informationen, die zur politischen Mobilisierung taugen könnten und am ersten Tag der Veröffentlichungen fällt ihnen nichts Besseres ein, als alten kalten Kaffee zu präsentieren, nur um eine „Russland-Verbindung“ zu konstruieren. Das ist traurig. Traurig für die klassischen Medien, weil sie sehenden Auges ihre letzten Reste von Glaubwürdigkeit verspielen und traurig für uns alle, da das wichtige Thema „Steuerminimierung“ wieder einmal gnadenlos versemmelt wurde.
Jens Berger
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„Medienpolitik war in Deutschland bislang korrupt oder inkompetent, häufig beides zusammen“
Medienpolitik, ganz nüchtern gesagt, war in Deutschland bislang korrupt oder inkompetent, häufig beides zusammen. Wir können da auf die Verflechtungen von Helmut Kohl und Leo Kirch verweisen oder das Cluster, das dann in Nordrhein-Westfalen aufgebaut worden ist. Das ist einfach ein Arkanpolitik-Bereich, um den sich zu wenige Leute kümmern, auch in den politischen Parteien übrigens – die sind eigentlich ganz zufrieden, wenn sie häufig im Fernsehen vorkommen, häufige Talkshow-Auftritte haben. Bosbach ist ja das beste Beispiel dafür. Die merken auch nicht, zu welchem Harlekin sie sich da machen. Und solange wir es nicht schaffen, dieses Thema aus der Nische herauszubringen – es betrifft ja nun mal die gesamte Öffentlichkeit und die Demokratie –, wird sich daran auch nichts ändern.
Lutz Hachmeister
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Es ist ein großer Schritt in den Totalitarismus, wenn Bücher verschwinden gelassen werden, auch und erst Recht, wenn das Hauptargument ist, dass der Verlag anrüchig sei. Wenn man das weit genug treibt, dann haben Autoren, deren Thesen gegen vermeintliche oder tatsächliche Umtriebe der Mächtigen als Verschwörungstheorien verunglimpft werden, sodass sie keinen renommierten Verlag mehr finden, überhaupt keine Möglichkeit mehr, Gehör zu finden. Eine Gesellschaft, in der man die Mächtigen nicht mehr öffentlich kritisieren kann – von links oder von rechts – ist totalitär.
Norbert Häring
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Beitrag von Maren »

Die deutsche mediale Debatte bewegt sich auf niedrigem Niveau. Sexismus gibt es, kann man den Eindruck haben, nur in Hollywood oder England, und statt zu recherchieren, ventilieren selbsternannte Totalitarismusforscherinnen wie Dorn altbekannte Standard-Meinungen. Definieren unterreflektierte Kommentatoren Sexismus zu der Frage um, ob man noch Komplimente machen dürfe. Werden Schauspielerinnen gefragt, ob sie schon mal sexuell belästigt worden sind, als ob man über ein so schamvolles Thema so locker vom Hocker redet wie über das Buch, das man im nächsten Urlaub lesen will.
Matthias Dell
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Der öffentliche Diskussionsraum wurde durch eine Ideologie extrem verengt, die ihren eigenen ideologischen Charakter leugnet und sich zur puren Rationalität verklärt. Medien und damit der öffentliche Diskussionsraum sind durch einen extremen Grad der Homogenisierung und ideologischen Uniformität gekennzeichnet.
Der öffentliche Diskussionsraum ist das Herzstück der Demokratie. Wer ihn systematisch zu behindern, einzuschränken und zu zerstören sucht, ist ein Feind und Totengräber der Demokratie. Er begräbt damit einen zivilisatorischen Traum, der angesichts historischer Erfahrungen zu den bedeutendsten Errungenschaften unserer Zivilisationsentwicklung gehört.
Prof. Mausfeld
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Was die ARD am wenigsten braucht, ist ein Vorsitzender, der agiert, als wäre er noch im operativen Politikgeschäft zugange.
René Martens
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