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Maren
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Beitrag von Maren »

„Für wirklich gutes Fernsehen braucht man dreierlei: Zeit, Reflexion, Geld. Natürlich kann man auch ohne Geld etwas hinkriegen und mit viel Geld nichts. Aber wenn auf eine oder zwei Zutaten verzichtet wird, scheitert alles. Bei den Öffentlich-Rechtlichen geht das meiste Geld für die Verwaltung drauf. Bei den Privaten dreht sich alles um Gewinn. Das heißt jedes Jahr weniger Geld fürs Programm, Hauptsache, man füllt die Sendezeit und hofft, dass es keinem auffällt.“
Oliver Kalkofe
Süddeutsche Zeitung, 12.06.2015
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Maren
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Beitrag von Maren »

Das Programm ist so, wie es ist, nicht weil die Politiker in den Gremien so stark, sondern weil die Journalisten in den Funkhäusern so schwach sind. Der nach wie vor vorhandene Spielraum für unabhängige Journalisten werde nur nicht genutzt. Dieser Hang zum Konformen, zum Nichtauffallen sei es, der „ aus unserem Programm politisches Werbefernsehen macht.
Klaus Bresser
Was nun? Über Fernsehen, Moral und Journalisten. Hamburg/Zürich 1992. S. 157.
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Die meisten Journalisten hierzulande sind nun einmal von westlichen Werten geprägt. Dementsprechend sahen und sehen sie in der Ukraine ein Land, das um Demokratie und Westbindung kämpft - und in Putin einen Aggressor, der auch im eigenen Land alles andere als demokratisch agiert.
Andrej Reisin
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Zur postdemokratischen Einschläferung der Öffentlichkeit trägt auch der Gestaltwandel der Presse zu einem betreuenden Journalismus bei, der sich Arm in Arm mit der politischen Klasse um das Wohlbefinden von Kunden kümmert.


Jürgen Habermas
SZ vom 23.6.2015
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Das öffentliche Leben ist zu einer Marathon-Public-Relations-Veranstaltung denaturiert. Die Reklame ist überall
salonfähig geworden und mit ihr die läßliche und die faustdicke Lüge. Das gilt für Waschmittel genauso wie für
Politik. Etats, mit deren Hilfe Wirklichkeit entstellt wird, gibt es für Konsumgüter wie für Ideen.
Dagobert Lindlau
LINDLAU, Dagobert: Exquire. Heft 8/1977. Zit. nach: LANGENBUCHER 1979. S. 16.
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"Laut der Umfrage beziehen die Deutschen ihre politischen Informationen nach wie vor hauptsächlich aus dem Fernsehen, und zwar mit weitem Abstand vor allem von ARD und ZDF." - Das erklärt natürlich die (bei klarem Verstand unerklärlichen) Super-Umfragewerte unserer Bundeskanzlerin bestens.
Der_Consigliere
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Die bewusste und intelligente Manipulation des kollektiven Verhaltens und der Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Es ist eine unsichtbare Regierung, die diesen verborgenen gesellschaftlichen Mechanismus manipuliert, sie ist die eigentliche Herrschaftsmacht in unserem Land.
Edward Bernays
Spiegel vom 26.06.2015
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Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.
Carl von Ossietzky
Ossietzky, Zweiwochenschrift für Politik, Kultur, Wirtschaft
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Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen.
Frank Schirrmacher
FAZ vom 1.11.2011
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Wenn es eng wird, musst du lügen.
Jean-Claude Juncker
Die Presse
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Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien. (…) Andererseits wissen wir soviel über die Massenmedien, dass wir diesen Quellen nicht trauen können.
Niklas Luhmann
LUHMANN 1996. S. 9.
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"Gleichschaltung und Herdentrieb sind so stark wie seit Adolf nicht mehr."

Aus dem Buch "Am besten nichts Neues" über Medien, Macht und Meinungsmache von
Tom Schimmeck
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Aus einem System, das sich per Drohbrief, Schufa-Eintrag und Gerichtsvollzieher am Leben erhält, um Fernseh-Millionäre zu füttern, kann nichts Sinnvolles heraus kommen.
Peter
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Ich will mich nicht grundsätzlich von dem Vorwurf freisprechen, dass wir Korrespondenten nicht auch ein Bild in einer gewissen Farbe zeichnen. Aber wir berichten ja nicht direkt, sondern geben unsere Berichte an die Redaktionen. Und in den deutschen, englischen und amerikanischen Redaktionen gibt es natürlich auch eine gewisse Vorprägung in Bezug auf die Nachrichten, die aus Russland erwartet werden. Themen wie die fehlende Demokratie, bedrohte Pressefreiheit, marodes Militär, Großmachtansprüche, Erpressung durch Energie – mit all diesen Sachen landen sie sofort in den Programmen und in den Zeitungen. Andere Themen dagegen, nehmen wir jetzt mal die fiktive Überschrift „Demokratie im Vormarsch – Kreml-Opposition zeigt die Zähne“ – ich glaube, das passt nicht in die Wahrnehmung vieler Kollegen in den Redaktionen.
Horst Kläuser
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Beitrag von Maren »

Inhaltlich sind „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ ja weiterhin staatstragend. Der Journalismus dieser Sendungen ist nur noch additiv. Es werden bloß scheinbar relevante Fakten hintereinandergefügt, anstatt sie zu hinterfragen. Da beginnt doch die eigentliche Arbeit. Warum hat sich etwas so entwickelt? Kann es auch anders sein? Wenn ich diese Aufsager vor den Parteizentralen und dem Kanzleramt schon sehe! Die kommen einfach von der Routine nicht weg. (...)
Mir fehlen in der „Tagesschau“ und in den „Tagesthemen“ recherchierte und investigative Beiträge. Also solche, in denen Reporter vor Ort sind und kritisch nachfragen. Nur dadurch kann man Inszenierungen entlarven, wie beispielsweise beim Trauermarsch in Paris.
Christoph Maria Fröhder
Spiegel 7/15
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Ich habe Journalisten nie gemocht. Ich habe sie alle in meinen Büchern sterben lassen.

Agatha Christie
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Falls Freiheit überhaupt irgend etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
Aus dem Nachwort zu "Animal Farm: A Fairy Story", 1945
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Wir alle sind nur noch einen Sigmund-Gottlieb-„Brennpunkt“ von der finalen Gebührenverweigerung entfernt.
Tom Schimmeck
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Zeitungen werden nicht wegen dem Internet oder der Wirtschaftskrise oder wegen dem boulevardesquen Schrott mit dem sie ihre Leser langweilen untergehen. Sie werden untergehen, weil sie — oder genauer ihre Macher — ihre Leser tief im Inneren für dumm halten und ihnen das auf eine zwar verlogen-verdeckte Art, aber doch mit einem Colgate-Lächeln direkt ins Gesicht sagen.
Felix Schwenzel
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Früher hieß es: Macht das Fernsehen blöd? Heute machen Blöde Fernsehen.
Rudi Carell
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So gibt es Themen, die tagesaktuell Bedeutung haben. Wo war etwa das Datenstück zu Griechenland? Seit sechs Monaten ist das Dauerthema. Aber hat im deutschsprachigen Raum sich wirklich jemand den europäischen Finanzdaten, dem ganzen Schuldenuniversum der EU gewidmet und das verständlich – gestützt durch Visualisierungen – runtergebrochen? Dass dies nicht geschehen ist, ist fahrlässig und für das Genre Datenjournalismus eigentlich beschämend.
Lorenz Matzat
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(...) Dazu kommt die monokulturelle Gleichförmigkeit fast aller öffentlich-rechtlichen Medien, der Talkshows und meisten politischen Kommentatoren. (...)
Antje Vollmer
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Immer und immer wieder erleben wir die gleiche Manipulationstechnik gegen Meinungsabweichler. Zuerst wird dessen Integrität angezweifelt, dann wird er persönlich diskreditiert und nachdem er den Rufmord persönlich nicht heil überstanden hat, wird er dann nur noch belächelt. Bravo deutsche Medien!
Kommentar von Lauris Mauris
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Ganz Europa lässt sich seit einem Jahrhundert von den Leitzordnern unterdrücken und die Unterdrückung der Leitzordner verschärft sich, dachte ich. Bald wird ganz Europa von den Leitzordnern nicht nur beherrscht, sondern vernichtet sein.
Thomas Bernhard
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(...) Während Assad beschuldigt wird, sein Volk zu töten, hört man, bei gleicher Faktenlage, nichts dergleichen aus der Ukraine. Es werden unpersönliche Sätze wie "Donezk wird massiv beschossen" gedruckt, die bei mir den Eindruck erwecken, dass Roboter die Stadt angreifen und nicht eine der Kriegsparteien (und es ist ja logisch welche das ist). Warum ist das so? (...)
Kommentar von Alexander Mächler, 22. Juli 2015
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